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Der gürtelKann mich nicht mehr genau daran erinnern wann es genau gewesen war also auch nicht wie alt ich damals gewesen bin aber schätze das es so um die 12/13 sein müsste.Irgendwas hatte ich verbrochen, keine ahnung was es war und meine eltern trieb dies wohl zur weißglut. Geschlagen wurde ich öfters und sicherlich nicht aus reiner boshaftigkeit sondern weil vater und mutter sich nicht gerade für pädagogik und erziehung interessiert hatten. Denke mal das so wie sie erziehung „genossen“ hatten es einfach nicht in frage stellten aber sich auch sicherlich nicht über moderne erziehungskunst bücher in der stadtbibliothek ausgeliehen hätten.Doch von allen repressalien die ich über mich ergehen lassen musste kann ich eine szene nicht vergessen. Mein vater schlug mit einem gürtel auf mich ein und meine mutter stand im türrahmen und schrie „fester, fester noch mal“ also eins sollte das klar machen und zwar das good cop bad cop bei uns nicht gespielt wurde. Nein ich krümmte mich ohne aussicht auf erfolg schutz suchend vor der heizung und hätte mich am liebsten in dem 5cm tiefen spalt zwischen eisen und wand versteckt fliehend vor den beiden bad cops in meinem kinderzimmer.Nicht das man mich hier falsch versteht aber ich wurde sicherlich nicht oft geschlagen doch da ich auch einblick hatte in andere familien musste ich dadurch leider schnell merken das liebe und stärkung der persönlichkeit bei uns nicht groß geschrieben wurde.Natürlich hatten es meine erziehungsberechtigten of nicht leicht mit mir. Doch wenn man meint das man nur pflegeleichte kinder aufzuziehen schafft sollte man sich erst gar nicht dazu hinreissen lassen für nachfahrren zu sorgen.Hier ein paar beispiele an die ich mich erinnern kann wo ich echt mist gebaut hatte:beim diebstahl von kondomen noch lange bevor ich in die pubertät gekommen bin wahrscheinlich um daraus wasserbomben zu basteln wurde ich in einer bekannten drogerie filiale in unserer stadt erwischt. Die polizei wurde was dort wohl der standart ist gerufen und ich wurde zur polizeiwache mitgenommen wo ich dann peinlicherweise von meinem vater abgeholt werden musste. Leider nur zum ersten und nicht letzten mal.Als junger teenager wurde ich mit einem schulfreund in einem großen warenhaus wieder beim klauen erwischt diesmal hatte ich meine jacke vollgestopft mit spielzeug. Das abholen durch einen meiner elternteile kam zum glück diesmal nicht zu stande da sie telefonisch nicht erreicht wurden. Doch lies der brief mit einladung zum verhör auf der örtlichen wache durchgeführt von dorf sheriffs leider nicht lange auf sich warten und schon bald wurde ich natürlich wieder von meinem vater dort hin escortiert.In der heißen C64 computer erst datasette dann floppy phase bearbeitete ich meine eltern solange bis ich mir das ersehnte stück natürlich gebraucht und dadurch einigermassen erschwinglich kaufen durfte. Schnell verfiel ich der elektronischen realitäts und spielflucht und benötigte immer schneller die neusten games. Da sie als originale für mich ohne eigenem einkommen abgesehen von dem mir als sehr dürftig vorgekommenen taschengeld nicht leisten konnte freute ich mich sehr meinen freundeskreis auf computer nerds ausweiten zu können. Von mir gewünschte Beziehungen (außer mit Mädchen) vielen mir schon immer leicht zu knüpfen. Also tauchte ich ein in die Cracker Szene. Diese junges schafften es den Kopierschutz der Software zu „kracken“ um somit eine Vervielfältigung zu ermöglichen. Selbst fehlte mir das wissen in die verschiedenen Programmiersprachen einzutauchen. Diese verschieden Gruppen vergleichbar mit z.B. breakdance Gruppen ließen bei ihrer geknackten Software sogar im