Obwohl RAWSIDE im Januar 2002 zum ersten Mal nach vier Jahren, wieder in kompletter Besetzung den Proberaum betraten, war kein großangelegtes Comeback geplant. Die Motivation für die erste Probe nach der Auflösung der Band 1998, war vielmehr die Anfrage zur Teilnahme an einem Geburtstagssampler (10 Jahre Bremgarten-KUZEB - CH) und einem damit verbundenen Konzert in der Schweiz. Da die Band entschied dies zu machen, um den Leuten in Bremgarten etwas von dem zurück zu geben, was RAWSIDE dort erleben durfte, wurde nicht lang gefackelt. Die erste Probe zeigte bereits, dass RAWSIDE nicht tot zu kriegen sind. Ein Song nach dem anderen wurde runter gerotzt, und es kam ein Feeling auf, das die Luft brannte!!!
Ausgepowert und wohl auch ziemlich ..befriedigt.. (zumindest für diesen Tag!) wurde diese Probe beendet.
Offensichtlich war dies für die Bandmitglieder, der sprichwörtliche Funke, der ein neues Höllenfeuer entfachte. Es hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch keiner einen Plan, wie es nach den Konzerten in der Schweiz eigentlich weitergehen würde. Als die Band also nach diesen Konzerten wieder im Proberaum zum entladen des Equipment`s ankam, war den Bandmitgliedern klar, das sollte nicht alles gewesen sein. Entgegen der Meinung: "Wenn`s am schönsten ist, soll man aufhören", wurde weiter gemacht, um noch einen drauf zu setzen!!!
Aufgrund dieser Entscheidung war aber schnell spürbar, das RAWSIDE nichts von ihrem Stellenwert verloren hatten. Gerade aus diesem Grund, war es der Band wichtig, den Leuten nicht nur die alten Songs immer und immer wieder in den Schädel zu hämmern. Es war nun an der Zeit, neue Songs zu schreiben und damit zu zeigen das RAWSIDE nicht den schnellen ..uro machen wollen, sondern das RAWSIDE 2003, noch genauso viel zu sagen haben wie 1993. Die Band kotzt noch immer dieses Land und dieser Staat an (egal ob SPD regiert oder nicht), und den Scheiß den man tagtäglich hier vorgesetzt bekommt, gilt es den Regierenden ins Gesicht zu spucken und nicht einfach runter zu schlucken.
Diese rasante Entwicklung führte dazu, dass ..Beaker.. zu dem Entschluss kam, der Band nicht länger zur Verfügung stehen zu können. Aufgrund von Zeitmangel und anderer musikalischer Zukunftspläne, spielte er seine letzte RAWSIDE Show beim ..Endless-Summer-Festival.. (nahe Leipzig) im August!
Nach viel Tränen und Alkohol, trennte man sich freundschaftlich und fair:
..Beaker- Don`t forget the tears (äh Beer`s) of yesterday!!!.. RAWSIDE gingen somit auf die Suche nach einem neuen Drummer, was aus verzwickten Zufällen und viel GLÜCK (jawoll, auch wir ham mal Glück), dann recht schnell klappte!
Oli ..The Dogeater.., ein alter Musikerkollege aus der Nähe von Coburg, stieg fest bei der RIOT-Combo ein und schaffte es in kürzester Zeit, das komplette Set im Petto zu haben. Natürlich sind auch seine eigenen Einflüsse und neuen Ideen, die er in die Band bringt, eine Bereicherung für das Bandfeeling und den Sound. Seine aus-geprägte Trinkfestigkeit ist aber mit Abstand das Erstaunlichste und Erschreckendste zu gleich, an ihm!
