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Bandsalatz

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About Me


1988-1994:
Wir wollten nie wirklich gut sein...
nur heftig, laut, aber vor allem ehrlich!

Also öffneten wir das Ventil. zum erstenmal im Oktober 1988, wobei wir gerne den Mantel des Schweigens über diese Aufnahme breiten, da zum einen der Rekorder Sachen aufnahm, die wir nicht gemacht hatten (?!), zum anderen das Ergebnis erschreckend schlecht (nicht laut und lustig) war, aber in erster Linie weil unser lieber Marc nicht zugegen war... und wir wollten zu dritt rocken!

Nun, es vergingen noch exakt 7 Wochen und dann war der große Tag gekommen. am 23.12.1988 stiefelten Happy und Chris los: durch klirrende Kälte (es sollte uns noch gewaltig heiss werden) und bewaffnet mit ordentlich Bier und kippen wanderten wir die lange 'Strobelallee' entlang, bis der heilige ort vor uns lag: die Garage von Marcs Mutter. Sogleich kam Marc aus dem Hause geeilt und schloss sie auf. welch ein Anblick: vor uns lag ein kompletter Proberaum mit allen Instrumenten (ja, die band, deren name wir nimmer wissen, hat uns grosse dienste geleistet... wie gut, daß Marcs Mutter die Garage vermietet hatte). Wenn es nur nicht so brutal kalt gewesen wäre...

Schnell paar Bier abgezogen und den Rekorder in Position gebracht. Rekord-Knopf gedrückt und das Ergebnis könnt ihr Euch anhören auf dem 1. Demo... über 40 Minuten Krach vom Feinsten. Nach der Hälfte der Zeit war die Kälte auch schon lange vergessen und wir zelebrierten zum ersten Mal unseren zukünftigen Feiertag: den historischen '23.12.'...


Ab diesem Tag fanden wir uns immer ungefähr einmal im Jahr zusammen, um zu ‘proben', was bei uns soviel bedeutet hat wie Rekorder an, losgerockt und danach Tapes unter den Leuten verteilt... ja, wir haben nichtmal vor den Konzerten (mehr Gigs als Proben) geprobt. Alles war improvisiert. Nur der Liedname war gleich. Wozu gibt es Blickkontakt? Nicht zu vergessen die tollen Hilfen auf unseren Playlists: kurz, langsam, schnell, etc. haben echt viel gebracht!

Zurück zum ersten Demo, bzw. den Tagen danach:
Kurz nach unserer Session kam die Band wohl dahinter und schon nach kurzer Zeit war der Proberaum nur noch eine leere Garage. Somit war unser Projekt für nicht abzusehende Zeit auf Eis gelegt...

In den Tiefen der Osterferien gefangen, stellten wir schmerzlich fest, daß die immense Lust auf 'Bandsalatz' nicht einen Fingerbreit nachgelasssen hatte. Dem Problem des Mangels an Klampfe, Trommel und Gesangsanlage war immer noch keine Abhilfe geschaffen und so überbrückten wir die Zeit bis zum nächsten Demo-Tape mit wirren Aufnahmen, in denen wir uns interviewten oder die Wasch-küche demolierten und dabei aus voller Brust schrien.

Es kam, wie es kommen musste... wir machten uns auf die Suche nach Instrumenten. Chris wurde recht schnell fündig und kaufte ne gebrauchte Gitarre. Erst Jahre später sollte er erfahren, daß ihr Hals total verzogen war, aber er muss sagen, daß das gut so war. Wie hätten wir mit Spitze-Equipment so geil rocken können?
Also machte Marc kurzen Prozeß und überbrückte die Zeit bis zum nächsten Schlagzeug mit leeren Bierfässern. Das ist Arbeitseinsatz auf den wir gerne zurückschauen hehe. Gut gerüstet nahmen wir auch sogleich unser nächstes Tape auf: die unplugged-Session im Wohnzimmer...


Danach begannen wir im wilden Wechsel die Proberäume zu belegen: zeitweise im Keller des Jugend-hauses, im Disaster-Area Proberaum, in einer Industrie-Halle der Firma Schön&Sandt und wieder zurück in der herrlichen Garage...
Kein Boden war uns heilig.
und ebenso unaufhaltsam war auch unsere Karriere: von der Presse gefeiert (die Rheinpfalz schrieb, wir wären eine Beleidigung für die Ohren, was echter Balsam auf unserer Seele war hehe) und vom Publikum vergöttert, spielten wir unsere Gigs zu Anfang im Schuppen, später in Jugend-häusern, Kneipen und Vereins-heimen bis wir auf fetten Bühnen landeten, wie der unvergessliche Gig in einer Turnhalle auf einer Abiparty; sturzbesoffen trashten wir los und hatten bis auf einen erlesenen Kreis alle vertrieben. Wir waren hochzufrieden!

