Margot

Sozialistisch gebimmbt mit V4.4
Margot Honecker
Frau von meinem Mann, dem alten Sack.
Ich bin die schlecht erzogene Tochter eines Schuhmachers und einer Fabrikarbeiterin. Die beiden hatten irgendwas miteinander. Ich war vor meiner politischen Laufbahn als kaufmännische Angestellte beim Konsum und danach als Telefonistin bei der Post tätig. Ich habe einen Bruder, Manfred Feist, der in der DDR ZK-Abteilungsleiter für Auslandsinformation war. Ein Top-Informationsbeschaffer.
Aus Langeweile trat ich 1945 als Margot Feist der KPD bei. Dadurch wurde ich 1946 Mitglied der SED und arbeitete als Stenotypistin beim FDGB-Landesvorstand Sachsen-Anhalt. 1946 wurde ich Mitglied des Sekretariats des FDJ-Kreisvorstandes Halle, 1947 Leiterin der Abteilung Kultur und Erziehung im FDJ-Landesvorstand und 1948 Sekretärin des Zentralrates der FDJ und Vorsitzende der Pionierorganisation Ernst Thälmann. 1949/50 wurde ich Abgeordnete der provisorischen Volkskammer der DDR und 1950 mit 22 Jahren jüngste Abgeordnete der Volkskammer. Mann, da habe ich mich erstaml 5 Jahre durch die Bänke schrubben lassen.
1953 heiratete ich dann den späteren Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich Honecker den alten Sack. Der Depp leitete damals den Zentralrat der FDJ. Unsere gemeinsame Brut, die Sonja wurde bereits am 1. Dezember 1952 geboren, was olle Ulli, den damaligen SED-Generalsekretär veranlasste, den alten Sack zur Scheidung von seiner ersten (bzw. nach anderen Quellen bereits zweiten) Schwatte zu bewegen. Ebenfalls 1953 animierte ich den damals 17jährigen Wolf Biermann, den ich aus gemeinsamen Kindertagen kannte und der 1950 als FDJ-Vertreter beim 1. Deutschlandtreffen der FDJ die BRD repräsentierte, zur Umsiedlung in die DDR. Was für'n Strike!
1963 wurde ich endlich Volksbildungsministerin der DDR, nachdem ich schon zuvor als stellvertretende Ministerin tätig war. Jetzt konnte ich maßgeblich am "Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem" vom 25. Februar 1964 mitwirken. 1978 führte ich gegen den Widerstand der Kirchen und vieler Eltern den Wehrunterricht mit richtig Waffenausbildung an der KK-MPi 69 für Schüler ab der 9. und 10. Klassen ein. Doll!
Es gab Strafanträge gegen mich im Zusammenhang mit Vorwürfen, ich habe in Fällen von Inhaftierung politisch Unliebsamer oder bei „Republikflucht“ Zwangsadoptionen von Kindern der Betroffenen angeordnet, die Kinder gegen deren Willen von ihren Eltern getrennt und zur Adoption an Fremde weitergegeben. Alles Lüge sag' ich nur! Die haben doch alle keine Ahnung, was so ne richtige Gewaltdiktatur ausmacht. Es gibt nichts schöneres, sag' ich euch!
In der Wendezeit 1989 waren auf einmal alle gegen uns und so wurde unsere Praktikantin, die Helga Labs das abgefeilte Schrappnell, nach dem Rücktritt des Ministerrats unter Willi Stoph dem Scheintoten kurzzeitig meine Nachfolgerin im Ministeramt.
Jetzt habe ich die Schnauze voll! Seit 1992 lebe ich ganz schick mit meiner Tochter in Santiago de Chile. Der alte Sack starb im Alter von 81 Jahren am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile an Leberkrebs. Hätte er mal nicht so viele Kubanische Zigarren von Fidel gequarzt. Wir haben ihn praktischerweise gleich eingeäschert. Die Urne steht jetzt auf meinem Kaminsims und ich kann ihn den lieben, langen Tag volltexten, ha!
Der alte Sack der...