Eine Reisende
ich liebe es tief, in mich selbst abzutauchen... mein lieblingsgedicht von novalis, ist mir auf dieser mystischen reise durchs leben, ein ahnungs- voller lichtblick.
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die so singen, oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
Und in die Welt wird zurückbegeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit wieder gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.
Novalis
ein kommen und gehen...
oder jeden tag ein stückchen sterben, damit wenn ich sterbe, ich nicht sterbe.
die natur die schöpfung oder gott? hat in mir eine dramatikerin eingepflanzt. der tod mein ständiger begleiter, mal mit fazination, mal mit angst vor dem unvorstellbaren, die vergänglichkeit. ist schon immer mein thema.
als kind wurde ich ständig damit konfrontiert, der tod machte so eine rauschende furcht in mir, dass alles um mich herum schwarz wurde. da war nichts greifbares mehr. da wurden menschen aus dem leben gerissen, junge und alte und ich konnte diesen vorgang nicht erfassen. so habe ich wohl schon als kind die absicht gehegt, den tod zu suchen.
als mein sohn starb und kurz darauf mein vater und meine mutter... vermag ich gar nicht in worte zu fassen, wie es mir ging. ich bin jedesmal mitgestorben und habe den abyss geküsst... der schmerz über den verlust, hat mich zu tiefst geprägt und erschüttert.
dreimal war ich selbst in der nähe des todes, zweimal haben mir vor lauter innererm schmerz, die nieren versagt. und einen verkehrsunfall, bei dem es mir die ganzen inneren organe zerfetzt hat und ich 4 wochen in ein künstliches koma versetzt wurde. danach war ich an krebs erkankt, was mir den rest verpasst hat. ich habe regelrecht den boden unter den füssen verloren, und nur schwer erhole ich mich von dem trauma.
wenn ich mir heute so gegenüber stehe, dem kind von damals, das fast ohnmächtig wurde, bei dem gedanken an den tod...und reflektiere mich heute, so kann ich sagen, weit bin ich gegangen, viel hab ich gefühlt, viel hab ich gelernt und erlebt, und all diese informationen, geben mir eine innere gewissheit, dass das hier nur ein übergang ist, ein langer traum, eine reise durch das leben, auf der erde. ich bin nicht am schmerz zerbrochen, in den düstersten stunden, habe ich mich vom "himmel" geliebt gefühlt, und wenn ich es nicht sein wollte, war ich auch nie allein.
beim lesen von Carlos Castaneda (mein sohn heißt auch Carlos, da kannte ich den anderen noch gar nicht) da habe ich ein bild in mir gehabt, und ich habe wahrgenommen, was in mir und dem tod so schräg gelaufen ist, seit dem darf diese wunde heilen.
der tod ist nun mein ratgeber. er war es auch, der mich die demut gelehrt hat, und das leben zu schätzen.
mein wunsch ist es in dem augenblick, wenn der moment gekommen ist, und es wird nur ein moment sein, der über das wesentliche entscheidet, in diesem moment, möchte ich am meer sitzen, mit dem rücken angelehnt an eine palme,
den sonnenuntergang betrachten, wach zu sein, um in das andere einzugehen
Lilly im Wunderland
Gentle birds sing about freedom, wild birds fly!
Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen...
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