Tanz auf dem Vulkan revisited.
Berliner Geschwisterpaar tritt mit
Trash-Pop vom Feinsten bei
Bundesvision 07 für Sachsen-Anhalt an!
Sie nennen es Leben
Wenn Jenna+Ron von ihrem Bandprojekt sprechen, fällt es schwer, an Arbeit im klassischen Sinn zu denken. Das Kreuzberger Geschwisterpaar, erschien 2006, nach nur fünf Auftritten, auf der Bildfläche des nationalen Popzirkus, überzeugte Kritiker sowie Publikum mit einer Bühnenpräsenz und Songmaterial, wie man es sonst nur von alten Hasen des Gewerbes erwarten würde. Jenna+Ron beweisen, dass geschwisterliche Zusammenarbeit sich auszahlt, auch oder gerade dann, wenn es, hinter den Kulissen, immer wieder kracht... Jenna: „Es ist unglaublich. Wir streiten uns jeden Tag - aber wir müssen uns ja auch jeden Tag sehen!“ Ron: „Aber wir machen das nie in der Öffentlichkeit. Nicht mal vor der Band passiert uns das.“ Eins steht fest: Zum Schreiben und Produzieren aufgekratzt-dynamischer Dreiminuten-Meisterwerke im rotzigen Trash-Pop-Style, kann man getrost auf einfühlsames Händchenhalten verzichten - ein gesundes, kreatives Reizklima hingegen, ist die beste Voraussetzung für Musik, die lebt.
Die Geschwindigkeit des Widerspruchs
Das Leben in Kreuzberg, die Indie- und Undergroundszene der Berliner Metropole, stehen für Ron, nach Jahren des musikalischen Schaffens, in keinem wirklichen Gegensatz zur Musikindustrie. Vielmehr haben die beiden Kreuzberger sehr früh schon begriffen, worum es wirklich geht, will man sich durchsetzen: Ein klares Ziel, harte Arbeit und die Fähigkeit in einer sich im rasenden Tempo verändernden Welt, die Übersicht zu wahren. Wer im zarten Alter von sechs Jahren, wie es damals hieß: „rübergemacht“ hat von Ost- nach Westberlin, hatte den Vorteil das Phänomen der Reizüberflutung unserer heutigen Zeit, den Überfluss an medialem „Input“, frühzeitig zu erfahren und spielerisch damit umzugehen.
Aus gutem Grund also, treten Jenna+Ron beim bevorstehenden „Bundesvision Song Contest“ nicht für die Millionenmetropole, sondern für ein benachbartes Bundesland an: Sachsen-Anhalt. Der musizierende Teil der Familie (Mutter + zwei Onkel) stammt schließlich aus Wittenberg – Gitarrist und Sänger Ron erblickte das Licht der Welt in der Lutherstadt. Und selbst wenn in Jennas Pass als Geburtsort Berlin verzeichnet ist - das Wissen um die Wurzeln, die Fähigkeit die Geschwindigkeit einer Metropole mit der Aufbruchsstimmung der Kindheit zu verbinden, sind im musikalischen Output der Beiden, immer präsent.
Jung+Willig
Jenna+Rons Beitrag zum „Bundesvision Song Contest“ 2007 ist ein Aufruf zum Aufbruch - für Menschen, die was erreichen wollen, ohne sich dafür verstellen zu müssen! Der Wille zur Freiheit, dabei sein, laut sein, die Liebe zu einem Leben, von dem man am Morgen noch nicht sagen kann, was der Abend bringt, sind Lichtjahre entfernt vom klassischen „Verschwende deine Jugend“-Credo des Punks und gerade deshalb so provokant.
Jenna+Ron schwimmen nicht gegen den Strom - sie gestalten ihn. Sie definieren sich nicht über die Abgrenzung zum Rest der Welt: Sie nehmen was ihnen gefällt, und erschaffen einen eigenen (musikalischen) Kosmos und ihren persönlichen Platz im Leben, ohne sich auf hergebrachte Muster zu verlassen. „Jung+Willig soll sagen: Leute, macht, was euch Spaß macht! Und wenn sich keiner traut, zu tanzen – egal, macht den Anfang, wenn ihr Lust habt, zu tanzen.“, erklärt Ron.
Die Gallionsfigur, der Captain und die Zukunft
Auch in Zukunkft, soll Jenna die Gallionsfigur der Band sein. Ron versteht sich als der im Hintergrund die Fäden ziehende Captain. Während Frontfrau und 1-Finger-Keyboard-Virtuosin Jenna, die Strömungen des Mainstreams beobachtet, hält Ron im multikulturellen, von Subkulturen durchzogenen Kreuzberg, den Finger auf den Puls der Zeit und lebt, wie er sagt, den: „Kreuzberg-Style“ zwischen W-Lan für alle, Musical, Punkkonzert, Over- und Underground. Derweil Jenna das Projekt dank ihrer Beharrlichkeit initiierte, schließlich war sie es, die 2005 im Sommer, die Szene-Party eines Majors crashte, einfach jeden ansprach und vorsang, bis sie den jetzigen Produzenten Mic En Sen kennenlernte und überzeugte mit Jenna+Ron zu arbeiten - liefert Ron das musikalische Gerüst der Band: „Der Jenna+Ron Sound ist musikalisch variabel und offen, wir hören beide sehr viel verschiedene Musik und wir gehen zu Konzerten von Bands, wie sie gegensätzlicher nicht sein können. Der Widererkennungswert unserer Songs ergibt sich hauptsächlich aus Jennas fantastischer Stimme.“ Seit Monaten arbeiten die beiden in Berlin gemeinsam mit Mic en Sen und „Valicon“-Produzent Ingo Politz (Silbermond, Bell Book & Candle, myballoon u.a.) an ihrem Debütalbum, fünfzehn Songs sind bereits im Kasten. Neben dem „Bundesvision Song Contest“-Beitrag „Jung+Willig“, der Debütsingle „Mittendrin“ - einem Drei-Minuten Poptrasher erster Güte der die Media Control Charts enterte – wird die LP auch hochkarätige Balladen enthalten. Denn Jenna+Ron wissen genau, was ein richtiges Album braucht, so Ron: „Um das mal klarzustellen: Dieses Projekt sieht natürlich sehr nach einem gemachten Projekt aus. Und es stimmt: Es ist gemacht. Aber von uns beiden. Alles ist echt, wir nennen es Leben.“ Und wer, verbindet den Freiheitswillen des Punk, die Aufbruchsstimmung guten Pops, die Geradlinigkeit sowie den hemmungslosen Hedonimus der Berlin-Kreuzberger Szene zu Songs, wie sie lebendiger nicht sein können, wenn nicht Jenna+Ron?