23.12.1994 Abschiedskonzert mit den Kassieren:
Unsere Attacke und auch unser letztes Konzert gipfelte in einem hervorragenden Gig mit den grossartigen Kassierern:
Das AJZ in Homburg war voll mit einem buntem Mob aus Punk, Skins und sonstigem bunten Volk. Nachdem das erste Eis geschmolzen war und wir erkannten, daß soziemlich alle total geil auf unseren Sound waren, rockten wir ab, daß der Laden nur so schepperte ... die Masse tobte und wir hatten mächtig Spaß...

Tja und das war dann auch das Ende von the Bandsalatz (übrigens mit dem the... waren wir unsere Zeit auch mal wieder vorraus)

My Interests

Music:

Member Since: 6/1/2007
Band Members: 1988-1994:

    Chris
    Gitarre und KrachMarc
    Schlagzeug und KrachHappy
    Gesang und Krach

Influences: Noisecore, das letzte Tabu

Wir alle kennen das zur Genüge, jemand schreibt einen Song - mittlere Mittelklasse - und läßt sich kaufen. Dieses Mistlied wird dann promotet bis zum Kotzen, Radio rauf, Radio runter, Fernsehen links und Zeitung rechts, und schwupps ists Nummer 1. Aber nicht weil es gut ist, oder sich beim 3. Hören als doch besser rausstellt, nein, weil die Masse nur cool sein kann, wenn sie dieses Lied besitzt... traurige Welt.
Und so geht dieses Stück Scheisse in die Analen ein...

Ab und an macht sich die Masse dann auch mal über ne ganze Szene her, weil irgendein Heft geschrieben hat, wie Mode sie doch wäre, dann wird diese Szene leergesaugt und ausgelutscht fallengelassen (Punk, Hardcore, Techno, HipHop, who's next?).

So, und weil die Gesellschaft schon ohne diese irren Phänomene ziemlich nervig ist, kam der Tag an dem wir uns auskotzen wollten.
Wir wollten Musik machen, gegen die Norm, gegen Unterdrückung und Gesetze. Ebent Punk.

Was aber, wenn der Drang sich mitzuteilen größer ist, als die Lust, sich mit den Gesetzen der Musik in jahrelanger Arbeit auseinanderzusetzen? Was, wenn man nicht jahrelang im Proberaum verbringen mag um irgendwann der breiten Masse zu gefallen, ja sogar reich werden könnte und Fans mit Gegröle das eigene Konzert verfolgen und nix kapieren was man denen zubrüllt??

Ja dann ists Zeit auf alles zu scheissen... scheissen auf die Akzeptanz der Gesellschaft ("Beleidigung für die Ohren" der Rheinpfalz war ein wahres Lob, wir hatten unsere Hausaufgaben gemacht: wer uns nicht verstand, sollte ruhig angewidert verschwinden. DEN wollten wir nicht!!!) und nicht zuletzt nen Haufen auf die Gesetze der Musik, wir wollten nicht zur Hofband der Konsumscheisser mutieren. Noisecore war da!!!
Hätten es nicht Götter wie Napalm Death lange vor uns zelebriert, hätten wir es wohl erfunden, ganz ohne uns dessen bewusst zu sein... warum auch?

Es war die Erleuchtung. Die Musik, die alles hatte, um niemals im Einheitsbrei zu ertrinken und dabei noch das Herz belebte, ja sogar die Augen ein weiteres Mal öffnete.
Wir waren frei von allen Zwängen und es gab ne Menge Leute die das auch waren. zu denen wir recht schnell fanden, über die Musik, über uns.

Wir bereuen nichts und wissen, daß ein freier Geist sich nicht einengen lässt. Das wird uns auf immer und ewig Kraft geben!

Es lebe der Bandsalat, der göttliche Krach, das Wummern der Erde, das Grollen des Himmels, das Spucken des Vulkans, das Blut in unseren Adern, welches uns treibt zu Taten, die uns erquicken, den Konsum blockieren und das Denken anregen. Wir lieben die Menschen, Euch!


Sounds Like: ...hoffentlich nichts Ansteckendes...
Record Label: unsigned
Type of Label: None