vorspannt ihren nahmen (natürlich pseudonyme) und darum der geglückten crackerei durchlaufen. So entstand ein Wettbewerb auf der ganzen weilt. Jeder wollte schneller als die anderen sein. die vorspanne wurden immer besser und nicht selten interessanter als das spiel Danach.Zehn tausende von Computerspiel fand kauften ein Magazin das ihre Interessen bediente: ASM aktueller Software markte von dem ich heute noch einen stapele irgendwo im kellert habe. Dort gab es auch die Rubrik Kleinanzeigen aus denen man entnehmen konnte das es eine große nachfrage gab an nicht original spiele (also viel günstiger) heranzukommen. Meist unter dem Deckmantel des tauschen. Da ich ja mittlerweile sozusagen darin schwamm erkannte ich hier die Möglichkeit eine schnell Mark zu machen. der illegalitätwar ich mir natürlich bewusst und suchte nach einer Möglichkeit anonym dieses geschärft zu betreiben. Die post kam mir dabei sehr entgegen. Damals gab es eine so genannte „Postlagerkarte“ die man auf anfrage ausgehändigt bekam. Auf dieser war eine nummer/zahlenkombination. Diese konnte man dann als „adresse“ den nicht bekannten leuten übermitteln. Am postschalter wurde einfach die pk vorgelegt und es wurde geschaut ob post für zb plk T324553 da ist und wenn ja natürlich augehändigt. Mit meinen 15 jahren verdiente ich mein erstes zwar kriminell aber eigenes geld. Leider wurde ich einiger zeit gierig und fing an die bestellten spiele gar nicht mehr zu verschicken da mich ja eh keiner kannte. Tja ehrenkodex ist bei kleinkriminellen nicht häufig zu finden. Bei einem meiner besuche auf dem postamt wurde ich für mich völlig überraschend von zwei mir anscheinend unfreundlich gesinnten männern angesprochen. Warum sie so schlecht drauf waren wurde mir später klar sie hingen schon seit ein paar tagen an der post herum und warteten in ihrer pflicht als zivile ermittler auf einen mit allen wassern gewaschenen kriminellen doch mussten einen pickligen teenie festnehmen. Diesmal wurde ich wie man jetzt meinen kann wieder nicht von meinem vater auf der polizeiwache abgeholt, nein diesmal fuhren wir im polizeiwagen auf dem kürzesten weg zu mir nach hause wo meinen erneut nicht im positiven sinn erstaunten eltern der hausdurchsuchungs beschluss vorgelegt wurde und im sofortigen anschluss darauf mein kinderzimmer auseinander genommen wurde. Mein schöner C64 war natürlich weg alle schönen spiele sowieso und mit großer angst konnte ich nun meiner ersten gerichtsverhandlung vor dem jugendrichter entgegensehen. Falls es irgendjemanden interresiert wie es ausgegangen ist: mein charme ließ mich mal wieder nicht im stich und der jugendrichter schenkte mir ein paar sozial stunden auf irgendeinem sportplatz wo ich ein paar mal zum fegen hin gehen musste ( den erhobenen zeigefinger werde ich nicht vergessen auch nicht die angst die er mir damit (nicht!) eingejagt hatte.Man kann glaube ich nun schon so einiger maßen verstehen was ich vorher damit meinte das meine eltern es nicht leicht mit mir hatten. Für alle die sich nun an ihre kindheit erinnern und meinen das gerade war nichts im vergleich zu den mist den sie gebaut hatten habe ich noch eine weiteres erlebnis nach dem mich meine eltern eigentlich mit dem gürtel erwürgt hätten müssen ( wenn man schon seine erziehungsmethode gefunden hat doch doch bitte auch in letzter konsequenz )Also die eure schadenfreude wird hier noch ein mal gerne von mir bedient:Irgendwann wurde mein geografischer radius erweitert durch das skateboard fahren mit freunden die ich nach einer halb ständigen busfahrt in der stadt traf. Zu der zeit von vielen belächelt doch fanden wir freiheit und als positiven effekt auch noch „sportliche ertüchtigung“ abseits von den