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Myspace Editor
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"Eigentlich mag ich keinen Hip Hop, aber ..." - genauso oft wie Chaoze One (www.chaoze-one.com) diesen Satz zu hören bekommt, habe ich ihn wohl ausgesprochen. Und is ja auch wahr - was habe ich mit einer Musikrichtung zu tun, in der schwanzgesteuerte Hormonschleudern den Ton angeben, Frauen beschimpfen und in ihren unglaublich gefährlichen Reihenhaussiedlingen einen auf supergefährlich machen (Idioten!).
Und dann kommt da dieser Chaoze One, spielt mir Rap vor und gibt mir CDs von Torch, Mic Mafia, Anarchist Academy (ich gebe es zu, die kannte ich schon vorher), den Hip Hop Partisanen, Albino und noch so einigen anderen. Er gibt mir nen Beat, schenkt mir mein erstes Reimbuch und sagt: "Los, Lotta, wir machen nen Track".
Und plötzlich höre ich mich die Musikrichtung verteidigen, die ich einst so müde belächelte. Ich fand Rap plötzlich wirklich fett! Und die Musiker, die ich kennenlernte waren supernett, sie hatten Ahnung von Musik und sie liebten Schallplatten genauso wie mein Dad (nur dass der nie darauf rumscratchen würde). Außerdem interessierten sie sich für alle die Musikrichtungen, die mir selbst gefielen und über die ich zuvor nie laut sagen konnte, dass ich sie höre ohne als spießiger Idiot abgestempelt zu werden. Rap war irgendwie doch meine Sache - nicht nur, aber eben auch ein Teil von mir. Oder ich ein Teil von Hip Hop oder so... Und jetzt, zwei Jahre später, arbeite ich sogar an eigenen Sachen, um endlich das von einigen lang erwartete Demotape (ja, das war ein Seitenhieb) herauszubringen.Ich hab mich immer noch nicht an alles, was man so in der "Szene" erlebt gewöhnen können und was so unglaublich wichtig an dieser Sache mit den Doppelreimen ist, habe ich als undogmatische Linke auch nicht kapiert. Aber begriffen habe ich, dass es nicht wichtig ist was im Radio so unter Hip Hop läuft. Wichtig ist, dass du die Party rockst und die Leute bei dir sind. Die Leute auf der Bühne, hinter und vor der Bühne. Und ich habe wirklich die nettesten und besten Menschen kennengelernt, deren Enthusiasmus und Liebe zu dem was sie tun mir immer wieder den notwendigen Arschtritt verpassen, den Alltag und die Scheißlohnarbeit hinter mir zu lassen, um zumindest für 2 Stunden an den Wochenenden abzutauchen. Ich denke so oft, dass mich eh keiner versteht - wie auch, ich kann es ja selbst nicht - und Musik ist mein krassestes Kommunikationsmittel, um genau dafür und in diesen Momenten Worte zu finden. Rap ist eine meiner Möglichkeiten zu sagen, was mich in diesem Land ankotzt. Rap ist für mich die Rhyme Guerilla, ist meine Waffe, mein Sprachrohr und mein Spiegel. La Lotta Continua!