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Hands Solo – Hände, die zum Himmel greifen
Der lügt doch wie gedruckt. „Wenn’s nach mir ginge, würde ich nie auch nur einen Finger rühren. Ich würd’ einfach den ganzen Tag zuhause rumhängen, 50 Mal „Scarface“ glotzen, ein Truthahn-Sandwich verdrücken und rumbumsen“, schreibt DJ Hands Solo auf seiner myspace-Website. Doch nach geschätzten 5 Gigabyte selbst produziertem Beatmaterial, 50 Mixtape-Releases, 500 Party-Sets, einer weltweit veröffentlichten EP (Masked Avengers „So Wonderful“) und 5000 konstant auf ihn gerichteten Rehaugen nimmt man dem von Carhartt ausgestatteten Nadelprinz aus Zürich die Unlust an der Arbeit im HipHop-Universum einfach nicht mehr ab. „Sky is the limit“ liess Biggie die Mannen von 112 singen, und dies scheint auch diesem konzentriert an seiner in etliche verschiedene Projekte verästelten Karriere arbeitenden Musigbueb eine Art Vorsatz zu sein.
Zielsicher, wie Kinderhände, die Schokoladenschmuck vom Weihnachtsbaum rupfen, durchstöbern seine Flossen immer auf der Suche nach besonderen Schätzen die Plattenkisten dieser Welt. Egal, ob Clubhop, Rap Klassiker, 80s, Disco & New Disco, Electronica, Mash Up, Funk, Breaks, Kuschelsoul und Baby Makin'-Musik oder sexy Tunes für gutaussehende Erwachsene – er hat das Händchen für die richtige Auswahl. Und deshalb tönen seine Sets auch nie gleich. Stets wird die Plattentasche frisch gepackt, kommen neue Tracks hinzu. Und auch das tägliche Training macht sich bemerkbar: Andere kochen in der Küche Kokain und verkaufen das Endprodukt als Crack, er feilt in seinem Cock Pit an seinen technischen Fähigkeiten, fertigt auf seinen Tapes, wie auch live eigene Remixes an, cuttet und scratcht, juggled und mischt, fummelt und filtert mit geübter Hand.
All diese Qualitäten haben dazu geführt, dass Dr. Phil alias Hands Solo mittlerweile zu den meistgebuchten HipHop-DJ’s der Schweiz gehört. Allein dieses Jahr spielt er in 7 Clubs als Resident, darunter renommierte Etablissements wie dem Kaufleuten, Amber, Mascotte, ToniMolkerei oder Labor Bar. Drei Jahre war er Resident-DJ im ehemaligen Zürcher HipHop-Pilgerort UG, etliche Male legte er schon gemeinsam mit Weltstars wie Bryan Adams, Enrique Iglesias, Mark Ronson, DJ Premier, Grandmaster Flash, Jazzy Jeff, Kid Capri, DJ Scratch, Reamonn, Ich & Ich, Mr. Oizo und Tony Touch auf. Ausserdem ist er seit kurzem der Live-DJ der Zürcher Raphoffnung Semantik und mixt unentwegt einmal im Monat als Gast DJ bei Kiss100 in London. Lustlosigkeit scheint er an seinen vier Lieblingsinstrumenten – den beiden MK’s, seinem Mixer und der MPC 4000 – nicht zu kennen.
Vielleicht sind es die in den wenigen musikfreien Momenten gerne inspizierten Paarungsstreifchen, vielleicht schlicht und einfach seine Tiefe Liebe zur Musik, die ihn in seinem musikalischen Eifer nie ermüden lassen. Mit mindestens drei Mixtapes pro Jahr, Produktionen für Schweizer Raptalente wie Gimma, Black Tiger & MC Rony, X-Chaibä, Modo, US Acts wie MF Grimm, Maylay Sparks oder der französischen Rap Legende Oxmo Puccino und etliche weitere sorgt er für konstanten kreativen Output. Und „kreativ“ heisst im Fall seiner Mixtapes: Das sind nicht irgendwelche iTunes-Playlists oder Schubidubi-Compilations, sondern durchdachte, von A-Z abgestimmte, mit Interludes und witzigen Skits gespickte, technisch hochstehende Mischkassetten. Zuletzt veröffentlichte er gleichzeitig ein Soul- und ein Disco-Tape. Letzteres mit dem folgenden, diese Biographie perfekt beschliessenden Titel: „Mama didn’t raise no fool“! – „Sky is the limit“.
Wer sich noch genauer über die Projekte von Nadelprinz Hands Solo informieren möchte, surfe bitte auf www.handssolo.net.
Text: Adrian Schräder
Residencies 2008:
Toni Molkerei (Superfly, Wildstyle, Mash & Tingle)
Club Amber (Honey/Every Thursday)
Kanzlei (Flavor Of Love)
Labor Bar (Get Lifted)
Kaufleuten (Costa Del Soul)
Mascotte (Silk)
Orient (Super Session)
See me, DJ N.D., Mad Madam and DJ Platinum in the First Swiss DJ Documentary. Filmed, edited and realised by my man
Kizzo and Redshades Films.
DVD comes in a special box that includes a Mix CD from N.D. & Mad Madam.
