MAS MASSIVE
Es war doch ein ganz anderer Weg, den Mas Massive einschlagen wollte. Fing er doch 1991 an, eigene deutschsprachige Raptexte zu schreiben und sie über einfache Beatloops zu performen. Als er zwei Jahre später, den etwas älteren DJ Joaf kennenlernt, gründen beide die Underdog Cru. Mas rappt und Joaf versucht sich als DJ.
Doch Mas stand auch ständig an Joafs neu erworbenen Technics Turntables und übte die ersten BPM Mixe. So dass er seinen eigenen DJ,. in der Beziehung locker in die Tasche steckte. Er kaufte Platten von seinem spärlichen Azubi-Gehalt, schrieb Texte und produzierte mit Kumpels erste Instrumentals.
Regelmäßige Support-DJ-Jobs auf Rostocks Kultschiff "MS Stubnitz" prägen Mas und lassen seine selbgemachten Mixtapes zu wahren Verkaufsrennern werden.(Inzwischen besitzt er auch eigene Plattenspieler)
Zu diesem Zeitpunkt sind Gigs mit Kurtis Blow oder Grandmaster Flash nichts besonderes und seine Mischung aus NY Real Hip Hop und deutschsprachigen Platten passten zur Zeit.
Die erste LP seiner Underdog Cru (inzwischen ist Homez/MC dazu gekommen ), mit Namen "Maximum" entwickelte sich 1998 zur Underground Bombe. Man verkaufte erst im Eigenvertrieb und dann im Vertrieb der EFA, mehr als 6000 Tonträger.
Sampler Beiträge werden performt.
Gleichzeitig beginnt eine neue Phase des Schaffens, denn Clubs werden immer interessanter und die darin gespielte Musik fasziniert Mas.
Die ersten R&B Maxis bekommt er von Rostocks Clubgröße A-Rock, der Ihn sein eigenes Gefühl für "Blackmusic" entwickeln lässt. Die erste Chance in Rostocks angesagtestem Club "Speicher" vermittelt auch eben dieser und letztendlich wird Mas zum gefeierten Resident DJ.
Auch die Underdog Cru macht einige Schritte nach vorne und erhält im Jahr 2000, nach etlichen Auftritten in der ganzen Republik, einen Plattendeal bei SPV.
Unter anderem beginnt auch Mas wieder neue Stücke zu produzieren, schreibt Texte und supported als DJ so illustere Leute wie Tomekk, Ray-D, Marius 1, Curse, Ron u.a..
Autritte beim SPLASH werden ebenso normal, wie Videodrehs mit seiner Crew. 2001 tourt er mit Mark B. & Blade durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. 2002 wird dann endlich das aktuelle Album der Underdog Cru "Zuviel des Guten?!" releast. Zwei Singles erscheinen und die zweite mit Namen "Boombastisch", von Mas mitproduziert, landet in den Top 12 der DBC Charts.
Heute gehört er zu den meist gebuchten Blackmusic DJ..s und rockt regelmäßig den Choco Club, MVP..s angesagteste Hip Hop und R&B Party. Seit 2002 ist er auch in Schwerins Kult Club Mexx, jeden Monat am Start und legt in allen bekannten Locations des Landes auf.
Seine Mischung aus dicken Hip Hop, R&B, Soul, Funk und Dancehall Beats löst regelmäßig Begeisterungsstürme im Publikum aus. Bekannt ist er auch für sein zügiges und exaktes Mixverhalten, seine wohl durchdacht eingesetzten Cuts und seine Kombination aus brandheißen neuen Tracks, mit den Klassikern der Szene. Auch für die Arbeit mit dem Mic, ist er sich nicht zu schade.
Für sein letztes Club-Mixtape erhielt Mas einen Golddigger in der Rubrik-Best Independent Club Mixtape-.
2004, Mas Massive zurück im Studio. Er produziert zusammen mit Dice an neuen Beats für die Underdog Cru, Delyah und wird Kollabos mit P.F. Cuttin (USA) formieren.
Inzwischen ist er mit seiner Nachwuchs-Entdeckung DJ Stayfunk unterwegs. Beide ergänzen sich optimal und treffen genau den Nerv der Zeit. Nicht umsonst ist Mas einer der wenigen professionellen DJ..s, in unserem Land.
Er hat nun mal den Riecher für das Richtige, sei es in Bezug auf Talente oder im Bezug auf musikalische Raffinesse. Ein Mann für alle Fälle, der das Publikum zu beherrschen weis.
UNDERDOG CRU
Die Hip Hop-Kultur beherrscht vor allem ehemals bundesdeutsche Großstädte wie München, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart oder (West-)Berlin. So die landläufige Meinung des Musikottonormalverbrauchers. Höchstens die Analphabeten aus (Ost-)Berlin oder Tefla und Jaleel aus Chemnitz sind manchen noch ein Begriff. Mit Rostock dagegen assoziiert die meisten wohl immer noch brennende Asylantenheime, Neonazis bei der Hansa oder am Ostseestrand sowie vielleicht noch das wohlschmeckende Pils. Zu Unrecht, denn auch dort versuchen Emcees, Roughnecks, B-Boys, Fly-Girls, Sprüher und Skater seit einigen Jahren ihre Hip Hop-Strukturen zu etablieren und der tristen Rassismusatmosphäre eine tolerantes, kreatives Lebensgefühl entgegen zu setzen.
Neben der mittlerweile nach Berlin ausgewanderten Pyranja und Veteran Pussi ist es im Rapbereich vor allen Dingen die Underdog Cru, die für überregionales Aufsehen sorgt. So steht Ende März 2002 bereits ihr zweites Album "Zu Viel Des Guten" in den Plattenläden. Damit schließt man schon alleine quantitativ zu der deutschsprachigen Rapelite auf, denn "große" Acts wie Eins Zwo, Freundeskreis oder die Absolute Beginner können ebenfalls nur auf zwei echte Studioalben zurückblicken.
Das Trio, bestehend aus den Emcees Mas Massive und Homez sowie DJ Joaf, dreht in der jetzigen Besetzung seit 1995 seine Runden. Joaf und Mas stammen aus Rostock-Reutershagen und lernen sich früh durch ihre Leidenschaft für Fußball und die Liebe zum FC Hansa Rostock kennen. Unter dem Namen "Straßenjungs" beginnen sie im amateurhaften Homerecording-Style eigene Songs zu produzieren. Begriffe wie SP 1200, Cubase oder Mischpulte sind jedoch noch Fremdwörter für die Beiden. Erst als Homez aus der Plattenbausiedlung Rostock-Evershagen dazu stößt, werden ihre Ambitionen konkreter.
Der erste Track der Underdog Cru wird 1997 auf der Compilation "Northside Connection" veröffentlicht, ein Jahr später erscheint bereits ihr Debutalbum "Maximum" auf dem Stralsunder Minilabel P.O. Sin Music des rappenden Kollegen Pussi. Es folgen diverse Features bei ihrem damaligen Plattenboss sowie diverse Beiträge zur "Northside Tribe"-Compilation und dem "Beastside Sampler Vol.1". Im Jahr 2000 wechselt man zum SPV-Unterlabel Punchline und veröffentlicht die EP "V.I.P. – Zu viele Hip Hop Starz". Man promotet die Scheibe live auf der Tour mit den englischen Legenden Mark B und Blade. Ein knappes Jahr später steht dann endlich das zweite Werk der Underdog Cru in den Läden.