vereinen die mir auch heute noch zu wieder sind. Man nimmt einfach sein brett wenn man lust darauf hat und bringt sich beim trainieren auf der straße dinge bei die niemand anderes der sich mal eben auf dieses ding stellt auch nur ansatzweise nach machen könnte. Also man gehört nicht einfach nur irgendeiner subkultur an in dem man sich die haare genau schneidet wie die anderen teds, psychos, popper oder nazi idioten* sondern man ist mit einer grundsätzlich positiven sache beschäftigt. Denke das das heute auch nicht anders ist. Natürlich gibt es aber auch noch die zeit in der man nicht über rammen springt oder mit einem ollie hindernisse hinter sich lässt und wir füllten unserer freizeit mit allem möglichen mist aus vom sich betrinken bis zum party feiern in den häusern temporär verwaister freunde und ausgiebig destruktiven verhalten.Zeitnah zum skaten entdeckten wir den genuss des grafity sprühens und verbrachten von nun die nächte auf der straße und hinterließen unsere tags auf den häuserwänden braver und rechtschaffender eigenheimbesitzer sowie gebäuden in exponierten lagen. Nach dem in der lokalzeitung zu lesen war das womöglich islamische fundamentalisten in unserer beschaubahren stadt nicht wenige häuser mit ihren nicht zu enziffernden parolen verunziert hatten waren wir schon wo anders und warteten im gebüsch auf die im 20 minuten rhytmus eintreffenden s-bahnen um auch dort unser pseudonym wenigstens temporär zu verewigen. Diese fuhren durch bestimmt 5 verschiedene städte und unsere uns selbst zugelegten namen wurden nun von gleichgesinnten gelesen die wir selbst niemals zu gesicht bekommen hatten. Ein mal angefangen konnte ich der suchtmensch nicht davon lassen. Der kitzel und die möglichkeit aus der anonymität eines normalen kinder daseins zu treten hielten mich für jahre gefangen. Hier schaffte ich es es zwar auch nicht aufgrund meines fehlenden talents riesige wände mit so genannten murals zu veschönern (nur diese werden von außenstehenden noch als erträglich angesehen) doch schaffte ich es mit meinem ehrgeiz mir einen namen zu machen. anzahl, verbreitung und die gewagtesten spots trugen dazu bei.Musste ja dazu kommen….. die dorf sherrifs wurden plötzlich zur soko graf. Befördert und standen bald vor meiner kinderzimmertür. Für den leser langsam langweilig doch für mich und meine eltern aufregend wie beim ersten mal wurde mein immer noch kinderzimmer erneut durchsucht und alles was so einigermaßen nach g. aussah einkassiert. Da nun auch andere jugendliche vom getting fame, all city virus ergriffen wurden und zu der zeit (RAF war längst vom untergrund in den freitod oder zur politik entschwunden)nach einem neuen staats feind oder besser gesagt zielscheibe lächerlichster polemik gesucht wurde gründete die hiesige polizei die soko Graffiti mit dem ziel uns über kurz oder lang dingfest zu machen. Hier dachte man nachdem man sich von der fundamentalisten theorie verabschiedet hatte bestimmt auch zuerst an eine extrem organisierte gruppe von straftätern und nicht an durch hormome bedingt sich selbst nicht kennende pickel auf zwei beinen.Owohl es kein kind verdient hat egal was es getan hat geschlagen zu werden schaffe ich es nicht das gefühl loszuwerden das ich es damals bestimmt irgendwie „verdient“ hatte.trotzdem habe ich in späteren jahren als ich meine eigene kindheit mit einem gewissen abstand betrachten konnte mir fest vorgenommen nicht in die eltern kind falle zu tappen und die fehler meiner eltern zu wiederholen. Zum glück bin ich meinen vorsetzen und überzeugungen bis heute treu geblieben und kann mir nicht vorstellen das ich mich diesbezüglich noch jemals ändern werde.Get Your Own! | View Slideshow Get Your Own! | View Slideshow