Der STERNSTUNDENTANGO ist ein unkonventionelles Theaterprojekt, das ganz langsam begann: zuerst war da die Idee, einmal Janosch abseits vom Tigerentenkitsch auf die Bühne zu bringen. Dann entstand das Stück. Dann fanden sich Schauspieler und Musiker ein. Gemeinsam traf man sich immer mal wieder, tauschte Ideen und Gedanken aus, diskutierte und komponierte und kombinierte, und so langsam kommt der Affe ins Tanzen... was uns jetzt noch fehlt, ist ein großes Theater. Am 22. Juni 08 hatte der STERNSTUNDENTANGO im Boom in Neukölln Premiere als eine Art philosophische Revue: Nà Gudix als Sprecherin und Hagen Damwerth und Schabuwan an der Musik. Die Revue ist als Kostprobe und Vorgeschmack auf das Theaterstück gedacht und funktioniert nach dem Konzept "Rezitation plus Musik". Als solches werden wir noch ein paarmal auftreten, bis eine zufriedenstellende Produktionsstätte für das Theaterstück gefunden ist. ------------------------------------- Worum es geht: der STERNSTUNDENTANGO ist eine bilderreiche, philosophische und musikalische Ode an die Phantasie. Das Stück spielt in jenem "Nest an der polnischen Grenze", wo Janosch 1931 geboren wurde und das Fliegen lernte: Zaborze B, damals Hindenburg-Ost. Eine Grubenarbeitersiedlung war das, die Leute waren arm, schwächlich und redeten wasserpolnisch, und "drüben im Reich", also in Berlin, dräute die neue Zeit heran, die mit markigen Worten den großen, starken, deutschen "Herrenmenschen" propagierte. Wie der kleine Junge, der Janosch damals war, trotz dieser grunzdummen Un-Kultur, die ihn umgab, wahre Lebenskunst und Magie lernte, das sehen wir hier. Es geht um die Kraft der inneren Maus und die Frage, warum Leute, die Glück suchen, es nie finden. Man sieht dem Fiedelbären beim Geigen zu, man lernt etwas über oberschlesische Vogelfangkunst und etwas darüber, warum alles immer genau andersrum ist, als man denkt. Und man lernt auch, wie Bärenaufbinden geht, und warum Texas manchmal hinter Gleiwitz liegt... Fünf Sternstunden stehen dir im Leben zu, sagt Adek Piecha. Wenn du Glück hast. Ich hatte das Glück, Popow gekannt zu haben. Woll ja! Du mußt begreifen, daß du das, was du suchst, nie verloren hast.
