hier? selbstdarstellung, wie alle hier...brettern, der arsch
Ab ca. 1980:
Nach meiner Einschulung entdeckte ich (bewußt) die ersten abgebildeten, nackten Frauen auf diversen BRD-Schallplatten von (glaube ich zumindest heute noch)
UDO LINDENBERG,
welche meine Oma für meinen Dad in die DDR schmuggelte. Dadurch kam ich auch in den Genuß einiger
NEIL YOUNG, CCR, NEIL DAIMOND
und FRANK ZANDER (!)-LPs.
Die 70er Jahre Veröffentlichungen von UDO blieben bis heute in meinen Ohren hängen. Aus Solidarität ließ ich mir damals natürlich die Haare lang wachsen & musste deswegen zum ersten Mal merken, dass es nicht so leicht ist, anders als die Mehrheit rumzulaufen. So wurde ich, hinter meinem Rücken, als ich krank war, von meiner Lehrerin, aufgrund meines (unsozialistischen?) Musikgeschmacks & Outfits, vor der Klasse schlecht gemacht...
Ab ca. 1984:
Entschied ich mich Popper zu werden oder zumindest hielt ich mich dafür. Nach einem Stadionbesuch überlegte ich mir, aufgrund der ebenfalls sehr langen Haare, der geisteskrank wirkenden Jenaer Fußballrowdies, noch einmal die Sache mit meinem vorherigen Vokuhila. Das erste Ohrring wurde selbst reingeknallt, Poppeline-Cargo-Hosen angezogen & ein peinlichster Scheitel wedelte über meine Stirn, schließlich entdeckte ich die gerade aufkommende Popmusik der Achtziger:
ALPHAVILLE; ERASURE; DURAN DURAN; PRINCE; CYNDI LAUPER; BILLY IDOL
Das Outfit kam aber bei den 2-3 Jahre älteren Mädels so gut an, dass ich mir im Zeltlager in Polen die ersten Zungenküsse abholen konnte. Zwischendurch wurde ich, wie ungefähr 50 % aller Ostjugendlichen, auch vom Hip Hop erfasst. Der Breakdance-film
BEAT STREET
trat nämlich zu dieser Zeit seinen Siegeszug, durch die ebenfalls sonst so zensierten DDR-Kinos an. Darin liegt sicher auch die Ursache, dass ich auch heute noch für Rap, alá
HOUSE OF PAIN; WU TANG CLAN; EVERLAST, ADVANCED CHEMISTRY; JAN DELAY
usw. zu begeistern bin. Mittels Westradio & -Tv begann ich mich für (SFB-, RIAS-) Hitparaden zu interessieren und ich wurde Fan (! Original mit überteuerten und verbotenen Buttons aus Ungarn und abfotografierten Bravopostern vom DDR-Rummel) von
KIM WILDE; COCK ROBIN; SANDRA; NEW ORDER; NENA und vor allem
Ab ca. 1987:
DEPECHE MODE.
Von denen hatte ich sogar eine Original-kassette von Amiga, der DDR-Plattenfirma welche sonst nur Schrott veröffentlichen durfte. Als DeMo-Fan, davon gab es i.d. DDR wohl Tausende, musste man
THE CURE
hassen-was mich aber wohl nur reizte, mich (unbewusst?) gegen dieses Klischeé zu entscheiden & mir ein paar Alben zu besorgen. Einmal reingehört war klar, dass sie bis heute meine absoluten Helden sind. Natürlich musste ich dann genauso (bescheuert?), in schwarz/weiß und mit Wischmobb-frisur, durch die Kante schießen-sehr zum Ärger meiner Mutter, da die Jugendweihe (=DDR-Konfirmation ohne Kirche) anstand.
Ab ca. 1988:
Dadurch entdeckte ich im sonst so durchzensierten DDR-Jugendradiosender
DT64
Bands wie
DIE ÄRZTE; ANNE CLARK; DIE TOTEN HOSEN; FRONT 242 und
THE SMITHS; JOY DIVISION,
was mich widerrum dazu bewegte, einige Indie- & Punk-konzerte Ostdeutscher Bands, wie
DIE FIRMA; DIE SKEPITKER; DIE ART; SANDOW & FEELING B
usw. zu besuchen (Remember: internationale Bands durften zu 95 % nie im Ostteil von Germany gastieren). Mit 15 besaß ich mein eigenes Moped & die ca. 1, 30(DDR-)Mark für den Eintritt hatte ich immer übrig, da ich die Bravoposter, welche mir meine Oma rüberschmuggelte, für 10-25 (!) Mark verscheuerte. Diese Konzerte von solchen (scheinbar) kleinen und manchmal verbotenen Bands zogen stellenweise 500-800 Leute (!) in die verrotteten Dorfsääle, was für einen Lümmel in meinem Alter schon beeindruckend war. Dort nahm ich auch zum ersten mal (selbgemalte) S.E.H.C.- bzw. N.Y.H.C.-Kreuze im Zusammenhang mit
SLAPSHOT-
Kapuzenpullovern (woher auch immer die stammten...) war & irgendwer erklärte mir ansatzweise, was es damit sich auf sich hatte.
