Ken Duken
Als junger Schauspieler hat man es oft nicht leicht. So wie man entdeckt wird, wird man durch die Branche in eine Schublade gesteckt: der Schöne, der Wilde, der Böse, usw… Einige Journalisten sind dann auch sehr schnell mit Vergleichen von amerikanischen Schauspielern dabei. Ken Duken, geboren 1979 in Heidelberg, aufgewachsen in Garmisch-Patenkirchen und nun wohnhaft in Berlin, hat sich in seinen jungen Jahren bereits über alle Schubladen gelegt: in 100 Pro war er lustig, aus Nachtschicht kennen wir ihn als aufstrebenden Jung-Kommissar und für Daddy mimte er den bösen Nazi. Für seine Rollen scheute er auch nie körperliche Qualen und Anstrengungen: Für Gran Paradiso absolvierte er drei Monate Rollstuhl-Training, für Augustus nahm er zwölf Kilo zu und versteckte sich unter 6 Zentner stinkenden Fisch und in Tödlicher Umweg robbt er durch eiskaltes Wasser und geht in einen hautnahen Clinch mit Schweinen im Schweinestall.
Method Acting nennt die Fachsprache so etwas und die Fachleute in ganz Europa nennen es preiswürdig, wenn ein junger Schauspieler so für seinen Beruf lebt und alles gibt: er wurde bereits mit der österreichischen Undine als bester Charakterdarsteller ausgezeichnet, gewann beim 5. Monte-Carlo Film Festival de la Comédie als bester Hauptdarsteller und in Deutschland unter anderem den Grimme-Preis. Beruf kommt bei Duken wirklich von Berufung. Seine Mutter ist Schauspielerin, genau so wie seine Schwester und sein Onkel. Doch zu seiner Bereitschaft körperlich alles zu geben, kommt bei ihm auch noch großes schauspielerisches Talent hinzu, was ihm in den letzten Jahren internationale Anerkennung eingebracht hat und ohne eine Schauspielschule geprägt wurde. Die wenigsten seiner inzwischen über 50 Filme dreht er mittlerweile in seiner deutschen Muttersprache. Ohne deutsches Geld wurde mit ihm in der Hauptrolle „Die Kinder von Nonantola“ in Italien produziert und geriet zum überragenden TV-Erfolg. Knapp 50% Marktanteil holte die „Schindlers Liste“-ähnliche Geschichte.
In der Papst-Verfilmung „Karol“ begeisterte er abermals die italienischen Zuschauer und wieder waren Rekordquoten die Folge. In Frankreich spielte er in diesem Jahr an der Seite von Gerard Jugnot in „Ali Baba“ eine Hauptrolle, zwischendurch gab er zum letzten Mal in der Reihe „Nachtschicht“ von Lars Becker den Teddy Schrader und produzierte mit seiner Firma Grandhotel Pictures diverse Musikvideos und drei Kinofilme.
In „Gellert“ geht es um ein teuflisches Pokerspiel und in „Distanz“ um einen psychisch kranken Mann. In beiden Filmen, die 2008 ins Kino kommen sollen, übernahm er auch die Hauptrolle. Derzeit steht er für die Teamworx-Produktion „Willkommen zuhause“ als Kriegsheimkehrer vor der Kamera. Im Januar 2008 feiert eine ganz besondere Produktion Deutschland-TV-Premiere: im ZDF-Event-Vierteiler „Krieg & Frieden“ spielte er den „Anatole“. Seine letzte Folge „Nachtschicht“ wurde auf dem gleichen Sender am 28.Januar gezeigt. Neben „Gellert“ und „Distanz“ wird auch „Ali Baba“ 2008 in Deutschland zu sehen sein. Aktuell dreht er in Norwegen die internationale Kinoproduktion „Max Manus“, für die er innerhalb von zwei Wochen norwegisch lernen musste….