Music:
Schuld ist
wohl mein
Bruder. Durch ihn bin ich an das "Hobby" Musik gekommen und
später an
Depeche Mode.....
Aber da waren
wohl
auch noch ein paar andere Faktoren, die mich zu der elektronischen
Musik
gebracht haben. Zum Beispiel die Entscheidung 1987 im kölner
BOY-Laden, ob ich mir ein Front 242 oder Run
DMC
T-Shirt kaufe. Die Wahl fiel auf das Front
242 Shirt. Oder mein türkischer Klassenkamerad
der 1986 mit der Klink
Maxi "Pain and Pleasure" in der Hand ankam. ....
1987/1988
fing meine
"schwarze" Phase an. Damals fand ich BOY-Klamotten noch cool. Im
Sommer 1988 traf ich auf der Kölner Domplatte,
als ich bei den Skatern
rumhing :-( den mit in den
nächsten Jahren wichtigsten Menschen
für mich, Phil. Phil kannte jeden und Phil
kannte jeder. ....
Ich
saß also bei den
Skatern rum (ganz in schwarz ziemlich fehl am Platze), als ein Typ mit
bunten
Haaren (es war wohl türkis) auf´em Fahrrad ankam und
mich fragte was ich denn
gerade für Musik auf meinem Walkman höre. Es war DER EBM
Sampler "This
Is Electronic Body Music", ich sagte es ihm und er sagte den
höre er
auch gerade. Kurz danach fragte mich Phil ob ich nicht mit zu den
Särgen komme
wolle, da säßen auch ein paar Leute. So lernte ich
die ersten Grufties kennen.
Da saßen nämlich in den alten Steinsärgen
der Römer (vom Römisch Germanischen
Museum Köln) ein paar schwarze Gestalten. Diese Särge
waren in den nächsten
Monaten der Treffpunkt für uns paar Leute. Irgendwann waren
die Sitzplätze in
den Särgen allerdings zu knapp, so mussten wir auf die Treppen
des Kölner Doms
an der Domplatte ausweichen.....
Zu unseren
besten
Zeiten waren wir 20-30, hauptsächlich schwarze Gestalten, die
sich da
trafen.
Dort wurden auch viele Ideen geboren. Zum Beispiel mal mit ein paar
Leuten mit
dem Zug zu DER Disco überhaupt zu fahren. Dem Zwischenfall
in Bochum,
war das ein Ereignis. Abends hin, morgens auf den ersten Zug
zurück gewartet
und wieder nach Kölle.....
An den
Särgen ist
auch die Idee von dem ersten Schwarzen & Punk Treffen
an der
Domplatte geboren. Die Maus (eine Punkfrau aus
Ennepetal) erzählte uns
von den Chaostagen. Phil und ich waren so begeistert davon, dass wir
die Idee
hatten so was ähnliches für die Schwarzen
aufzuziehen, also überlegten wir uns
ein Datum (natürlich ein Samstag), gingen in den Copyshop und
machten ein paar
DINA4 große Flyer. Wir kopierten ein paar Plattencover (z.B. Chainsaw
von
Skinny Puppy) und rubbelten und klebten die Buchstaben drauf.
Das Ergebnis
war der Wahnsinn, über 300 Leute kamen einfach so nach
Köln, einfach so, um
sich zu treffen. Ich bekomme heute noch Gänsehaut wenn ich
daran denke.....
1989 fing
meine
"DJ Karriere" als Junk an.
Einige Schwarze trafen sich auch immer Donnertags in der Villa
in
Bensberg. In diesem Jugendzentrum legten
donnerstags diverse
Leute für jeweils 2 Stunden die
unterschiedlichste Musik auf.
Irgendwann gehörte ich auch zu diesen Leuten. So legte ich
alle paar Wochen mal
für 2 Stunden alleine oder z.B. mit Richie
so was wie New Order, U2, Sisters
of Mercy, Front 242 oder
Joy Division .
auf.....
Inzwischen
war ich
mehr zu einem Electro geworden, hatte ein Flat und trug keine Pikes
mehr
sondern nur noch dicke Schuhe. Am 27.01.1990 war es dann endlich Zeit
für die
erste eigene Party. Phil, Hansa und ich machten
eine Party in einem
Keller von irgendeinem Kulturverein.
Es folgten einige Parties in der O.T. in Bergisch Gladbach,
die ich
teilweise alleine veranstaltete oder mit dem Sick
zusammen.
Am 15.09.1990 folgte Teil 2 der Party, von Phil, Hansa und mir. Diesmal
im Star
Club, Köln, dieser wurde einige Zeit später
als das Warehouse in der
Technoszene sehr bekannt. Phil hatte inzwischen einen sehr guten Draht
zu der
Band paranoid aus Aachen. Also wurde die Party mit
einem Konzert der
Aachener gestartet. Die Party war ein Riesenerfolg, was aber auch so
sein
musste, immerhin hatte der Star Club dafür gesorgt, dass in
ganz Köln DINA1
Plakate geklebt wurden. Man war das ein geiles Feeling, in der Bahn zu
sitzen
und aus dem Fenster auf die Plakate seiner eigenen Party zu schauen.
Leider
ging der Star Club, danach Pleite, denn nicht alle Veranstaltungen die
da stattfanden
waren so ein Erfolg.....
Ende 1990
wurde in Bensberg
in der Discothek Coco eine
regelmäßige Party veranstaltet. Irgendwann
und irgendwie war ich dann mit von der Partie und legte mit auf.
