About Me
digger - is geil digger...
"wie du bist" -
mit malte hagemeister und maddi tation in stuttgart 2004
gamble... -
Events by Eventful
Neil Hickethier
Erstmal für immer.
Sähe Neil Hickethier so aus, wie seine Musik klingt, wäre er ein schwarzer, 1,90 großer Sixties-Motown-Sänger mit einer siebziger Schweinerock-Langhaarfrisette in
einer australischen Schuluniform.
Und obwohl das nach Verkleidungskiste, Culture-
Clash und Chaos klingt, ist seine Musik geradlinig und bodenständig wie Currywurst
oder Fischbrötchen.
Was nicht zusammen gehört, kommt hier zusammen.
Der
Wahlhamburger Hickethier ist vordergründig und weise, platt und mit Tiefgang
zugleich. Er kuschelt sich an und bringt dir Frühstück ans Bett, um dich anschließend
mit einem fetten Arschtritt in deinen Tag zu schicken.
Ein gänzlich souveräner
Träumer und mitfühlender Schläger.
Ein Raubein mit Ladyshaver und einem klugen
Kopf voller dummer Ideen.
Bis es ihn in die urbane Variante des Nordseelebens verschlägt, hat Neil schon eine
lange Reise hinter sich:
Die Mutter Argentinierin, der Vater aus Deutschland, zieht
man der Arbeit hinterher.
Von Braunschweig, über die Pfalz nach Berlin, und dann
irgendwann nach Hamburg.
Vorbei an vielen Menschen, an Songs und immer mitten
durchs Gewühl.
Oft an Orte, wo man wirklich einfach nur mal irgendwas zum
Musikmachen auspackt, um zusammen Lieder zu singen.
"Wenn das Leben eine
Reise ist, dann ist jetzt der Moment, wo ich mit gepackten Koffern am Flughafen
stehe und wo es losgehen muss. Der Flug ist schon lange überfällig!"
Die erste Gitarre war von Papa - der spielt jetzt die alte Gitarre von Neil.
Heute ist
Hickethier neunundzwanzig und weiß mittlerweile genau, worum es in seinen
Stücken geht und gehen soll.
Er textet deutsch und seine Songs sind so einfach und
so kompliziert wie das Leben.
Das Leben, das einem manchmal Türen aufmacht,
durch die man dann einfach nur durchzugehen braucht und das am nächsten Tag so
dämlich ist, dass es die Karte verschlampt, die einen eigentlich nach Hause bringen
sollte.
"Ich versuche meine Texte in einer Sprache zu schreiben, die man versteht. Ich will
ja, dass die Leute auch wissen, wovon ich rede. Oder besser noch, dass sie da
sitzen und denken: "Alter, genau das habe ich auch erlebt." Ich mag auch total gerne
peinliche Situationen. Ich versuche nicht, da mit Absicht reinzuschlittern, aber wenn's
passiert, ist es eben NICHT nur peinlich, sondern vor allem auch komisch! Das sind
Momente, in denen ich das Leben spüre. Man wird einfach entwaffnet. Und da wird
einem plötzlich wieder klar, dass wir hier so richtig nix zu melden haben, wir
Menschen."
Während der Rest der musizierenden Menschheit meint, den Rock'n'Roll täglich neu
zu erfinden und dabei ernsthaft glaubt, frei von allen Schubladen zu sein, gibt sich
Neil Hickethier realistisch.
Die ersten drei der zwanzig Bands, die er als seine
"Favourites" bezeichnet, sind Lenny Kravitz, AC/DC und Curtis Mayfield.
Und
genauso klingt das auch! Viel Untenrum, schlau und mit Herz.
"Lenny Kravitz war es in Interviews nie peinlich, wenn sie ihm vorwarfen, seine
Gitarren klängen nach Jimi Hendrix. Er fand Hendrix war der Beste und es gab für
ihn keinen Grund, nicht so wie der Beste klingen zu wollen. Ich habe meine ganze
Jugend lang diesen Kram gehört. Meine Lieblingsplatte ist von Curtis Mayfield - ich
bin eben kein Typ, der nur SO oder nur SO ist.
Es wäre doch fast bescheuert, wenn
man das alles meiner Musik nicht auch anhören würde."
Bescheuert wäre das! Und
schade wäre es obendrein.
Denn was Neil da macht, erzählt von mehr Leben, als nur
von seinem.
Es erzählt vom Innendrin, von dem "von Gestern", von Frauen und
Jungs - am Ende von uns allen.
Schön, wenn man nicht alleine ist! Und schön, wenn
man dann auch noch gute Musik dabei hat.
Create your own visitor map!