Durch die bescheuerte & uns DDR-Kids aufgezwungene Freie Deutsche Jugendorganisation (FDJ) gelangte ich an Punker aus der BRD, welche uns Mixtapes mit
SLIME; NORMAHL; DEAD KENNEDY..S
etc. versorgten, wobei Erstgenannte bis heute für mich wichtig sind.
Ab ca. 1989/1990:
Interessierte ich mich durch einen
DAILY TERROR-
Auftritt und den dortigen Kauf von meinen ersten Fanzines für den, nun doch antirassistischen, Skinheadkult. Durch die Indie-zeitung Zillo schaltete ich in der Wendezeit eine Anzeige, wer mir noch mehr von der dazugehörigen Musik auf Tapes überspielen könne. Daraufhin erhielt ich von einem Scootergirl meine ersten Tapes von
MADNESS; THE SPECIALS; THE SELECTER
usw. Im Riesaer Jugendhaus wurde ich dafür noch von einigen Hippies, welche Jahre später auch zu Skins wurden, trotz Two Tone-Aufnäher, aufgrund meines Lonsdale- & Domestos-jeans-Outfits als Fascho abgestempelt. Damals drehten sich die Leute noch um, wenn man mit Dr. Martens-Stahlkappen-Schuhen durch die Stadt lief. Bis zum Oi, alá
THE 4 SKINS o. COCK SPARRER
Aber auch
RED LONDON
bzw.
VORTEX; BÖHSE ONKELZ
(was ja alle immer verleugnen..) &
DIE ALLIIERTEN
(bereits bekannt aus alten Punktagen) , war es dann auch nicht mehr weit, was widerrum mein Interesse auf Psychobilly zog, auch weil mein bester Kumpel durch Westbekanntschaften einen guten Einblick, in die im Osten noch nicht vorhandene Szene, bieten konnte. Was hat es uns angekotzt, dass unsere Flat-Frisuren gnadenlos von EBM-Fans kopiert wurde, standen wir doch (heut noch) auf die Lps & Konzerte von
FRENZY; SCUM RATS; FRANTIC FLINTSTONES; BATMOBILE
& natürlich
THE METEORS; DEMENTED ARE GO
sowie die ersten Auftritte von
MAD SIN
& den komplett in Leder gekleideten
NEKROMANTIX.
Verbündete fanden wir weit und breit nicht, in Dresden gab es ein paar Rockabillies, von denen man sich die eine oder andere
STRAY CATS oder RESTLESS-
Lp besorgte.
Ab ca.1991/1992:
Wurde mein Interesse von THE CLASH &
THE POGUES
über
BUDDY HOLLY; JOHNNY CASH & EDDIE COCHRAN auf
SOCIAL DISTORTION
hin zu
SAMHAIN
& die damals so oft falsch interpretierten
CARNIVORE & TYPE O NEGATIVE
gelenkt, was widerrum meine Cd-Sammlung um ein paar
LIFE OF AGONY; SUICIDAL TENDENCIES & BODY COUNT
-Teile wachsen ließ. Zwischendurch verlor ich natürlich nicht das Interesse an den unterschiedlichsten Kapellen & besuchte Konzerte von
RAMONES; SUEDE; BOUNCING SOULS; UP IN ARMS; SEPULTURA; WIZO; ROLLINS BAND:
Zwangsläufig landete ich bei
BIOHAZARD.
Da ich deren Tour verpasste, empfahl mir jemand die kommenden Shows von
SICK OF IT ALL,
Welche ich
Ab ca. 1993:
Im Chemnitzer Talschock bzw. im Conne Island zu Leipzig besuchte. Die ersten
EYE FOR AN EYE & MINOR THREAT
-Discographien unterstützten diesen Weg. Von da an fuhr ich zusätzlich zu jeder Scheißband, solange nur das Wort HC auf den dazugehörigen Flyern stand & dadurch kam ich damals in den Genuß von
7 SECONDS; CRO MAGS; REFUSED; INTEGRITY; UP FRONT; NO FOR AN ANSWER; ;WARZONE; CIV &&&.
Damals gab es nicht, wie heute leider so oft, so eine Gleichschaltung auf Shows, spielten doch so unterschiedliche Bands, wie
A.F.I. & H2O;
YUPPICIDE & RIGHT DIRECTION;
AVAIL & SNAPCASE;
SHEER TERROR & LEEWAY;
AGNOSTIC FRONT & MORNING AGAIN;
IGNITE & SLAPSHOT;
UNBROKEN & BATTERY;
EARTH CRISIS & MADBALL;
QUICKSAND & MIND OVER MATTER
usw. zusammen.
