Das Szenario ist an jedem Sommerabend gleich: die Sonne verschwindet und der Grill kühlt ab – aber das Brutzeln geht dann erst richtig los. Es ist die Zeit der „bugfryer“, die Insekten anlocken und sie mit Sirr-Brrz-Geräuschen in verkokelte Häufchen verwandeln.
Dann rauchen die Mottenköpfe, schmelzen die Spinnenleiber und implodieren die Facettenaugen im Staccato. Komisch nur, dass es niemals aufhört. Jeden Tag funkt und blitzt es in jedem „bugfryer“ dieser Welt aufs Neue. Spielt die Insektenbrut etwa ein falsches Spiel mit uns? Ab sofort ist das egal – denn bugfryer aus Berlin spielen zurück.
Bastian (Gesang, Gitarre), Olliver (Gitarre), Heilmann (Schlagzeug) und Möter (Bass) brutzeln ihren Meltrock – eine Melange aus Indierock, Power-Pop und Punk – mitten hinein in diese vielbeinige Welt. Seit 2003 waren bugfryer als „Trisomy“ unterwegs, veröffentlichten das Album „Trilogy“ und spielten unter anderem im Kesselhaus und im Kato in Berlin. Mit neuer Besetzung, neuem Namen und neuem Feindbild führen bugfryer noch nicht die Indierock-Charts an, dafür aber längst die Most-Wanted-Listen des Syndikats der Kerbtiere. Aber der Kampf gegen geschätzte 529.000.000.000.000 war noch nie weniger aussichtslos...
[Texte: B. Ernicke - Musik: B. Ernicke / bugfryer]
Elchfalter von "Die Motte"