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Ein wunderbarer Moment, der Volltreffer: Schach, Maumau, Bingo! “Bingo†nennen die beiden Freunde Kaos und Muallem ihren Abend in der Ersten Liga. Schon das Motto macht klar: Hier geht es um verspielten Partyspass. Aber auch um Präzision: Wie die Kugeln beim Bingo, so bestimmt die Reihenfolge der Platten, ob der Abend gewonnen ist. “Musikalisch ist ‘Bingo’ alles, und von dem nur das Besteâ€, sagt Muallem. Er meint Neues und handverlesene Klassiker, vorzugsweise aus der Italo-Cosmic-Zeit. “Es ist die grosse Freiheitâ€, meint Kaos.
Die beiden kennen sich seit Teenagerzeiten. Kaos kompiliert Alben für die Münchener Plattenfirma Compost und hat sich mit Terranova wie als Solokünstler, Produzent und Remixer einen Namen gemacht. Muallem bewegt sich seit Jahren in der Clubszene, zog weiter nach Tel Aviv, London und New York. Sein Album “Frankie Splits†wurde dieses Jahr ein internationaler Erfolg. Auch die “Bingoâ€-Gäste kommen aus aller Welt: unter anderem die amerikanische Hip Hopperin Princess Superstar, das belgische Duo Glimmer Twins, der Schweizer Tüftler Headman und der House Spezialist Justus Köhnke. 70 Minuten “Bingo†gibts es von September an auch auf CD, mit dem Titel “Danse, Gravite Zeroâ€. Das Album erscheint in der “Collectors Seriesâ€, einer neuen Reihe von Mix-CDs beim Label Faith Recordings.
Kaos stellte den Sampler in Kooperation mit Salvatore Principato zusammen, dem ehemaligen Sänger und Perkussionisten der New Yorker Band Liquid Liquid, die in den achtziger Jahren prägend für Punk-Funk und Disco-Punk waren. Der Mix ist dem Erbe von Cosmic Disco gewidmet, jenem Sound, der in den späten siebziger Jahren in der norditalienischen Diskothek “Cosmic†entstand und dank Disko-Tourismus und Brenner Radio zum Stilbegriff wurde. Heute lebt Cosmic wieder auf, wird weiterentwickelt von DJs wie Metro Area, Lindstrom, Joakim oder Munk.
Die “Bingoâ€-Gastgeber spielen nicht nur die rarsten und neuesten Platten, sie zitieren die siebziger Jahre auch atmosphärisch mit bunten Lichteffekten. Die Gäste tanzen bis morgens um sieben. Ein Volltreffer.
Süddeutsche Zeitung, 24/06/2006