About Me
Manchmal ist man froh, dass die Dinge nicht immer so einfach sind. Besonders wenn man in der Ecke des Boxers sitzt, dem niemand einen Sieg zutraut.Stigma trauen ihrem Album „Komawunderland“ eine Menge zu. Sie haben es live eingespielt und sind überzeugt davon, dass es diesen Versuch nicht nur aushält, sondern auch verdient hat. Sie haben es aus den Händen gegeben und sind sicher, dass es mit vielen Freunden zurückkommen wird.Dieses Album wird Freunde mitbringen, denen es von diesen panischen Momenten erzählte, als man plötzlich in den freien Fall abrutschte und die Hand ins Leere griff. Freunde, die den gleichen erleichterten Ausdruck im Gesicht trugen, als sie feststellten, dass man in einer steinharten Welt doch noch weich landen kann. Vielleicht sind auch ein paar von denen dabei, die sich immer wieder gerne dabei erwischen lassen, wie sie laut lachen, weil sie ihre Vernunft gerade einem Bauchgefühl geopfert haben.„Komawunderland“ trägt die gleichen Geschichten in sich wie wir alle:Die traurigen, verlassenen Geschichten von lautlosen Abschieden, bei denen die Grausamkeiten immer nur einseitig verbucht werden.
Auch die Geschichten, die mit aller Kraft Rekorde brechen wollen, die noch mal zwei Schritte zurückgehen, nur um mehr Anlauf zu nehmen.
Die unvollendeten Geschichten, bei denen wir unter Tränen erkennen, dass sie uns niemals werden ruhen lassen.Es sind die ewig zweitwichtigsten Geschichten, die niemals auf der Titelseite erscheinen und doch im Schatten alles zusammenhalten.
Trotz allem sind es die Geschichten, die mit erhobener Faust jeden Freund verteidigen, den sie auf ihrem Weg gefunden haben.„Komawunderland“ ist kein Boxer und hier wird niemand verhauen. So einfach ist das nicht. Aber es gehört zu den Rockalben, die einen nicht mehr so einfach loslassen, wenn man sie einmal gehört hat.Jeder will irgendwo hingehören. Stigma gehören zu diesem Album. Und das ist genau so einfach.Stigma touren in der Konstellation um Sänger Marcus Modwozinski bereits seit 2001.Mit ihren letzten Veröffentlichungen, die sowohl von der Presse als auch vom Publikum gleichermaßen gefeiert wurden, konnten Stigma die Tür zur großen Rockwelt ein gutes Stück aufstoßen. Gigs bei Rock am Ring und Rock im Park, das letzte Bizarre-Festival, der erste „Global Battle Of The Bands“ in London, das Eurocity in Münster, sowie Gigs auf der Popkomm, der c/o Pop und in zahlreichen Klubs in ganz Deutschland sind auf der To-Do-Liste bereits abgehakt. Sie spielten zusammen mit den Toten Hosen, Donots, Ärzten und anderen. Zudem führte der Weg des Quartetts schon einige Mal nach Österreich, wo eine wachsende Fangemeinde auf weitere Auftritte wartet.Am 25. April erscheint nun endlich ihr drittes Album „Komawunderland“. Während sich in Zeiten der ständig wachsenden Möglichkeiten eine gewisse Tendenz zur Überproduktion abzeichnet, sind Stigma mit ihrem Produzenten Marius Gabriel Bucur bewusst einen Schritt zurückgegangen. Live eingespielt ist „Komawunderland“ zu einer Momentaufnahme geworden, die nach purer Rockmusik klingt, die atmet, die schmerzt, die befreit, die letztlich all das ist, was der Verzicht auf Überfluss mit sich bringt. Den exzellenten Musikern von Stigma steht diese Art der Produktion nicht nur deswegen gut zu Gesicht, weil sie es können, sondern vor allem, weil so die Seele eines Moments eingefangen wurde, den man unmöglich konstruieren kann.Sänger Marcus Modwozinski bewegt sich in seinen Texten zwischen wütender Ansprache, besänftigendem Zuspruch, markigen Statements, berechtigten Forderungen und Fragen spielerisch hin und her. Diese Texte sind nicht lustig, aber sie wiegen auch nicht tonnenschwer. Vieles spielt sich im Rahmen der Konstellation ab, die uns wohl alle ständig beschäftigt: ich, du und unsere Gefühle. Man trauert mit ihm, man bestaunt ihn und man stellt sich mit erhobener Faust hinter ihn.Die drei Instrumentalisten Sven Hansen (drums), Gigi Mrdjanov (git) und Tim Schulte (bass) explodieren dazu, wie man es von einer Rockband wohl erwarten darf. Kompromisslos und ohne große Zurückhaltung werden Gitarrenriffs abgefeuert, das Drumset verdroschen und der Bass bearbeitet. Ungeduldig aber immer ein Ziel vor Augen schiebt das Quartett durch die zwölf Songs, die in einer Mischung aus Uptempo-Rock und drückenden Midtempo-Riffs immer fordernd und niemals langweilig daherkommen.Zusammen kreierte das Quartett ein Album voller Songs, die erfrischend echt daherkommen, mit unglaublich dichtem Sound ihre Zusammengehörigkeit beweisen und doch ihre Einzigartigkeit nie aufgeben.„Komawunderland“ lässt niemanden unbefriedigt zurück, der sich noch an den letzten Morgen danach erinnert oder dem der letzte Streit mit Freund oder Freundin noch in den Ohren ringt.Dieses Album gibt keine Antworten. Es gibt der Suche danach aber einen feinen Soundtrack.www.stigmamusik.de