THEREMIN: TANGO ÉLECTRIQUE
Das Theremin, einziges berührungslos gespieltes Instrument, fasziniert den Zuhörer auf magische Weise. Wie von Zauberhand werden die Töne aus der Luft gespielt. In den 20er Jahren von dem Russen Lev Theremin erfunden, war es lange Zeit in Vergessenheit geraten.
Die Thereminvirtuosin Barbara Buchholz präsentiert das Instrument in diversen Projekten zeitgenössischer Musik. Zusammen mit dem Pianisten Andreas Schmidt initiierte sie THEREMIN: TANGO ÉLECTRIQUE, ein Duo-Programm mit Stücken von Astor Piazzolla.
Der Klang des Theremins, der Assoziationen an den Klang einer Geige, einer menschlichen Stimme und einer elektronischen, nicht ganz von dieser Welt stammenden Schwingung weckt, gibt dem Tango eine neue Farbe. Ungewohnt und zugleich vertraut erscheinen die Stücke Piazzollas, verknüpft mit der emotionalen und tänzerisch anmutenden Spielweise des einzigartigen Instruments.
Ein argentinisches Sprichwort sagt, dass sich alles ändert, nur nicht der Tango. Piazzolla aber hat diese traditionelle Musikform für neue Einflüsse geöffnet. Er erneuerte sie durch die Einarbeitung von Jazz-Elementen und die Verwendung von ungewöhnlichen Instrumenten und Harmonien. Viele seiner musikalisch hochkomplexen Kunsttangos sind zwar kaum tanzbar, doch ihre Schönheit überzeugte schließlich auch die Traditionalisten.
Das Theremin war zu Piazzollas Zeit völlig unbekannt. Es gab keine Spieler, die das Instrument beherrschten. Hätte er es gekannt, wer weiss...