Nach einigen Shows im Oktober 2002, zusammen mit den ..Fischköppen.. von BONEHOUSE (auf der BONEHOUSE Homepage gibt..s nähere Einzelheiten und Unanständigkeiten) und einem glorreichen Gig in Schweinfurt/Stattbahnhof mit BONEHOUSE und ANTI-CONTROL, war Eddie leider gezwungen, aus Zeitgründen die Band trotz schweren Herzens zu verlassen. Da aber auch hierbei keine persönlichen Unstimmigkeiten mit dem Ausstieg zusammen hingen, fand man die beste Lösung indem Eddie einen Nachfolger am Bass als seinen Wunschkandidat vorschlug und letzten Endes auch in die Band brachte. Eddie (Gründungsmitglied) wird der Band auch weiterhin im Hintergrund zur Verfügung stehen, wenn es um Layout und Coverartwork geht und natürlich nicht zuviel Zeit kostet. Der neue Bassist war also auch gefunden, denn Eddie`s Wunsch war auch unsrer: ..Zünder.. wird in Zukunft nun den Bass nicht nur bei ANTI-CONTROL, sonder eben auch bei RAWSIDE schwingen. Der langjährige Freund der Band, Konzertveranstalter und Workaholic, wird somit Eddie nicht nur würdig vertreten, sondern mit seinem ..Killerbass.., der Band auch in Zukunft den gewohnten Druck verschaffen, damit dem Besucher ein RAWSIDE Konzert als ein Erlebnis im Gedächtnis bleibt, irgendwo zwischen einem Erdbeben und einem Tornado.
Nachdem die OUTLAW - LP/CD im Jahr 2004 veröffentlicht wurde, verließ leider auch das Gründungsmitglied und UR-RAWSIDE`r Ralf (Gitarre) die Band. Allerdings allen Gerüchten zum Trotz, nicht im Bösen sondern aus eigenem Entschluß und ganz ohne Stress und ohne eine gegenseitige Schimpfe! Das Verhältnis zu Ihm ist bis heute mehr als freundschaftlich, vielmehr wird er immer ein Teil von uns sein und bleiben.
Es wurden dann einige Gigs 2004 mit einer Gitarre gespielt, bevor sich Oli entschied aus Zeitgründen (sowohl beruflich als auch familiär) auszusteigen. Damit fing die Suche mal wieder an!! Aber wat solls....
Simon, ein Kulmbacher Musikerkollege (ARRESTED MIND) stieg an den Drums ein und spielte sich bei den Shows den Arsch ab (TIER!!).
Zum Januar 2005 verließ nun auch Kai die Band, und wir standen erstmal komplett ohne Gitarre da!
Nachdem wir einige Gitarreros antesteten, gab uns Oli (Ex-Drummer) dann den Tip, seinen langjährigen Bandkollegen Ehrl (KRUSHER, MAGGOT SHOES) anzuhauen. Auch er war der Band seit über 10 Jahren gut bekannt und hat sich in seiner Vergangenheit als ..regionale.. Gitarrenmaschine (so vom Typ Kreissägenmassacker), einen bleibenden Ruf erspielt. Vielleicht sind wir deshalb irgendwie nicht selbst drauf gekommen in mal zu fragen, denn was am nahesten liegt ist, checkt man oft am wenigsten. Aber hat ja noch geklappt, denn überraschenderweise sagte er auch noch zu. (1.Probe-Der KILLER). Nun waren wir endlich wieder in der Lage durchzustarten und somit wurde das Set mit den Neulingen geprobt bis zum erbrechen denn es lief bereits die Planung für die "ES HERRSCHT KRIEG-TOUR 2005" zusammen mit ANTI-CONTROL.
