eine konzertkritik von matthias vorndran
... Da sitzt sie nun vor dem Gig neben einem, schwatzt noch ein bisschen, man freut sich, auch darüber, wie enthusiastisch sie die Support-Band anfeuert, und ahnt nichts böses. Meral al Mer, Frontfrau von Meral 5, lässt nicht unbedingt blicken, was in ihr steckt, wenn sie sich nicht auf einer Bühne befindet. Vorab: hinterher denkt man sich dann "Wie, so leise kann die sein?"
Was dann, so gegen halbzwölf, folgt, wollte ich erst mit irgendwas in Richtung "Explosion" beschreiben, fand das dann aber irgendwie unpassend, denn: eine Explosion hat was mit Zerstörung, mindestens mit Selbstzerstörung zu tun. Was explodiert, ist hinterher kaputt, inklusive der umstehenden Dinge.
Bei Meral ist das anders: was mit dieser Frau passiert, wenn sie Musik machen darf, wenn sie vor und mit einem Publikum spielen darf, hat nichts mit Zerstörung zu tun. Ganz im Gegenteil: da kommt jemand nach Hause, zu sich, ist energiegeladen und euphorisch, und das steckt an. Ein grade mal zu einem Drittel gefülltes Session-Cafe am Ende einer langen Woche erst zum Lächeln, dann zum Mitwippen und wenig später zum Tanzen zu kriegen ist nicht ohne, aber man kann einfach nicht anders.
Meral macht sehr wohl Gefangene, holt sie ohne lang zu fragen in ihre Sound- und Wortwelt aus Funksoul, Punk und Rock, um sie hinterher frei zu lassen, nicht ohne ihnen das Gefühl mitzugeben, dass von ihrer - Merals - Power ein bisschen was auf die eigenen Seelenakkus übergesprungen ist. Von den Sounds und Songs klingt dabei nichts wirklich neu, aber all die Zitate sind clever zusammengesetzt und bekommen durch Merals Performance ihre ganz eigene Richtung. Sie singt, schreit, faucht, flüstert dabei von der Liebe genauso wie von Sachen, die ihr beim Nachdenken über ihre Umwelt und ihre Mitmenschen durch den Kopf gehen. Dass das ganze keinen Gymnasiasten-Touch bekommt und auch nicht auf der R&B-Credibility-Schleimfalle kleben bleibt, liegt allein an ihrer Art, beim Schwanken zwischen Kompromisslosigkeit und Selbstironie nie das Gleichgewicht zu verlieren.
Die Band unterstützt das diszipliniert und tight, nur beim Bassisten hatte ich manchmal das Gefühl, er wäre eigentlich lieber Leadgitarrist geworden, so wie George von den 5 Freunden lieber ein Junge geworden wäre
In Sachen Live-Energie spielen Meral schon jetzt mindestens eine Liga über den Silbermonds und Helden dieser Welt, man spürt, dass sie nichts lieber tun als sich den sprichwörtlichen Arsch abzuspielen. Excellente Band, beeindruckende Frau, die zudem ziemlich sexy ist, ohne sich preiswert zur Schau stellen. Da kommt noch was. Nur hoffentlich kein geldgeiler Produzent...
MERAL AL-MER
*Sängerin
Keys, Komposition & Lyriks bei MERAL5
(Dance-Electro-Pop-Jazz-Funk-House-R..nB-Soul-Rock-
-klassik,
° -lyrischer sopran-neo-volk-disco-virtuos)
* Schauspielerin/Darstellerin
Agentur: www.watergatecasting.de/www.dasimperium.com / www.synchronkartei.de/www.type-face.dehttp://www.kollegenbas
is.de/Kollegenbasis-Artists.htm
www.kenfm.de
* Reporterin
http://www.fritz.de
Porträit über die Musikerin und Multitalent Meral Al-Mer
von Lynda Prucknik
Hallo, wir kennen uns. Kennen wir uns? Sie klimpert auf ihrem Klavier; probiert eine Version von „Summertime“. Einerseits sanft, andererseits nervös angespannt tippen die Finger die Tasten an.Ihre Nägel sind karminrot lackiert. Mädchenhaft und zerbrechlich kann sie ebenso sein wie wütend und energisch. Ist es wirklich dieselbe Frau, die ich gestern im der Bar "Tausend" singen gesehen habe? Summertime…and the livin’ is easy….singt sie für die Mädchen deren teure Füße in noch teureren Pumps ruhen. ..dein Papi ist reich...und die Muddi sieht gut aus…Am Ende ist sie diejenige die als einzige in Pumps tanzen kann – für die Gottväter des Funk.Sie klimpert weiter auf dem Klavier und wirft ihre Lockenmähne nach hinten und probiert welche Worte zu der Musik passen. „Ich kann nicht immer gut zuhören, aber ich höre genau hin“. Das sagt sie so ... ich muss lachen, denn man muss nicht Sherlock Holmes sein um herauszufinden wie ernst es ihr damit ist hinzusehen und hinzuhören. Ungern will sie sich auf eine Identität oder ein Image festlegen. Ihre Eltern? Aus Syrien. Ihr Beruf? Sängerin, Reporterin, Freiheitskämpferin, Autorin, Schauspielerin.Ihr Sound bewegt sich irgendwo zwischen Funk, Soul und Pop.Ihr Einfluss, die alten Riesen .Ihre Musik klingt so als ob man nach einer langen Wanderung in den Bergen eine Hütte findet, in der eine Frau lebt, die frischen Kuchen gebacken hat und auf dem Klavier am Fenster eine Zigeunerin den Liebesschmerz davon spielt. Es ist nicht mehr weit bis zum Meer. Und man raucht mit der Zigeunerin eine Kippe und fragt sich ob es Schicksal ist oder bloß Zufall, wenn sich zwei Menschen begegnen.Diese Frau gehört in ein Zirkuszelt auf dessen dunkelblaues Segeltuch goldene Sterne gemalt sind. Du bist der Hauptdarsteller Deiner eigenen Show ….,singt sie, bis zum nächsten Happy End… jeder kennt Dich jeder sieht Dich so…..Wie eine Zauberin aus einer anderen Welt, im Scheinwerferlicht sieht man die Schweißperlen auf ihrer Stirn; ihre schwarzen Augenbrauen, die wie zwei Vogelschwingen auf der Stirn zusammenlaufen sind nass. Die Lockenmähne glänzt.Als Reporterin möchte sie scheinbar unbedeutenden Einzelschicksalen Beachtung schenken und sie will hinsehen wo andere - aus Faulheit oder durch Vorurteile beeinflusst - die Augen zumachen. Und wer einmal auf einem ihrer Konzerte war, weiß wie es gemeint ist wenn sie sagt, dass sie den Moment am liebsten mit Musik verändern mag.(Kunstmagazin PONY)
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