VooDoo

Dunkelheit
Die Kälte außerhalb der Behausungen lässt die Herzen der Menschen mehr denn je erfrieren.
Auf der Straße ist kaum die Hand vor Augen zu sehen, in einiger Entfernung aber ist die Silhouette eines Jungens zu erahnen. Es ist weit nach zwölf Uhr und du bist auf dem Weg nach Hause. Die Person lässt dich aber anhalten. Du wirfst einen neugierigen Blick auf sie.
Langsamen Schrittes kommt er dir näher.
Und näher.
Und näher. Das Licht der Straßenlaterne lässt dich sein Gesicht erahnen. Blut tropft von seiner Unterlippe und bildet eine kleine Blutlache auf dem Boden. Wie angewurzelt bleibst du stehen und starrst ihn an, in der Hoffnung, die Dunkelheit würde dich verschlingen um nicht von ihm entdeckt zu werden.
Doch schon längst hat er dich entdeckt. Langsam hebt er den Kopf und zerbohrt dir mit seinem allesdurchdringenden Blick dein Gehirn.
Du weißt, du könntest rennen.
Du weißt, er würde dich dennoch kriegen.
Das letzte was du siehst sind... Zähne
Die traurige Gestalt geht weiter seines Weges. Mit den Jahren wurden die Gerüchte im Dorf lauter... und düsterer... wenn die wüssten...
Wäre es besser gewesen, er wäre nicht in dieser finsteren Welt geboren, in der Menschen ihre Seele hinter einer Bunkermauer aus Lügen und Scheiße verstecken?
In der die Menschen so nah aneinander leben und sich dennoch so fern sind. Wo Leute wie er... Leute die anders sind... von der Gesellschaft gepackt und mit dem Kopf solang auf dem Boden gehämmert werden, bis die Fehlfunktion Früchte trägt?
Vermutlich werden sie es nie erfahren... Vermutlich werden auch sie früher oder später im Kochtopf enden