Bandid@s („Banditen“) sind Gestalten, die die lateinamerikanische Geschichte bevölkert haben. Über diesen Menschen schwebte immer ein Hauch von Geheimnis und Romantizismus.
Sicher ist, dass es sich immer um Menschen handelte, die mit der vorgeschriebenen Ordnung gebrochen haben. Oft, indem sie den Armen gaben, was sie den Reichen genommen hatten. Wichtig zu erwähnen ist, daß viele der revolutionären Heldinnen und Helden dieses Kontinents von den Mächtigen und Tyrannen, gegen die sie kämpften, als Banditen bezeichnet wurden und die die Bezeichnung „bandid@“ natürlich im negativen Sinne gebrauchten.Was haben aber die lateinamerikanischen „Bandid@s“ mit einem Kollektiv von Djs und Djanes zu tun? Wenig und doch viel. Wenig, weil wir keine wilden schwarze Gäule reiten und keine großen Sombreros tragen. Viel, weil wir mit dem Ausrufen dieses „kulturell autonomen Territoriums“ die in München gegebene (kulturelle) Ordnung brechen wollen. Wir wollen der „Ordnung“ der kommerzialisierten Kultur, der Profit-Kultur, der Kultur der Klischees (Lateinamerika gleich Salsa und Caipirinha) und der Kultur des „gut ist nur, was viel kostet“ etwas entgegensetzen.Es ist schwierig, den musikalischen Vorschlag, den wir für das „territorio cultural autonomo Bandid@s“ haben, in ein Raster zu pressen, denn dies ist genau das, was wir nicht wollen. Von Mal zu Mal werden die Djanes/Djs mit ihrem persönlichen „Touch“ dieses kulturelle Territorium farbiger gestalten. Aber für diejenigen, die nicht außerhalb von festen Begriffen denken können: die Bandid@s-Musik ist sowohl Latinrock, als auch Ska und Reggae-Hip Hop-Dub-Cumbia-Patxanka-Baztarda etc. Aber die Bandid@s-Musik verläßt mitunter auch die definitieren georgraphischen Räume und sucht den Kontakt zu den musikalischen Welten von Marseille, Barcelona und all den Orten der kulturellen Rebellion.