Es war einmal eine junge Weberin namens Arachne, die so kunstfertig war, dass es schien, sie habe diese Fähigkeit von der Göttin Athene erhalten. Schlimmer noch, sie übertraf die Göttin. Und so erschien diese in Gestalt einer alten Frau und warte das junge Mädchen. Doch Arachne sah es nicht ein sich zu mäßigen und forderte die Göttin zum Wettkampf im Teppichweben.
Athene webt einen wunderbaren Teppich, der die Unbesiegbarkeit der Götter und den Hochmut der Menschen zeigte. Arachne jedoch zeigte die Götter bei ihren Liebesspielen. Dieser Teppich war so kunstfertig, das er die Arbeit der Göttin übertraf.
Eifersüchtig wie sie war zerstörte Athene diesen Teppich und verwandelte Arachne zudem in eine Spinne. Und so war Arachne und auch ihre Nachfahren dazu verdammt zu weben.... (frei nach Ovids Metamorphosen)
Heute würde man wohl sagen, die gute Göttin war reichlich zickig und Leistung konnte sie auch nicht anerkennen. Wie auch immer man es sieht, die Kunstfertigkeit der Spinne ruft bis heute Erstaunen hervor - ungeachtet der Tatsache, ob man die Tiere nun mag oder nicht. Für mich wurden Spinnen zur Inspiration. Und ja, ich hatte als Kind Angst davor. :-)
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Pantherschatten
(gewidmet)
Panther
artiges Mädchen
folg’ mir ins Gehölz -
der Leidenschaft willen
Ergib’ dich im
Schatten
der Mittagszeit
zum geheimen Stelldichein -
Schlaf’ eine Weile noch
und zum Dank
reich’
ich dir die Essenz
triebhafter Maßlosigkeit
im silbernen Krug
des Dionysos
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Vogelfrei
Worte verrinnen
wie Sand im Stundenglas
der Liebe
flüsternd
schmeichelnd
zerreiben Körnchen
allgegenwärtiger Lügen
im Rad der Zeit
geteert
gefedert
verschwinden Vogelfreie
im raschelnden Unterholz
des Diesseits
Heute bleibt
der Himmel geschlossen
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