Abroo verfiel sehr früh dem Hip Hop und begann schon Anfang der neunziger Jahre die ersten Raptexte zu schreiben. Er wollte er seinen Gefühlen Ausdruck verleihen und irgendwann ließ ihn der Drang zu rappen auch nicht wieder los. Da er hohe Ansprüche an sich selbst hatte, übte er ausgiebig, nahm an Battles teil, schrieb Texte, nahm auf – alles, was ein Rapper eben so tut. Er wollte sich bewusst Zeit lassen bevor er etwas veröffentlichen würde. Eine Tugend die heute wohl 90% der Rapper leider nicht mehr in sich tragen.Und es zahlte sich aus. Erst 2002 wurde sein erstes Debüt-Album „Augenblick“ veröffentlicht. Mit den Jahren hatte er sich bereits in seiner Heimatstadt Lemgo einen Namen gemacht und zählt seitdem als lokale Legende und heute auch alter Hase. Nach etlichen Untergrund Veröffentlichungen wurde er 2003 von Separates Label Buckwheats Music gesignt und ist seitdem dort auf sämtlichen Haus-Releases vertreten. Als Mitglied der Battledrones und der Crew Kinder des Zorns (damals noch bestehend aus Separate, Abroo und Casper) war er schon für den ein oder anderen kleinen Klassiker für Undergroundheads mitverantwortlich. Das Album„Rap-Art-War" von KDZ wurde zu einem Crew Album, das bis jetzt zu den besten seiner Art zählt. Viele Features später ( Moses Pelham, Separate, Prinz Porno, Compilations von Jubeko Records u.v.m.) und nach seinem Mixtape „Das Spiel ist aus“, dass 2005 veröffentlicht wurde, ist nun endlich die Zeit gekommen, Deutschland zu zeigen, wo er steht.Und er hat sich extrem gesteigert. Abroo wurde schon früher in den einschlägigen Hip Hop Medien als Punchlineking beschrieben. Das ist er noch heute. Bei seinem Album schlägt er dennoch auch andere Töne an, warum ihn seine Fans schon immer gemocht haben: Ehrlichkeit und Realitätsbewusstsein. Dennoch sollte „Zwischen Liebe und Hass“ seinen ganzen Charakter widerspiegeln. Brutale Ansagen und absolutes Punchline-Gewitter, wie zum Beispiel in „Heavyweight Champions“ mit Snaga & Pillath oder energiegeladene Representer, wie „Ruft meinen Namen“ findet man genau so, wie bewegende und nachdenkliche Songs. Für die Produktionen zeigen sich Hamburgs Finest Monroe, Shuko, der Berliner Produzent Djorkaeff, Beatzarre, Cutheta, Paradox, Benz, M-Crisis, Henski und Yours aus Köln verantwortlich.Labelboss Separate, Snaga und Pillath, Kobra, Paolo Magic, Vega, unterstützen Abroo auf seinem bisher wichtigsten Release. Natürlich findet man auch wieder einen Track mit den gesamten Buckwheats Allstars (Separate, Vega, Turkish und Charon). Aber auch Sänger CJ Taylor von Rapsoul steuerte für „Alles was ich wollte“ eine traumhafte Hook bei. Die beiden lernten sich bei der Albumproduktion von Separate kennen. „Er ging in die Gesangskabine und sang für „Zahltag“ ein. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, weil das so dermaßen gut und professionell war. CJ war aber noch nicht zufrieden und machte es noch mal und obwohl ich es nicht geglaubt habe, dass das geht, machte er es wirklich noch besser. Seitdem wollte ich ihn für ein Album auch haben. Ich höre ihn aus 100 Sängern raus, weil er so facettenreich ist und eine sehr unverwechselbare Stimme hat“, weiß Abroo. Im Vorfeld wurde ebenfalls ein Überraschungsgast ankündigt. Lange wurde spekuliert wer das sein könnte. Die Juice lüftete das Geheimnis: Sean Price. Für Abroo war es eine Ehre, ausgerechnet ihn auf seinem Album zu haben. Als kleiner Hip Hop Fan fuhr er extra nach London um ihn zu sehen und verehrt seine verrückten Styles noch heute. „Natürlich bringt mir das Feature keine höheren Verkaufszahlen oder mehr Kohle, weil er hier nicht bekannt ist, aber das war mir vollkommen egal. Es war mir sehr wichtig ihn auf meinem Album zu haben und es war schon