Für jemanden wie Börni ist es schwierig, unsichtbar zu sein. Und trotzdem floss viel Wasser die Limmat hinunter, seit sie sich zum letzten Mal musikalisch der Öffentlichkeit präsentierte. Aber um das gleich klar zu stellen: Börni hat sich nicht versteckt, weil ihr der ganze Rummel um ihre Person zu viel geworden wäre. Hat weder in Selbstfindungsseminaren In-die-Füsse-Atmen gelernt, noch Tamburin klopfend die innere Göttin gesucht. Sie war auch nicht beim Berufsberater. Börni hat sich einfach Zeit gelassen. Ging zurück in ihren Job, flickte wieder Computer. Wollte erst mal Luft holen, sich konzentrieren – sich ihre eigenen Gedanken darüber machen, wohin ihr weiterer musikalischer Weg sie führen sollte. Und das alles ohne Druck und ohne die Beeinflussung von Nachwuchstalent-Flüsterern. Sie nahm sich die Zeit, um die Leute sorgfältig auszusuchen, mit denen sie arbeiten wollte. Sie nahm sich Zeit, um ihre Musik zu schreiben, an ihren Texten zu arbeiten. Und es hat sich mehr als gelohnt. Denn nun ist es soweit: sehr geehrte Damen und Herren, liebe Rockenthusiasten, Rhythmusfanatiker, Frauenstimmenbevorzuger, Talenterkenner, Perlentaucher, Rohdiamantschleifer, Schatzsucher, Inhaberinnen und Inhaber von Qualitätsbewusstsein, Wollmützenträgerinnen und -träger aller Länderhier kommt Börni – und Börni ist laut!«Scream My Name» heisst ihre erste Single, die am 25.02.08. erschien. «Schrei meinen Namen» fordert sie mit Nachdruck und stopft schon mal allen Kritikern im Voraus das Maul, die meinen, dass es für junge Frauen keinen Platz geben dürfe, die eine freche Schnauze haben und ihre eigene Meinung. Mit Börni kommt eine, die gehört und gesehen werden will. Und ihre erste Single lässt auch keine Zweifel offen, ob sie es damit ernst meint. Die Nummer strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Der Song ist laut, unmissverständlich, voll auf die Eins – wie es Rock eben immer ist, wenns Rock ist. Es gibt nichts zu interpretieren wenn Börni meint, dass sie sich nimmt, was sie braucht. Produziert von Fred Herrmann (HitMill Studios), der auch für das gesamte Album verantwortlich zeichnet, erscheint mit der ersten Auskoppelung eine Nummer, die richtig reinhaut. «In diesem Song will ich klar machen, dass man zu seinen Bedürfnissen und Wünschen stehen und diese benennen soll – und das kann man nun mal nicht im Flüsterton. Man kann nur leben, wenn man sich selber regiert», meint Börni. Das Thema der Selbstbestimmung zieht sich denn auch (in allen Facetten) wie ein roter Faden durchs ganze Album.In das Album hat Börni viel Zeit und Energie – und ihre ganze Persönlichkeit investiert. Das Resultat ist ein Album, das ihr nicht einfach von Discount-Produzenten auf die pinkige Kappe geschrieben wurde. Börni wollte eine Platte produzieren, die aus ihr selbst kommt. Sie wollte darauf nicht einfach ihre Stimme abgeben, sondern diese ausschliesslich Songs verleihen, die auch etwas mit ihr zu tun haben. Wollte nicht einfach das süsse Singmäusschen harmloser Popliedchhen sein. Sondern Einfluss nehmen auf Musik und Text.
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