Charles Guilty!

!!! A VOYEURIST FOR EVERY EXHIBITIONIST !!!
enge seele - nackte sonne - regenreich
mach mich zart - reizeslust
reife wunde - zuckerbrust
innig kalt - süsser schmertz
rosenmund - reich und rot
heisser kuss - lass mir luft
...
mein dasein kann ich nur beklagen
keine wird mich je ertragen ...
was ist mit meiner liebe nur
so schwer liegt sie, scheinbar, im magen
ein fluch, ein bann haftet mir an
wie sonst kann es so sein
so schmerzhaft, diese pein
so sündhaft voll und unersättlich
für eine frau allein
vielleicht zu groß und mächtig
bekommt es mit der angst zu tun
und läuft mir glatt davon
es ist die sucht! nein, meine sucht
ich bin manisch egoistisch
genussgeil und pervers
verdorben und besessen
von dem teufel mit der lust
oder warn es denn
die göttinnen der lüste? nackte brüste
solln sich doch die geister
dort im jenseits drüben
ordentlich in tugend üben
ich bin hier
und will mich jetzt! vergnügen
allein ich muss der kälte
mitten bei den menschen hier entsagen
drum bring ich mich jetzt um
und lass mich fein begraben
dann können die von mir geliebten
aufhörn mit den klagen
brauchen mich nichtmehr ertragen ...
...meine zehenspitzen taumeln in dünner luft, weit von mir abgewandt, über mir. ich seh sie nicht. was ich seh ist ein goldgelocktes köpfchen das mit seiner nickenden bewegung nicht aufhören will, wie ein kätzchen das eine schale milch zu trocknen gedenkt.
ich liege auf meine ellenbogen gestützt auf einer bühne, der bühne des lebens, mit prächtiger kulisse.
die balken knarren als meine schwester mit großen schritten vorbeigeeilt kommt.
vestaika, vergnüg dich nur, während die welt ins wanken kommt!
gewiss, ein ereigniss.
hinaus hinaus, alles funktioniert plötzlich sehr hektisch, als ob jeder genau wüsste was zu tun sei. wie in einem ameisenhaufen. jeder ist wichtig und alle haben zu tun, doch alles was am ende übrig bleibt, ist nur ein großer haufen ...
ich für meinen teil hab immernoch "hunger", auch wenn dabei am ende garnichts bleibt, ausser der gewissheit, daß es nochimmer nicht genug war. kaum ist es vorüber, sterbe ich schon vor sehnsucht. wann wird endlich das nächste mal sein? und vorallem wie? wenn es auch jedesmal das gleiche ist, ist es doch immer anders! so wie es niemals zwei gleiche giebt ... auch nicht sandkörner ...
und auch das obszöne wirrnis in meinem kopf scheint dem mächtigen sog, eines mit bestimmung arbeitenden systems zu folgen. grandios. wie wunderbar das leben doch ist, wenn auch nur die halbe zeit.
sowas flüstert einem dann die vernunft. auch in meiner welt will sie ihr zuhause haben.
ein zuhause ist eine wiederkehr mit gewissheit. ausser die welt geht grade unter, entweder für einen selbst, oder, ach ja, es scheint wir sind verloren.
ich stehe schon auf wackeligen beinen. aber das gefühl ist mir vertraut, nicht unangenehm, da es mich daran erinnert wovon ich es mir eingeholt habe.
die glocken läuten! welche glocken? ich hör nur kinder schreien. was ist das alles für ein lärm hier? um diese zeit! muß das sein? werd ich heute schlafen können, oder werde ich wie hypnotisiert oder wie von drogen umnebelt den ganzen lieben vormittag im bett verbringen, und mich in meinen träumen wältzen?
sind träume nicht wunderbar? sie können manchmal ganz von alleine so herrlich verderbt sein, dass man sich wundern möchte, weshalb man da nicht selber draufgekommen ist. oder ist man das ohnehin...
für heute bricht die nacht herein.
hoffentlich nur für heute!
nein, der untergang der welt sieht anders aus...