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Während einer dreimonatigen teilstationären Therapie in einer Tagesklinik wurde mir im Oktober 2005 eine Instabile Persönlichkeit Typ Borderline (kurz BORDERLINE)diagnostiziert.
Zum damaligen Zeitpunkt war ich einfach nur erleichtert, dass mein vermeintliches "Verrücktwerden" nichts Anderes war, als eine psychische Erkrankung, an der immerhin 1% der Gesamtbevölkerung erkrankt.
Unzähligen wortgewichtigen Definitionen beschreiben die Erkrankung aber meiner Meinung nach trifft es diese knappe Beschreibung auf den Punkt:
Borderline-Störungen gelten als seelisches Grenzgebiet zwischen Psychose, Neurose und Persönlichkeitsstörung. Eine allseits anerkannte Definition ist schwierig. Doch die Zahl der Betroffenen scheint zuzunehmen. Das Leidensbild ist beschwerlich bis zermürbend - und zwar nicht nur für die Patienten, auch für das nähere und sogar weitere Umfeld.
Im Anschluss an die Tagesklinik begann ich Ende 2005 eine ambulante Therapie. Entgegen aller Informationen die ich im Internet fand, die beschworen, dass es fast unmöglich sei, als Borderliner überhaupt einen Thearapieplatz zu finden, zumal die Heilungschancen sehr gerin seien, benötigte es nur zwei Anrufe bis ich einen Psychotherapeuten fand, der mit mir zusammenarbeiten würde.
Im Laufe der Tharapie, die immer noch andauert, habe ich oft erfahren, welche Assoziationen die "Welt da draußen" mit "Borderline" verbindet und was es für meine Mitmenschen bedeutet.
Die erste Grundwahrheit heißt dort, dass Borderliner schräge Vögel sind, die sich mir Rasierklingen oder Glasscheiben die Unterarme aufritzen, manchmal folgte dieser Definition der Zusatz, dass dies geschehe, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Eine weitere Definotion fand ich bei meinen Gesprächspartnern ausnahmslos nicht.
Im Gegenzug davor fand ich ungeheure Angst, großes Entsetzen und sogar mehrfach den Vorwurf, ich würde mich hinter meiner Krankheit verstecken und mir damit alles viel zu einfach machen.
Mit dieser Krankheit zu leben ist Alles, aber nicht "einfach" - weder für den Erkrankten und noch schwieriger ist es für seine direkte Umwelt, was immer wieder dazu führt, dass das Umfeld schwindet und somit der Leidensdruck für den Kranken zunimmt und das Misstrauen und die maternden Schuldgefühle zugleich unverhältnismäßig wachsen lassen, was widerum dazu führt, sich noch "panischer" und unangebrachter zu verhalten als zuvor, was dann dazu führt, dass sich das Umfeld wieder von Grund auf ändert... Diese Spirale kann unendlich fortgedacht werden.
Ich nehme Geräusche, Gerüche, Töne, Farben, Stimmungen und sogar das Wetter intensiver wahr. Einerseits lässt mich diese Sensibilität sehr kreativ sein, es bedeutet aber auch Stress, denn diese Empfindlichkeit lässt viele Geräusche schlichtweg als Lärm erscheinen, der jeden Menschen tagtäglich umgibt.