DJ UD

“Not everyone understands HouseMusic . . . . . . it’s a spiritual thing, a body thing, a soul thing” (Eddie Amador)Gibt’s ein Leben nach HouseMusic? Wer weiß das schon! Bei DJ UD müsste man eher fragen: Gibt’s ein Leben vor HouseMusic? Ja, das gibt es, das gab es. Denn seit bald 20 Jahren steht er nun schon an den Turntables. Angefangen hatte damals alles in schummrigen Rock- und Independentschuppen. In jenen Tagen lag von House höchstens eine zarte Ahnung in der rauchgeschwängerten Luft.DJ UD war von Anfang an offen für alle möglichen Styles und nie starr auf eine musikalische Richtung fixiert. Trotz oder gerade wegen seines rockigen, leicht punkigen Backgrounds hatten ihn schnell die Spielarten der elektronischen Musik infiziert, auch der früher so genannten Discomusik wollte er sich nicht dogmatisch verschließen. Wundert’s da noch, wenn er so unterschiedliche Einflüsse wie die Stones, Bowie, The Stranglers, The Clash, New Order, Depeche Mode (ganz wichtig!), aber auch Prince (ebenso wichtig!), Michael Jackson, Aretha Franklin, Madonna, De La Soul, Faithless, Chemical Brothers, The Prodigy, Sven Väth und Carl Cox als seine wichtigsten bezeichnet?Wichtigstes Gebot war und ist allerdings – Stilmix hin, Stilmix her - für ihn immer: Die Crowd muss rocken. Mit seinem feinen Gespür für die Stimmungen und Schwingungen der Partypeople hat DJ UD schon so manchen Dancefloor in eine brodelnde, schweißtreibende Feierhölle verwandelt.Dabei ist sein Werdegang an den Decks doch relativ ungewöhnlich. Denn nach den Anfangsjahren als „Rock-DJ“ und den ersten elektronischeren Bookings legte DJ UD, im Hauptjob Redakteur bei einer großen Tageszeitung und dort u. a. für Dance-Themen und ähnliche Events zuständig, eine hauptsächlich beruflich bedingte Pause von fast acht Jahren ein. Während er in dieser Zeit nur gelegentlich zu hören war, startete er 2001 noch einmal richtig durch und bespielt seitdem regelmäßig diverse Events und Clubs im Ruhrgebiet. Spätestens seit seinem „Comeback“ war - frei nach Chicagos Electronic-Legende Tyree Cooper – für ihn klar: „HouseMusic is my life“. Alle Arten von House kommen bei ihm auf die Plattenteller, wobei seine Sets in jüngster Vergangenheit eher (soulful) elektronischer und progressiver grooven. Das heißt nicht, dass er bei bestimmten Anlässen nicht auch mal back to the roots geht und mit punkig-rockigen (Electro-)Varianten für Furore sorgt.Schön, dass DJ UD musikalisch wenige Berührungsängste kennt. Die Partyfraktion darf sich noch auf zahlreiche funky-groovige, rockende Nächte freuen.