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In der Musikbranche oder ganz allgemein im Kultur- und Medienbereich zu arbeiten, ist eine feine Sache. Nur manchmal beschleicht einen das Gefühl, daß diese Annehmlichkeit teuer erkauft ist und die Realität nicht ganz so prima aussieht. Beschäftigte im Kultur- und Medienbereich sind unter den ersten, die erfahren, was die schöne neue Arbeitswelt verheißt: Dumpinglöhne, unsichere Beschäftigungsverhältnisse, flexible Verfügbarkeit, entwürdigende Behandlung und oftmals keine soziale Absicherung.
Einige wenige haben die Möglichkeit abzusahnen - für den Preis der Anpassung. Dem gegenüber steht die große Masse derer, die für Einkünfte arbeiten, die im Vergleich zu anderen Branchen unter dem Durchschnitt liegen. Die Chefs praktizieren den Klassenkampf von oben, Tarifverträge und Betriebsräte brauchen sie nicht mehr. Dennoch verharrt die ver.di in ihren alten Bahnen reformistischer Gewerkschaftsarbeit.
Wir können auch anders
In der Sektion Kultur der FAU Berlin hat sich eine Gruppe von Menschen zusammengefunden, die im Kultur- und Medienbereich ihr Geld verdienen - vom Kartenabreißer bis zur Autorin, vom Scheinselbständigen über die Jobberin bis zum Erwerbslosen. Mit dem Ziel, eine selbstorganisierte, kämpferische gewerkschaftliche Alternative aufzubauen. Von Standortlogik, Sozialpartnerschaft und bürokratischen Funktionärsapparaten halten wir nichts, weil wir dabei immer den Kürzeren ziehen werden.
Unsere Stärke sind wir selbst
Wir sind noch nicht viele, aber auch keine Manövriermasse eines Apparates. Bei uns entscheidet die Basis. Die Mittel, um unsere Interessen durchzusetzen, sind direkte Aktionen und Solidarität. Ob Streik, Besetzung, Sabotage oder Boykott - wir haben viele Möglichkeiten, Druck auszuüben. Ein sensibler Punkt der Kultur- und Medienindustrie sind die Konsumenten. An dieser Stelle kann selbst mit wenig Aufwand viel erreicht werden. Es muß nicht gleich ein Boykottaufruf sein, aus unserer Erfahrung reicht manchmal schon die Drohung durch ein Fax. Worauf es ankommt, ist ein gemeinsames, entschiedenes Vorgehen, mit dem man - unserer Erfahrung nach - mehr erreichen kann als die etablierten Gewerkschaften überhaupt wollen.
Zum Beispiel
Einer Theaterkartenverkäuferin wurde der Lohn für einen Kurzzeitjob länger als ein Jahr vorenthalten. Nachdem ihr Chef einen Brief des Kultursyndikats erhielt, landete der Betrag auf ihrem Konto. Einem Übersetzer wurde von der taz das Honorar für einen übersetzten Artikel nicht gezahlt. Fünf Leute besetzten das Büro des Chefredakteurs, und er bot eine gütliche Einigung an. Dies mögen kleine Beispiele sein, aber damit fangen wir an. Und nur auf diesem Weg können wir letztlich auch im großen Maßstab etwas verändern. Grundlage dafür ist ein solidarischer Zusammenhalt. Der beginnt mit Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Hilfe (dazu gehört auch eine kostenlose Rechtsberatung), was gerade in dieser Branche wichtig ist, wo viele auf sich allein gestellt sind und die Belegschaften oftmals von ihren Chefs gegeneinander ausgespielt werden.
Perspektive
Ob im alternativen Kollektiv, als Freie, als Festangestellter, Jobberin, Schwarzarbeiter oder in staatlichen Zwangsmaßnahmen, gemeinsam ist uns, daß wir im Kapitalismus niemals die Freiheit haben werden, so zu leben und zu arbeiten, wie wir es wollen und über die Inhalte unserer Arbeit zu bestimmen. Dafür bedarf es einer Gesellschaft, in der jeder und jede unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Neigung selbstbestimmt und gleichberechtigt leben kann. Und da wollen wir hin.
Anarchosyndikalismus
Unser Ansatz ist nicht neu, sondern hat eine Tradition und in vielen Ländern eine lebendige Praxis. Wir sind Teil der anarchosyndikalistischen Bewegung und haben uns deshalb mit anderen Branchengruppen in der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) föderiert. Die wiederum ist mit anderen anarchosyndikalistischen Gewerkschaften weltweit - wie etwa der spanischen und französischen CNT und der italienischen USI - in der Internationalen Arbeiter Assoziation (IAA) organisiert. So können wir auf eine Solidarität bauen, die nicht vor Branchen- und Staatsgrenzen haltmacht.
Sektion Kultur der FAU Berlin // Straßburgerstr. 38 // 10405 Berlin // fon: 030-287 008 04 // fax: 030-287 008 13 // mail: [email protected]