Immerhin war
ich ja einer von denen, die die großen Parties
machen! Irgendwann änderte
sich dann das Konzept der Party. Die meisten von uns waren bei der
Eröffnungsparty dabei. Aber irgendwas war anders, tierisch
viel Nebel, die
Leute waren so bunt und grell angezogen und dauernd diese
Trillerpfeifen. Ich
glaube wir haben nur auf ein Lied getanzt, Join in the Chant
von NEP,
sonst lief da nur Tekkno. Das war die Geburtsstunde vom
späteren Warehouse und
wir waren dabei, aber auch nur das eine mal.....
Danach wurde
es
etwas ruhiger. Ich machte ein paar Parties in der O.T. in Bergisch
Gladbach.
1993 legte ich dann an im Kölner La Lic
alle 2 Wochen auf. 1994 machte
ich meine ersten Parties außerhalb vom kölner Raum, Unit
Bochum, Zwischenfall
Bochum, Come In Bergneustadt. 1994 war
dann auch das Jahr indem ich
meinen festen und regelmäßigen Tag als Junk
the emission im Unit bekam. Damit teilten Urban
und ich uns das Wochenende. Später kam noch Calle
dazu. Die Zeit im Unit war wohl
geilste Zeit meines Auflegerdaseins. Bis 1995 kamen diverse
Parties
u.a. im Zwischenfall, mit Ralf Thyssen im Exx
Moers und als Hänk
der Hänker für die Fetish
Performance Reiz dazu. ....
Leider war
1996 auch
ein trauriges Jahr, das Unit machte zu und aus der festen Heimat wurde
ein
Schlagerschuppen. Dann passierte eine Zeit lang nicht viel, erst 1999
wieder.
1999 übernahmen wir von Alex Werner das Plastique
in Duisburg.
Wir, waren der Leif (von Mono No Aware),
Zone (Stefan
von Pzychobitch) und ich (Junk von Mama).
Der vorher schon
erkennbare Untergang des Ladens war leider nicht zu stoppen, die
Geschäftsführung schaffte es auch die letzten
Stammkunden zu vergraulen. Schade
eigentlich, die Plastique Zeit war als Gast und Aufleger die
zweitschönste Zeit
meines Clublebens. ....
1999 hatte
ich aber
auch noch eine Ehre. ich durfte auf der 8. Jahresparty der Return
of the
Living Dead Party von Rene Junge in
Hamburg auflegen. Da ich im
kleinen Club mein Set hatte, machte ich mein erstes reines
Noise-Programm als d.c. bauknecht.
Ich besorgte es den
Leuten mit Aphex Twin, Sonar, Autechre,
PAL usw.
Leider machten die Player mir einen Strich durch die Rechnung, die
mochten
meine Musik wohl nicht und streikten mehr als zu arbeiten.....
Nach dem Ende
des
Plastique Clubs folgte wieder eine längere Pause, die aber
auch gewollt war.
Ich verkaufte abermals den größten Teil meiner
Sammlung, da ich eigentlich das
Auflegen dran geben wollte.
2003 änderte sich dies. René le Riche
der Veranstalter des Dungeon
Day im Düsseldorfer Stahlwerk,
sorgte dafür das ich der Aufleger für
den 80er Raum wurde. Ich tat dies unter dem Namen DJ
Eve L und ich hatte Spaß daran „alte
Schinken“ auf zu legen. Der
Raum war zwar sehr dürftig, eigentlich die Garderobe vom
Stahlwerk, aber die
Zeiten in denen ich mich um das Ziehen der Leute kümmern
musste waren ja
vorbei. Bis 2004 legte ich jeden Monat zum Dungeon Day 80er und
Argverwandtes
auf, womit sich auch damals ein Traum erfüllt hatte, ein
kleiner Raum für mich
parallel zu einer Großveranstaltung. 2004 wurde der 80er Raum
aus finanziellen
Gründen geschlossen, soweit ich weiß wurde im
Frühjahr 2007 der Dungeon Day
komplett eingestellt.....
Seit Juli
2007 bin
ich wieder als Aufleger aktiv. Auf einer VS-Party
(veranstaltet von Marci N. von 100 Blumen und dem Label le
petit machiniste) machte ich den
Anfang. Ich führte mein zweites Programm als d.c. bauknecht
durch, diesmal ohne
Pannen. Im selben Monat hieß es „Back to the
Roots“ und ich legte im Yard Club
Köln als DeathJockey Junk
auf.....
Dimi (der 1993
meine
Flyer für seine Parties kopiert und geklaut hat) veranstaltet
seit März 2007
einmal im Monat im Yard Club
eine Old School EBM Party. Der erste Schritt
für unsere Zusammenarbeit war
die Gladiators Party, die parallel zum Amphi
lief.
Bei meiner ersten Party im August im EBM Music Club
hatte ich am Anfang
meine Zweifel. Aber an dem Abend hat mich die Kraut so mitgerissen,
dass ich
geflasht war. Ich habe so was noch nie erlebt, der halbe Laden tanzte
und die
Tanzfläche war komplett ausgefüllt (und der Laden
besteht fast nur aus
Tanzfläche). Das schönste Kompliment was ich an
diesem Abend von einem Gast für
die Party gehört habe, "ich habe in den letzten
Jahren kein besseres
Alternativ-Programm zu den anderen Parties gehört".....
In diesem
Sinne,
frei nach Sven Väth "Gude Laune Alder". ....
Junk,
Düsseldorf,
12.08.2007.....
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