Wobei mir natürlich egal war, ob eine Kapelle aus New York, Boston oder Würzburg kam. Schließlich gab es in unserer Stadt auch die
HOLY PIGS
und
HIGH SOCIETY,
was mich der ganzen D.i.y.-Philosophie näher brachte.
Ab ca. 1994:
Durch meine 9 monatige, ehrenamtliche Tätigkeit im JUZ Kombi-Nünchritz kam ich dazu, mich selbst mit aktiv in das Veranstalten von Shows einbringen zu können & lernte dadurch auch meine Kumpels von
FULL SPEED AHEAD
aus Leipzig näher kennen.
Ab ca.1995:
Schrieb ich Reviews fürs THE FLYING REVOLVERBLATT & später die SUNNYSIDE usw., worauf schnell Interviews folgten, in denen ich wieder bemerkte, dass es richtig ist, immer selbst zu entscheiden, wen man warum cool findet. Ich hätte vor diesen Frage-Antwort-Terminen nie vermutet, dass
ROGER MIRÈT
auch auf
SIOUXSIE & THE BANSHEES; AT THE DRIVE-IN; BLONDIE
steht oder das der
ELLIOTT
-Frontmann die Reunion von
A-HA
begrüßte bzw.
das Keith von
CAUSE FOR ALARM
eine Riesen-
DAVID BOWIE-
Sammlung hat bzw. das Toby von
H20
auf
MADONNA
abfährt und das Dennis von
THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY
Songs von DESTINY..S CHILD und alten
NORTHERN SOUL
hört. Mittlerweile höre ich auch mal gern unterschiedliche Teile von
MOBY; ROSE TATTOO; PIXIES; STONE ROSES; LEONARD COHEN, B-52..s; NEW MODEL ARMY, OASIS; TEAR IT UP; FUNNY VAN DANNEN; MAZZY STAR
& 1000 anderen Bands, die hier andere schon zu Hauf aufgezählt haben. Irgendwann wiederholt sich sowieso alles irgendwie.
In letzter Zeit:
Hat mich daher nicht vieles von den neuen Sachen umgehauen, bis vielleicht auf
JESSE MALIN; TRANSPLANTS; JOE STRUMMER; RIGHTEOUS JAMS; SINNERS AND SAINTS;
JULIETTE AND THE LICKS; NO TURNING BACK ; TIGER ARMY; JUSTICE; RYAN ADAMS; HAZEN ST.; THE EXPLOSION und natürlich (alte)
MISFITS;
die ich sehr spät für mich entdeckt habe (ich weiß, ihr habt deren Songs schon im Kindergarten gesungen), obwohl ich deren Show ..96 im Conne Island zu Leipzig, mit dem ersten neuen Sänger, doch damals recht cool fand...
Reicht das, für den hier sonst so üblichen Bandcontest?
Ich war noch nie ein User von Zigaretten, Alkohol & Drogen, daher mußte ich es mir nie abgewöhnen. Ob das nun auch STRAIGHT EDGE genannt wird, will ich seit 1989 die jeweiligen Szene-Polizisten fragen-daher auch kein Xauf meinen Händen. ..aber jedes Mal, wenn ich meine Frage an diese P.C.-Typen stellen will, treff ich sie nirgends mehr, weil sie mit POISON FREE & Punk-Hardcore usw. nix mehr zu tun haben wollen...?
OLSENBANDE; SIN CITY; CASINO; TAXI DRIVER; FIGHT CLUB, PSYCHO; LOST IN TRANSLATION; CITY OF GOD; VANILLA SKY;
Ich zahle keine Tv- & Kabelgebühren, da bleibt nicht viel. Höchstens mal auf Arbeit MEIN NEUER FREUND; COUPLING und ERNIE & BERT
JOHN JOSEPH-THE EVOLUTION OF A CRO-MAGNON
NICK CAVE-UND DIE ESELIN SAH DEN ENGEL
CHARLES BUKOWSKI-HOT WATER MUSIC
CHRISTIANE F.-DIE KINDER VOM BAHNHOF ZOO
"we could be heroes...just for one day"