eine wirkliche Herausforderung den Track zu schreiben, nachdem ich seinen Part gehört hatte. Dem musste ich schon gerecht werden, weil er unfassbar geworden ist und ich Respekt vor ihm habe“, schwärmt er immer noch. Dennoch kann er mit Seans außergewöhnlichen Flows mithalten. Die beiden passen perfekt zusammen, obwohl auf zwei verschiedenen Sprachen und in unterschiedlichen Styles gerappt wird.Separate und Abroo verbindet eine langjährige Freundschaft. Auch wenn Casper die Kindes des Zorns verließ, Seite an Seite gehen Separate und Abroo bis heute. In den letzten Jahren wurde sich viel ausgetauscht über das Leben, aber auch das oft anstrengende Musik-Business. Der gemeinsame Track „Denken und sprechen“ wird vielen ein leichtes Schmunzeln aufs Gesicht zaubern, denn hier spricht endlich mal jemand authentisch über den Businesswahnsinn und sagt was alle schon immer gedacht haben.Der Albumtitel drückt sämtliche Emotionen von Abroo aus. Mit seinen 29 Jahren musste er schon einiges durchmachen und erleben, was anderen ihr ganzes Leben nicht werden. Zeilen wie: „Ich habe eine schwerbehinderte Mutter, das ist real“, in einem anderen Track, lassen erahnen, dass sich Abroo nicht nur dem Rap widmet und zeigen wie er sein Leben versteht: „Es mag sein dass Leute denken, dass sie real sind weil sie Drogen verkaufen oder so etwas, aber meine Realität sieht eben so aus, dass ich mich um meine Mutter kümmern muss“ erklärt er. In den schwierigsten Jahren war sein Vater nicht da um ihn zu unterstützen. Verzeihen kann man das Verhalten des Vaters, dass sich noch durch einige Charakterschwächen mehr auszeichnete, nicht, aber vielleicht ein Stück weit abschließen. Mit „Oh Daddy“ versucht er genau dies und denkt auch über seine Zukunft als Vater nach. Auf dem Track wird Abroo gesanglich durch die talentierte Sängerin Soulice unterstützt, die ihm eine ganz besondere Note Gefühl extra verpasst. Der sehr bewegende Song, der teilweise an seinen Vater gerichtet ist, und stellt aber die heutige Zeit deutlich in den Vordergrund. Es ist einige Zeit vergangen ist, seitdem Abroo mit dem Track und Video „Kopfgeld“ seinen ganzen Hass und Frust dem Vater gegenüber zum Ausdruck brachte.Liebe und Hass sind ja eigentlich zwei sehr gegensätzliche Dinge, liegen aber trotzdem oft sehr nah beieinander. „Das paradoxe bei mir ist, dass dieser Titel alles wiederspiegelt was ich mache. Der zweite Grund ist, dass ich immer mitbekomme, dass die Leute entweder mögen was ich tue oder eben gar nicht, etwas dazwischen gibt es anscheinend nicht.“ Der dritte Aspekt wäre das Persönliche. Auf dem Cover steht Abroo mit gespreizten Armen, auf dem linken Arm sieht man sein Tattoo mit dem Spruch „Love come and goes“ und auf der anderen Seite das „Vater-Tattoo“, wofür das Logo von „Godfather“ verwendet, das „God“ aber weggelassen wurde. Nachdem Separate es auch noch in „Mein Leben“ von dem „Zahltag“-Album den Satz „Abroo zeigte dass er Stolz hat zwischen Liebe und Hass...“ rappte, war der Titel endgültig klar. Es muss Schicksal und Bestimmung gewesen sein.Ob Sozialkritik, Gedanken über seine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft – ob Punchlines oder Gesellschaftskritik, ob harte Ansagen oder humorvolle Sachen „es ist das echteste was ich je gemacht habe“ erklärt Abroo. Mit dieser Offensive kann er nur siegreich vom Schlachtfeld gehen. Buckwheats stellt ihn noch mal für diejenigen vor, denen Abroos Talent bisher verborgen blieb. Und für alle Fans: Wir wissen ihr habt lange gewartet, aber dafür haltet ihr nun Abroos Klassiker in den Händen. Qualität und Perfektionalität braucht eben Zeit. Buckwheats Baby, der Soldat ist zurück
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gezeichnet fürs Leben