Die 2-wöchige Tour im Mai wurde zum Hit, nach all dem Stress im Vorfeld (Besetzungswechsel, Tourplanung, Veröffentlichung der Outlaw auch auf LP usw.) kam der Spass wirklich nicht zu kurz und war die ganze Mühe wert. Scheiß egal wie viel Besucher letzten Endes auf den Shows waren (z.B. Köln mit relativ wenig Leuten oder Augsburg-Kantine mehr als Ausverkauft, so dass bestimmt 100 Leute nicht mehr rein passten), ALLE Bands bzw. Musiker haben sich auf der Tour die SEELE AUS DEM LEIB GESPIELT! und das hat auch die Fangemeinde wohl so gesehen, da die Resonanz nach der Tour noch mal anstieg. Allerdings hatte wie immer in unsrer Bandgeschichte, wenn es mal glatt läuft auch diese erfolgreiche Story einen faden Beigeschmack, denn Simon
hatte aus beruflichen Gründen den Entschluss gefaßt sich von uns zu verabschieden. Na wat für ein tolles karussell!!
Nach 3-monatiger Suche kam nun WICH aus Kulmbach zu RAWSIDE hinzu, auch er war der Wunschkandidat für uns, da wir bereits einige Male in der Vergangenheit mit Ihm auf der Bühne stehen durften, als unsre damaligen Drummer nicht konnten. Damals zeigte sich schon eine sehr persönliche und freundschaftliche Basis, die auch musikalisch keine Wünsche offen ließ. Auf die erste Anfrage von uns (August/05) hatte er uns noch abgesagt, da er voll eingespannt in seiner damaligen Band war, aufgrund verschiedenster Gründe änderte sich das allerdings im Laufe der folgenden sechs Wochen und somit hatten wir ab Oktober die neue Formation zusammen. Es zeigte sich schnell bei diversen Liveshows bis zum Jahresende, welche Bereicherung er für den typischen RAWSIDE Sound darstellt und das RAWSIDE auch nach all den Umbesetzungen kein bisschen an Power, Wut und Gewalt verloren hat, ehr noch dazu gewonnen.
Nach der turbulenten Zeit 2004/2005, ist sich RAWSIDE dennoch immer Treu geblieben und hat nicht das wesentliche aus dem Auge verloren, nämlich den Spaß an der Musik zu leben. Auch für die Zukunft hat man sich viel vorgenommen, d.h. nicht zurück zu lehnen, sondern auch in Zukunft weiter Gas zu geben. Es wird ohne Kompromisse der beschrittene Weg weiter gegangen, gerade deshalb besteht auch in Zukunft Bedarf an Bands wie RAWSIDE, die derbsten Hardcore, mit brachial metallischen Einschlägen und politischen Anarcho-Punk zu einer Soundwand werden lassen. Somit schafft es RAWSIDE diesen ..Resistance-way-of-Live.. für alle spürbar zu machen, wie ein Faustschlag ins Gesicht! Es wurde zu bereits damit begonnen an neuen Songs zu arbeiten, vor Veröffentlichung einer neuen Scheibe gibt es schon mal als kleines Dankeschön an die Fans und Freunde die RAWSIDE auch in den Jahren nach der Reunion bis zum heutigen Tag die Stange gehalten haben, zur STAATSGEWALT Re-Release eine komplette Live DVD als Bonus, enthalten sind Videotracks von der Show beim G.N.W.P-Festival im November 2005 in Schweinfurt. Die DVD und die zusätzlichen Audio-Live-Tracks enthalten Songmaterial von den Jahren 1993-2005 und bieten somit einen gelungen Querschnitt über den Werdegang der Band. Live wird die Präsenz etwas weniger werden (sofern nicht irgendwelche Unfälle dazwischen kommen) um weiterhin an neuem Material zu arbeiten, dabei hat man sich zwar vorgenommen, den ein oder anderen neuen Einfluss Umzusetzen aber dennoch dem RAWSIDE Style, ihrer Überzeugung und Ihrem Weg treu zu bleiben. Das bedeutet RAWSIDE steht weiterhin als Synonym für brachial-politschen HC-Punk, von der Szene, für die Szene!
UNITE & FIGHT
RAWSIDE
RAWSIDE are:
HENNE .. Vocals
ZÃœNDER .. Bass Guitar, Back Vocals
EHRL .. Lead Guitar, Back Vocals
WICH - Drums