About Me
Ein Wohnzimmer voll trauriger Erinnerungen. Eine halbe Stunde geteilte Einsamkeit. Opah. Wenn man über diese zwei Musizierenden, ihrerseits Freunde, und vor allem Menschen, spricht, dann reichen Bilder in Worten oft nicht aus. Zumindest nicht die, welche sich auf die Musik selbst beziehen. Man könnte Vergleiche ziehen, zu anderen Artisten mit Songwriter-Charakteristiken und simplen Strukturen. Man könnte das durchdachte Zusammenspiel der Gitarrenspuren und deren sanfter, unregelmäßig ausbrechender Melodiefluß in so gern verwendete und moderne Wortspielereien der großen Musikzeitschriten kleiden, und die ungewohnt basslastige, verträumte Stimme von Sebastian Mack als eingewebten Teil des streichelnden Klangteppichs bezeichnen.Aber das hier ist Musik. Pure Musik. Kein Gehabe, kein Teil eines Gesamtkunstwerks oder eines Images. Es ist Musik um der Musik willen; persönlich, anregend und oft fast intim. Wer diese Band bewußt hört, tut das um den eigenen Gedanken Freilauf zu lassen, um sich wieder mal ein wenig forttragen zu lassen, von einem durchgängigen, englischen Geschichtenwerk in Noten. Um Details zu entdecken, immer wieder, sei es in den nie blockbau-behafteten Songgerüsten selber, oder in dem zaghaften Einsatz von Hintergrundleben, welches nur selten mit Rhythmusgebern belastet ist.Mit manchmal unterschwelliger Agression haben zwei Menschen hier aus ihren Ängsten, Bitten und Entschweifungen etwas geschaffen, das Zeit braucht. Zeit zum Hören, Zeit zum Reifen, zum Denken und manchmal auch Zeit zum Älterwerden. Denn nur mit der Erfahrung, woraus solche Musik entstehen kann, wird man sie auch verstehen. Und wird wissend. Glücklich und wissend. (Martin Pleiß)