JMO´s Weg zur Rapmusik klingt beinahe wie aus dem Buch des Barons Münchhausen. „Ich bin bei meiner Ma aufgewachsen“, erzählt der 1983 geborene im Gespräch.Mein Stiefvater ist Deutscher und er hatte schon damals unzählige Hip-Hop-Scheiben in seinem Schrank stehen, die er sich auf seinen MKs anhörte.“ Dass das auch beim jungen Afro-Deutschen Jonny Interesse weckt, ist nur all zu gut zu verstehen.
Auf seiner Schule gibt es zu dieser Zeit eine Clique von Rappern und Hip-Hop-Interessierten, die sich Red Lord Squad nennt. „Das waren alles ältere Leute und ich wollte unbedingt zu ihnen gehören“, erinnert sich JMO. Schließlich ergibt es sich, dass sie zusammen zu einer Party fahren. Und in der S-Bahn fordert ihn dann plötzlich einer von ihnen auf zu rappen. „Ich, der Shorty, hab mich also vor diese acht großen Jungs gestellt, die Hosen voll, und habe einen vom Stapel gelassen – ja, und die Jungs waren geflasht“, grinst JMO.. Gemeinsam hängen sie von da an bei dem DJ des Red Lord Squad und halten bei ihm zu Hause Freestylesession um Freestylesession ab.
Mit dreizehn beginnt er schließlich, eigene Texte zu schreiben und eine Menge Zeit geht ins Land. Im Alter von 17 nimmt JMO, getrieben von seinem Rapwahn, letzten Endes an dem Mixery Raw Deluxe Freestylebattle in der Hamburger Fabrik Teil, wo er erst im Halbfinale ausscheidet. Dort auf der Bühne nimmt auch Sleepwalker, der an diesem Abend mit Hamburger Hill einen Showcase im Rahmen des Battles hat, Notiz von dem jungen Rapper. Seinen ersten Track nimmt er schließlich bei Freunden in Köln auf, den er Sleepwalker, den er ein paar Wochen später auf dem Kiez trifft, auf seinem Walkman vorspielt. Der Produzent ist zu dieser Zeit gerade mit den Arbeiten für seinen Sampler „Vorsprechtermin“ fertig, will JMO aber unbedingt noch irgendwie bei seinem Projekt auftauchen lassen. Und so rappt JMO 16 Bars für das „Vorsprechtermin-Snippettape“, auf die es erstaunliche Resonanz von den ‚Großen‘ der Hamburger Szene gibt.
Es folgen nun die ersten Auftritte von JMO. „Ich hab´ da alles mitgenommen, was ich kriegen konnte“, grinst er. So tritt er eines Tages auch im Bierhaus auf der Reeperbahn vor einem Publikum auf, welches man nicht gerade als rapfreundlich bezeichnen kann. Außerdem ergeben sich nicht zuletzt wegen seiner 16 Bars auf dem Snippettape immer mehr Kontakte zu anderen Hamburger MCs. Zusammen mit Haak MC lernt er durch Paolo 77 schließlich den Produzenten Simon Vegaz kennen. Mit Vegaz nimmt er dann bald einen Song für dessen Produzentenalbum auf, der auch als Teaser für dessen Album auf der „Juice-CD“ landet. Eine Zeit lang überlegt man sogar, diesen Song als erste offizielle Single des Simon Vegaz Albums auszukoppeln.
Was seinen Rapstil betrifft, so lässt sich heute sagen, dass JMO sehr auf seinen Flow achtet und auch immer bedacht ist, dass „das alles cool rüberkommt.“ So schreibt er zwar auch mal etwas mit ernsthafterem Inhalt, doch geht es ihm in erster Linie um den Flow. Außerdem ist „auch immer etwas Witz mit drinnen“, so der Hamburger. Was JMO´s Pläne anbelangt, wird man in Zukunft sowohl mit einer eigenen Veröffentlichung rechnen, als auch mit V.Ö mit anderen Artists. Aber wie auch immer: Mit seiner erfrischenden Art weiß er auf jeden Fall zu begeistern .....