Farin Urlaub:
Farin Urlaub wurde am 27. Oktober 1963 in Berlin-Moabit als Jan Ulrich Max Vetter (Rufname: Jan) geboren. Zum Zeitpunkt seiner Geburt war seine Mutter Studentin und zog nebenbei als Rosenverkäuferin durch die Kneipen um sich ihr Studium zu verdienen. Sie lebten in Moabit in einer WG mit zwei tunesischen Studenten und einem Haufen Hippies. Farin's leiblicher Vater ließ sich dort eher selten blicken - er war meist im Ausland unterwegs. Farin's Mutter ließ sich kurze Zeit später von ihm scheiden. Zu dieser Zeit war Farin viel allein, was er zum Lesen und Musik hören (wenn letzteres auch unbewusst) nutzte. Meistens hörte er dabei die "Beatles"-Platten seiner Mutter. Als Farin sechs Jahre alt war heiratete seine Mutter erneut. Farin kam jedoch nie wirklich mit seinem Stiefvater klar. Kurze Zeit später wurde seine Halbschwester Julia geboren und die Familie kaufte sich anschließend ein Haus in Berlin-Frohnau.
Auch wenn seine Eltern gerade beide frisch gebackene Beamte geworden waren, hatten sie sich mit dem Hausverkauf doch sehr übernommen und die Familie musste in Folge dessen sehr aufs Geld achten. Somit ist es auch kein Wunder, dass Farin mit neun seine erste Gitarre auf dem Sperrmüll fand. Kurze Zeit später nahm er bei einer Nachbarin für ein Jahr Gitarrenunterricht, die ihm erste Grundkenntnisse beibrachte. Seinem Wunsch statt der üblichen Volkslieder, doch mal etwas aus seiner "The Beatles Complete"-Bibel zu spielen, kam sie aber nicht nach und so hörte Farin auf. Richtig Gitarre zu spielen lernte Farin dann erst in den Sommer-Ferienlagern, wo ihm mehrere Leute etwas beibrachten. Hier wurde auch sein Interesse auf einer Bühne zu spielen geweckt.
Seine schulische Laufbahn lief derweil in gewohnten Bahnen. Nach der Grundschule kam er auf das Gymnasium, wo er 1981 sein Abitur in den Leistungsfächern Deutsch und Englisch ablegte. Mehr und mehr bildete sich aber mittlerweile sein Interesse für Punkrock heraus und eine Klassenfahrt nach London im Jahr 1980 sollte dann den Rest besorgen. Farin war mit einem Klassenkamerad schon zwei Wochen vor Klassenfahrtbeginn nach London gefahren, wo sie bei einer Gastfamilie wohnten. Tagsüber hatten sie sich als Straßenmusiker und Pflastermaler ihr Geld verdient um sich neue Punk-Singles und Badges zu kaufen und um abends diverse Punk-Konzerte zu besuchen. Farin war nun völlig mit Punkrock infiziert und färbte sich auch alsbald seine Haare schwarz und gelb. Sein neues Äußeres kam im spießigen Frohnau natürlich nicht so gut an, weshalb er oft mit Anfeindungen zu leben hatte. Aber that's Punkrock.
Angesteckt durch den Punkrock stieg in Farin das Interesse selber Musik zu machen und er nahm zuhause die ersten Songs auf einem Kassettenrecorder auf, die er dann an den Mann brachte. Kurze Zeit später lernte er dann den Punkrocker Dirk Felsenheimer im Ballhaus Spandau kennen und stieg daraufhin in dessen Band Soilent Grün ein, aus denen wenig später dann die ärzte hervorgingen. Aus Jan Vetter und Dirk Felsenheimer wurden nun Farin Urlaub und Bela B.. Nach der Trennung der Band 1988 gründete Farin kurze Zeit später mit die ärzte-Produzent Uwe Hoffmann die Band King Køng, die jedoch wenig erfolgreich blieb. Im Jahr 1993 sprach er Bela auf eine Wiedervereinigung der die ärzte an, die seit dieser Zeit wieder aktiv sind. Seit dem Jahr 2001 ist Farin auch als Solokünstler unterwegs und veröffentlichte die beiden Soloalben "Endlich Urlaub!" und "Am Ende der Sonne".
Farin gehört mit Sicherheit zu den eher ungewöhnlichsten Rockstars. So lehnt er Alkohol und Zigaretten schon seit seiner frühesten Jugend strikt ab. Mit dem Aufkommen der "Straight Edge"-Bewegung in den 80ern hat er sich auch dem Fleischgenuss entsagt. Wenn er nicht gerade auf Tour oder im Studio ist widmet sich Farin seiner Reiselust, auf die auch sein Künstlername anspielt. So hat er schon die entlegendsten Winkel der Erde bereist. Oft tut er dies mit seinem Motorrad. Dabei entstehen dann auch ein Großteil seiner Songs für die ärzte und seine Solokarriere. Farin ist zudem ein Sprachgenie, denn er kann sich nahezu perfekt auf Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Französisch unterhalten.
