"Ein brilliantes Wortspielfeuerwerk und eigenwillige Popmusik, die immer nur einen Tanzschritt vom Wahnsinn entfernt ist." (Nürnberger Zeitung, 9.1.2008)
"Es gibt Momente, da ist man tatsächlich froh, dass die moderne Welt so ist wie sie ist: Aufgeblasen, wichtigtuerisch, laut, grell, scheinheilig, brutal und auf bizarre Weise sinnentleert. Wäre sie es nicht, dann gäbe es die Songs von Claus Friedrich nicht. Der nennt sich und seine Band schlicht "ERNST" und gießt jeden noch so absurden Lebensaspekt in ein griffiges, brillantes Stück Pop. So geschehen im bestens gefüllten Nürnberger MUZ-Club, wo der aus Forchheim stammende und mittlerweile in Nürnberg lebende Sänger, Songschreiber und Multiinstrumentalist unterstützt von vier hervorragend eingespielten Musikern sein neues Album "Apparat 7" vorstellte. Das hat er, wie auch die ungezählten anderen davor, fast ganz allein, als eine Art fränkischer Beck oder Prince in Eigenregie produziert - von sämtlichen, teils gesampelten Instrumenten und Gesangsspuren bis hin zum Artwork. Die Live-Umsetzung gerät nicht weniger überzeugend: Druckvoll, markant, schnörkellos, aber durchaus detailverliebt und mit erfrischender Bühnenpräsenz schmettern ERNST ihren Adrenalin-Pop ins Publikum. Neben einigen exotischen Instrumenten wie Mandoline, Blockflöte oder Spielzeug-Keyboard regieren hier klar Gitarren, Bass und Schlagzeug - im Zentrum stehen allerdings immer die Worte: "Du hast nie den Unfall", singt Friedrich mit der Wut der Verzweiflung, "du stehst immer nur im Stau". Und durch das Fenster lacht nur die Sonnenstudiowerbung. Anderes kommt lustiger, gar fröhlich daher, doch immer lauert irgendwo das ganz banale Grauen. Im atemlosen "Sie sind gewinnberechtigt" bekämpft er den Telefonterror der Glücksspielindustrie mit einem aberwitzigen Reimgewitter, in "Ich bin nicht zu sehen" bemerkt der Protagonist entsetzt, dass er auf dem selbstgedrehten Pornovideo unsichtbar ist. Jawohl, darauf muss man erstmal kommen! Zur frenetisch erbrüllten Zugabe singt dann der ganze Saal den ersten inoffiziellen ERNST-Hit "Sarah Kuttner mag mich nicht". Schön blöd wäre sie." (Nürnberger Nachrichten, Konzertkritik am 11.1.2008)
Das geht runter wie Öl, Herrschaften. Puh! Hier noch ein paar Impressionen von diesem unserem sehr erfreulichen Gig im Nürnberger MUZ-Club (Fotos vom Uwe Mühlhäußer):
