cafe amigo

Schubladen gibt es immer weniger als Zetteln auf dem Schreibtisch, Kategorien werden geboren, um für Ordnung zu sorgen. Aufgabe von Künstlern ist es, sich dem zu entziehen. Und hier leisten cafe amigo ganze Arbeit ohne dabei an Geschmeidigkeit und Witz zu verlieren. Seit 2003 arbeitet die Band cafe amigo daran genuine musikalische Widersprüchlichkeiten im klassisch melodiegetragenen Popformaten aufzulösen. Nach ihrem 2004 erschienen, beißend ironischen Erstling "All Disco Dancing Must End In Broken Bones" bringen die mittlerweile in der Postadoleszenz angelangten cafe amigo ihren ersten Tonträger in Albumlänge an den Start. Seit 2004 zum Trio gewachsen entführen sie mit "Fuck You, We Are Famous" den Hörer auf eine Reise durch den Kosmos Discotheque. Auf 13 Stationen breitet sich dabei ein Spannungsfeld aus Pose und Pathos, aus Plastic Bertrand und Modern Talking auf. Wem Musik ein sanfter Hintergrund an einem verregneten Samstagnachmittag ist, greift hier daneben. Zu treibend klingt das temporeiche Spiel mit Samples, Elektronik und Gitarre, zu unterhaltsam gerät der doppelsinnige Umgang mit dem deutschsprachigen Zitatenpop. Neben dem musikalischen Konzept, steht ein weiteres im Mittelpunkt des Kreativschaffens. Exaltierte Liveperformances mit ausgeprägtem Showelement und intensiver Lichtshow, stehen gleichberechtigt neben der Musik. Erst im Zusammenspiel beider Elemente, wird das Bild cafe amigo erst richtig (be)greif- und sichtbar. Wer Glamour und Augenzwinkern mag, wer es genießt wenn es mal locker aus dem Synthie fiepst, wer vor dem Leitthema Liebe nicht erschreckt, der findet hier einen unterhaltsamen Begleiter durch den Sommer.