Farin Urlaub schottet sein Privatleben strikt von der Öffentlichkeit ab. Es ist jedoch bekannt, dass er unverheiratet ist und in einem kleinen Dorf bei Hamburg lebt, wo er auch Tonstudio besitzt.
Bela B:
Bela B., alias Dirk Felsenheimer wurde am 14. Dezember 1962 in Berlin-Spandau geboren. Seine Eltern trennten sich als er fünf war und so verbrachte er seine Jugend zusammen mit seiner Zwillingsschwester Diana bei der Mutter in Berlin-Spandau, während er seinen Vater ab und zu in den Ferien in Köln besuchte und dort auch erste Erfahrungen mit zwei seiner liebsten Zeitvertreibe sammelte: Comics und Rock'n'Roll. Der Kontakt zu seinem Vater brach aber im Alter von vierzehn Jahren abrupt ab.
In Spandau hob sich Bela ziemlich schnell von der sonstigen Arbeiterklasse ab, denn ihn faszinierte stets das Hervorstechen aus der Masse und besonders die Optik, das Lebensgefühl und die Rohheit des Punk hatten es ihm hierbei angetan. Als er nach der zehnten Klasse die Realschule verließ, traf er aber eine Entscheidung, die eher weniger mit Punk zu tun hatte. Bela trat eine Ausbildung als Polizist an. Dies war vor allem seinen Desinteresse und zum anderen den Einfluss seines Onkels geschuldet, der ein hohes Tier bei der Berliner Polizei war. Zudem versprach diese Ausbildung am meisten Geld. Durch sein Interesse zum Punkrock hatte sich aber sein Sinn für Eigenständigkeit schnell weiterentwickelt, was natürlich dem Leben als Polizist sehr zuwider lief.
Zum Schlagzeugspielen kam Bela bereits im Teenageralter als er im Keller des Freundes seiner Schwester erste Versuche unternahm dem Instrument Herr zu werden. In nächster Zeit verbesserte er sein Schlagzeugspiel zusehends und es reifte in ihm der Wunsch eine Band zu gründen. Seine Mutter unterstützte ihn bei diesem Vorhaben, denn sie war froh, dass ihre Kinder tagsüber beschäftigt waren. So ist es auch zu erklären, dass Bela im Judo- und Fußballverein aktiv war, während seine Schwester Gitarrenunterricht nahm. Von ihr lernte er auch die ersten Akkorde auf der Gitarre. Vom Geld seiner Verwandten kaufte sich Bela dann recht bald ein eigenes Schlagzeug und gründete seine erste Band "Empire". Nachdem sie deren Sängerin vor die Tür setzten kam auch Bela zum Gesang.
Bald darauf verfiel er jedoch gänzlich der Punkbewegung. Nachdem er seine Polizeilaufbahn bereits nach zwei Wochen beendete, jobbte er zunächst als Lagerarbeiter bevor er bei Hertie eine Lehrstelle als Dekorateur antrat, die er aber kurze später ebenfalls abbrach. Zwischendurch spielte er jedoch in den Bands "Wild In The Streets" bzw. "Kawumm".
Irgendwann machte er dann Bekanntschaft mit Hussein Kutlucan und Bernd van Huizen und gründete "Soilent Grün", zu denen später auch ein gewisser Jan Vetter stieß. Neben dem Punkrock entwickelte Bela eine Leidenschaft für Horrorfilme und Horrorliteratur sowie Mystisches und Okkultes im Allgemeinen. Dies mündete u.a. in einigen Bandprojekten sowie in seltsamen Ritualen und Selbsterfahrungstrips. Aus dieser Leidenschaft heraus entstand der Name "Bela", der eine Anspielung auf Bela Lugosi, eins von Belas größten Vorbilden und dem wohl bekanntestem Dracula-Darsteller, darstellt. Das "B." resultiert hingegen aus seinen Nachnamen. Statt Felsenheimer wurde er in der Schule öfters "Barney Geröllheimer" (aus der Familie Feuerstein) genannt, somit findet sich im GEMA-Anmeldeformular auch der Künstlername "Bela Barney Felsenheimer" wieder.
Nach der Auflösung von Soilent Grün gründete Bela B. zusammen mit Farin Urlaub dann die ärzte, die seit 1982 mit Unterbrechung aktiv sind. Während der Unterbrechung gründete er mit Rod Gonzalez und Michael Beckmann von den Rainbirds die Band Depp Jones, die nur mäßig bis gar nicht erfolgreich war.