My Interests

Music:

Member Since: 5/24/2007
Band Website: fau.org/syndikate/ksy/
Influences:

5. Juli 2008 – Globaler Aktionstag gegen Starbucks

Fellow Worker Morello bei einer Solikundgebung der amerikanischen DrebuchautorInnen in Hollywood - Union Song!

Kundgebung des Kultursyndikats der CNT Madrid für einen Tarifvertrag in der Kinobranche. www.cnt.es/graficas

Sounds Like:
Record Label: ..
Type of Label: Indie

My Blog

Stammtisch Kultur- und Medienbranche

Am Freitag, den 7. November, ab 20.00 Uhr, findet ein FAU-Stammtisch für Beschäftigte aus der Kultur- und Medienbranche statt. Und zwar im Entwederoder, Oderberger Str. 15, Prenzlauer Berg. Alle, die ...
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11.10.: Freiheit statt Angst

Die FAU Berlin beteiligt sich an der Demonstration "Freiheit statt Angst"am 11. Oktober 2008.Ausufernde Überwachung führt zum Abbau von Persönlichkeits- undFreiheitsrechten. In Staat und Wirtschaft wi...
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Buchvorstellung "FAU - die ersten 30 Jahre" + Party

..............25.10.2008 - 20.30 Ort: K9, Kinzigstrasse 9, Berlin-Friedrichshain, U5Frankfurter-Allee Buchvorstellung "FAU - die ersten 30 Jahre"Im Beisein des Autors Roman Danyluk wird die Geschich...
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Prekäre Vorführung

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Veranstaltungstour: The road is made by walking

El camino se hace al andar - The road is made by walking Die Organisierung illegaler LagerarbeiterInnen in Brooklyn / New York. Eine Veranstaltungs-Tour mit Stephanie Basile (IWW New York) vom ...
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Starbucks am Pranger

Auf mehreren Kontinenten protestieren am Sonnabend Gewerkschafter gegen die beschäftigtenfeindliche Politik der weltweit größten KaffeehausketteVon Mona GroscheCole Doresey ist sich sicher: »Am 5. Jul...
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5. Juli 2008  Globaler Aktionstag gegen Starbucks

Die Starbucks Workers Union aus Grand Rapids (USA) und die CNT Sevilla (Spanien) haben zu einem internationalen Aktionstag gegen die Kaffee-Kette Starbucks aufgerufen. Anlass sind die sich häufenden E...
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boesner bosse böse? Proteste gegen die Künstlerbedarfskette Boesner

Am vergangenen Samstag, den 7. Juni, kam es in 5 Städten (Köln, Frankfurt, Berlin, Wien und Graz) zu Protestaktionen vor Filialen der Künstlerbedarfskette Boesner. Aufgerufen hierzu hatte die IWW Köln...
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Protestaktion vs. Künstlerbedarf Boesner

Gegen Samstagsarbeit + noch mehr Ausbeutung: Protestkundgebung am 7. Juni boesner bosse boese? Demokratie auch für ArbeiterInnen! Die Boesner GmbH ist eine Kette, die mit Künstlerbedarf handelt un...
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