Seit ich auf der Welt bin, liebe ich Musik. Mittlerweile fast (??) erwachsen (???) und froh, dass meine Liebe erwiedert wurde.
Grob gesagt besteht mein Leben allerdings aus zwei bedeutenden Aspekten - der Musik und der Psychologie. In gewisser Weise führt das eine zum Andern oder umgekehrt, aber trotzdem kann ich je nach Gesichtspunkt eine musikalische oder psychologische Biografie verfassen. Letzteres werd ich hier ausklammern (man kann ja nicht alles von sich preisgeben) und mich eher auf meine musikalische Vergangenheit konzentrieren und die sieht aus wie folgt...
Nach meinem spektakülären Solo als Maria in einem weihnachtlichen Kindergarten-Krippenspiel 1986, begann ich, Gitarre und Flöte (wie fast jeder in dem Alter) zu spielen und schrieb 4 Jahre später zusammen mit meiner Freundin Veronika (liebe Grüße an dieser Stelle!) den Song "Üben, üben, immer üben" - der Sommerhit 1990;) - der schließlich zusammen mit unserer Klasse beim Schulschlussfest seine Weltpremiere erlebte und als Ohrwurm zum großer Erfolg mutierte.
Danach folgte "Ich wollt ich wär eine Hexe" - der Sommerhit 1992 - im Rahmen eines Musicalprojekts (das aber leider aufgrund von dramatischen persönlichen Differenzen zwischen den Schauspielerinnen scheiterte) und ungefähr zur gleichen Zeit entdeckte ich auch das Musical für mich. Besonders Musicals wie "Elisabeth" und "Freudiana" hatten es mir angetan, ganauso wie alles Düstere, Sphärische und Schräge und während meine SchulkollegInnen Boy Groups und Ähnliches verehrten, verbrachte ich fast jedes Wochenende auf Stehplatz - damals 20 Schilling;) - im Theater...
Nachdem ich außerdem selbst in einigen verschiedenen Kindermusicalprojekten (u.a. im Rathaus) mitgewirkt hatte, wurde von diversen Seiten an mich herangetragen, ich solle meiner Stimme im Laufe der Pubertät eine Pause gönnen, da sie sonst kaputt gehen könnte (häh?). Warum auch immer...
Jedenfalls befolgte ich den Rat und begann, mich dafür dem Tanzen zuzuwenden, was im Laufe der Jahre zur Obsession für mich wurde und schließlich mein ganzes Leben beherrschte. Ich absolvierte täglich Tanzstunden (Ballett, Jazz, Modern, Musical, Hip Hop,...) und tanzte außerdem nebenbei mit meiner damaligen besten Freundin Stevie, mit der ich schließlich auch zusammen einige eigene Tanzgruppen leitete und unterrichtete, mit denen ich Choreografien einstudierte und Auftritte bei diversen Veranstaltungen (u.a. im Funkhaus) absolvierte. Kurz gesagt beschäftigte ich mich kaum noch mit anderen Dingen als dem Tanzen und Musicals.
Als ich allerdings mit 16 aus gesundheitlichen Gründen meine Obsession aufgeben musste, brach für mich eine Welt zusammen, da mir mit einem Mal mein Lebensinhalt genommen wurde und ich keinerlei weiteren Sinn für mein Dasein sehen konnte. Ich verabschiedete mich von der Musik, die mir von dem Zeitpunkt an nur noch Schmerzen zufügte, führte mir diese nur noch passiv zu und lebte ein relativ unmusikalisches dafür aber extrem exzessives teilweise selbstzerstörerisches Leben.
Erst im Dezember 2005 - ich war zutiefst deprimiert, ausgelaugt, vom Leben und der Liebe enttäuscht - fasste ich in einer einsamen Nacht, in der ich mir 2mal hintereinander "Frida" ansah (der traurigste Film aller Zeiten nach "Little Foot"), den schicksalhaften Entschluss, wieder Musik zu machen. Ich holte meine mittlerweile verstaubte Gitarre hervor, suchte mir eine Band (~JJL~) und begann, nach unzähligen Jahren, wieder zu singen. Nach und nach entdeckte ich auch das Songwriting wieder für mich, schrieb als erstes "Free Thoughts" (eigentlich eine Adaption von "Ich wollt ich wär eine Hexe") und begann außerdem Schlagzeug zu spielen, was ich im Rahmen des psychedelischen "Karma Projects" perfektionieren konnte.
Mittlerweile hab ich mich musikalisch weiterentwickelt, meinen eigenen Stil definiert, mit anderen MusikerInnen experimentiert und plane für die Zukunft, das auch weiterhin zu tun.
Im Herbst 2007 hab ich eine eigene Band gegründet namens SHIRA, bestehend aus 5 ambitionierten jungen Musikerinnen, die im Mai ihr offizielles Live-Debut erleben wird. Man darf gespannt sein...(ich bins auch)...
~JJL~ hab ich aus persönlichen sowie musikalischen Gründen im November 2007 verlassen.
Das Meer - die Offenbarung einer Sehnsucht tief in mir
Als Synonym des Lebens liegt der Ozean vor mir
So grausam und so herrlich - so fremd und so vertraut
So durch und durch gefährlich, doch das Salz heilt meine Haut
