grafzahl

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was war
Wer will, kann grafzahl schon seit diversen Jahren kennen. Immerhin erschien 1993 mit ”Muffensausen” die erste EP. Die drei Siegener gehörten zu einer der einflussreichsten und agilsten Zellen von aufregendem, reflektiertem Deutsch-Pop-Punk in den Neunzigern. Zelle klingt nach Knast - meint aber Gegenteiliges. Nach einer handvoll Singles und dem ersten Album "Der Gönner" (1998) kam im Jahre 2002 ”alles muß schwimmen” [sic] heraus, das neben dem beloved Gitarren-Pop-Sound so richtig Türen und Fenster öffnete. Mit "Einkaufen mit Getränken" enthielt die Platte auch eine fast schon electro-clashige Hitsingle mit schön übergeschnapptem Video, inklusive Hasen auf Rädern und Einkaufswagen. Mitte 2005 gab es dann noch einen kleinen Häppchenteller: eine Split-10" mit Tchi, sowie eine Doppel-Split-Single mit Klotzs, Gehirn-Implosion und ]licht-ung[.
was ist
Sollte bei dem Einen oder Anderen diese Historisierung bisher noch nicht angekommen sein, auch kein Problem. Denn man begegnet sich doch immer zweimal im Leben – mindestens. Auf der Autobahn, an der Käsetheke, im Gebeinhaus, oder im hiesigen Club der Stadt. Grafzahl, dieses hochverdichtete Trio, dessen großer Reiz immer auch sein dandyhafter Autismus ist. Dass sie nicht nur harsche Erkenntnisse und Wunden des Hier und Jetzt offen legen, sondern immer auch ein leicht entrücktes Grinsen mit sich führen.
was wird
Tja, und nun ist es 2006, und die Grafen haben wieder einiges vor: im Frühsommer soll eine kleine EP mit neuen Stücken und Remixen erscheinen, im September dann die Compilation "Kolepke zahlt" auf Tumbleweed Records, mit vergriffenen alten und neuen Singles und anderen Raritäten. Außerdem ist auch schon ein neues Album in Vorbereitung. Und hey, auch wenn das jeder sagen kann: die neuen grafzahl-Stücke sind sicher die besten, die es je gab. Wieder sind die schon auf "alles muß schwimmen" und der 10" ein- und auftauchenden elektronischen Momente vertreten, und ein neues Konzept der drei ist es, alles klarer und aufgeräumter zu gestalten: 2 Gitarren statt 20, weniger statt mehr, statt zuviel. Her mit dem Staubsauger, her mit dem Pop! Wer die Band noch nicht kennt, sollte das so schnell wie möglich ändern. Oder darauf vorbereitet sein, als "Beutel" beschimpft zu werden. Wir sind viele. Durchzählen!