The BOWLINGTROPHIES
Wir kennen uns schon lange. Zwei musische Menschen, in einer Schule mit lauter potentiellen Yuppies, mussten sich einfach über den Weg laufen. Eigentlich begann es mit einer Jamsession in Edis Kellerwohnung – seine Eltern wohnten dort, weil das Haus gerade umgebaut wurde. Eine Elka-Orgel, eine Hopf Saturn Gitarre, ein Röhrenverstärker, Blues, Rock und Edis Papa, dem unsere Session viel zu laut war – die Situation war schräg.
Die Jahre vergingen – Ausbildung, Jobs, Familie, Kinder, Buchprojekte, ein paar wenige Bandprojekte und gemeinsames Songschreiben. Meine letzte Gruppe gab ich vor 4 Jahren auf, das Feuer für den Bandbetrieb war erloschen. Edi hatte auch keine Rockbandambitionen mehr.
Letzten Jänner fand Edi alte Tapes mit Songs, die wir in den letzten 17 Jahren gemacht hatten. Bänder voll mit Erinnerungen an das Projekt The BOWLINGTROPHIES, bei dem Astrid Hofmüller mitgesungen hatte. Im Grunde war das damals eine Wohnungsband. Wir probten in Edis Wohnzimmer und hielten die Ergebnisse mit Hilfe von recht einfachen Taperecordern fest. Auf den Bandnamen kamen wir, weil wir zu dieser Zeit von Richard Brautigans Roman „Willard and his bowling trophies : A perverse mystery “ ziemlich begeistert waren. Wir traten mit dem Programm nie auf, allerdings spielten wir den einen oder anderen Song mit unserer Formation Smart Export.
Ich meinte, er sollte das Material doch auf eine CD brennen, denn wer weiß, wie lange es noch Taperecorder geben wird? Die Tonqualität der Bänder war erschreckend und miserabel. Edi wollte, dass wir das ganze Material mit heutiger Tontechnik neu aufnehmen. Das war kein großes Problem, da er ein kleines Heimstudio besitzt. Ein Projekt für ein Jahr, dachte ich. Immerhin haben wir beide auch noch reguläre Jobs und wenig Zeit. Wir waren viel schneller beim Aufnehmen, als geplant. So beschlossen wir noch 5 weitere Songs eines versandeten Projektes aus dem Jahr 2000 aufzunehmen. Damals war noch Reinhard Farcher mitbeteiligt.
In der Zeit zwischen Jänner und Mai 2007 spielten wir die Songs ein. Das Ergebnis der Recordingsessions ist erfreulich und wir sind auch ziemlich stolz darauf. Die CD „ Book of Songs“ ist mit 19 Tracks randvoll geworden und zeigt, was uns in den vergangenen 20 Jahren eingefallen ist.
Wir waren wieder The BOWLINGTROPHIES, eine Wohnungsband und noch vielmehr ein Songmacher-Team. Darin sind wir immer noch ganz gut und wir planen auch auf dieser Basis weiterarbeiten.
Martin Rusch, Innsbruck, Juni 2007