Neben der Musik wuchs in ihm auch schon früh die Begeisterung fürs Schauspielern. Erste zaghafte Versuche machte er in Filmen von seinem ehemaligen Klassenkameraden und heutzutage gefragten Splatterfilm-Regisseur Jörg Buttgereit und natürlich kurze Zeit später in "Richy Guitar". Seit Ende der 90er Jahre hat er sich wieder verstärkt der Schauspielerei gewidmet und auch Unterricht genommen und spielte bereits kleine bis größere Rollen in den Kinofilmen "Over The Rainbow", "Kaliber Deluxe" oder "Ein göttlicher Job". Im Antikriegs-Film "Edelweisspiraten" spielt er im Jahr 2004 seine erste Hauptrolle. Nebenbei ist Bela auch ein gefragter Hörspiel-Sprecher für diverse Hörspiele wie "Die Brautprinzessin" oder "Faust vs. Mephisto" (zusammen mit Thomas D.) geworden.
Nachdem für kurze Zeit die Schauspielerei seine Leidenschaft für Musik eher in den Hintergrund gerückt hat, widmet er sich mittlerweile wieder verstärkt der Musik zu und im Jahr 2006 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum "Bingo" mit Gastauftritten von Lee Hazlewood und Charlotte Roche. Bei Live-Auftritten mit seiner Band "Los Helmstedt" hat er nun das Schlagzeug gegen die Gitarre eingetauscht und gibt ganz den Frontmann.
Bela B. lebt heutzutage unverheiratet in einem Haus in Hamburg, wo er es sich nicht nehmen lässt ab und zu Heimspiele seines Lieblingsclubs dem "FC St. Pauli" anzusehen.
Rodrigo González:
Rod Gonzalez ist am 19. Mai 1968 in Valparaiso, Chile als Rodrigo Andres González-Espindola geboren. Da seine Eltern dort vom Terrorregime des Diktators Augusto Pinochet politisch verfolgt wurden, siedelte die Familie Mitte der siebziger Jahre über diverse Wege ins Ausland über, wo sie schließlich in Hamburg-Harburg Asyl fanden. Dort lebte er mit seiner Familie zunächst in ärmsten Verhältnissen in einem Asylantenheim bis der Vater schließlich Arbeit fand. Die Familie zog dann nach Langenhorn im Norden Hamburgs, wo Rod die Grundschule besuchte und wie von selbst Deutsch zu sprechen begann. Rod ging dann aufs Gymnasium wo er das Abitur mit einem Schnitt von 2,4 meisterte, wobei er in Musik stets die besten Resultate vorzuweisen hatte. Er lernte dann wenig später Beckmann kennen mit dem er dann nach Berlin ging um dort bei den "Rainbirds" Gitarre zu spielen. Zuvor spielte er bei "Die Erben" und "Doric Tacet". Die Rainbirds feierten auch große Erfolge, doch nach einer Weile hatten Rod und Beckmann keine Lust mehr auf die Band um die etwas eigenwillige Sängerin Katharina Franck und verließen diese. Über Beckmann lernte Rod dann Bela kennen und schon bald wurde mit Atze Ludwig hinterm Schlagzeug das Projekt "S.U.M.P." gegründet, aus dem später "Depp Jones" wurde.
Schnell freundete er sich mit Bela an und die Legende besagt, dass das Eis zwischen beiden gebrochen ist, als beide sturzbetrunken in einer Bar einen KISS-Song mitsangen, denn Rod ist wie Bela ein großer KISS-Fan und war natürlich auch in der KISS Army. Bela begann sehr schnell Rod's musikalisches Talent zu schätzen und als die ärzte dann ihr Comeback beschlossen war Rod mit von der Partie, allerdings nicht an der Gitarre wie bei "Depp Jones" sondern am Bass. Trotzdem brillierte Rod als musikalisches Genie der Band, was nicht nur seiner Fähigkeit Noten lesen zu können geschuldet ist (als Einziger in der Band). So zeichnet er sich zusammen mit seinem ehemaligen Weggefährten Jochen Arp für die kompletten Arrangements des Unplugged-Albums "Rock'n'Roll Realschule" verantwortlich. Seitdem komponiert er seine Songs auch überwiegend am Klavier.
Rod ist insgesamt ein großer Musikfanatiker und so besitzt er auch eine sehr umfangreiche Instrumenten-Sammlung - vorwiegend Gitarren und Bässe (zu sehen auf der Rod Army Homepage). Mit "Rodrec." besitzt er auch ein eigenes Plattenlabel bzw. Booking-Agentur, bei der er schon einige Bands unter Vertrag genommen hat wie Rantanplan oder die New Wave Hookers. Er produziert auch viel für andere Künstler wie z.B. "Lucilectric", "Knorkator" u.a.. Seit 2004 ist Rod zudem festes Mitglied und Produzent der Deutschpunk-Band "Abwärts", mit denen er bereits zwei Alben veröffentlicht hat.
Neben seiner Leidenschaft für Musik hegt er auch eine große Liebe für das Tauchen und Fotografieren. Ein Fotoband von ihm ist derzeit in Planung. Seine zahlreichen Fans versammelt er in der "Rod Army", die nach dem Vorbild der "KISS Army" eine große Fan-Community darstellt.