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"Cliquen- und Bandenbildung unter Jugendlichen -
Reichsjugendführung - Personalamt - Überwachung -Berlin, im September 1942" ...
".... Zum Tanz wurde nur englische und amerikanische Musik gespielt. Es wurde Swing getanzt und gehottet. Am Eingang des Saales stand ein Schild, auf dem die Inschrift "Swing verboten!" verwandelt war in "Swing erbeten!". Die Teilnehmer begleiteten die Tänze und Songs ausnahmslos durch Mitsingen der englischen Texte, wie auch überhaupt während des ganzen Abends versucht wurde, fast nur englisch und an einigen Tischen sogar französisch zu sprechen. Der Anblick der Tanzenden war verheerend. Kein Paar tanzte normal, es wurde in übelster Form geswingt. Teils tanzte zwei Jünglinge mit einem Mädel, teils bildeten mehrere Paare einen Kreis, wobei man sich einhakte und in dieser Weise dann umherhüpfte, mit den händen schlug, ja sogar mit den Hinterköpfen aneinander rollte und dann in gebückter Stellung, den Oberkörper schlaff nach unten hängend, die langen Haare wild im Gesicht, halb in den Knien, mit den Beinen herumschlenkerte. Als die Kapelle einmal einen Rumba spielte, gerieten die Tanzenden in eine wilde Extase. Alles sprang wild umher und lallte den englischen Refrain. Die Kapelle spielte immer wildere Sachen. Kein Mitglied der Kapelle saß mehr, sondern "hottete" wie wild auf dem Podium herum. Häufig sah man, daß Jungens zusammen tanzten, durchweg mit 2 Zigaretten im Mund, in jedem Mundwinkel eine..."... "Bezeichnend für das Wesen der Swing-Jugend ist auch ihre Ausdrucksweise. Man redet sich untereinander an mit "Swing-Boys", "Swing-Girls" oder "Old-hot-Boy". Man beendet Briefe mit "Swing Heil". Das Schlagwort ist "lottern". Nach ihm ist der "Lotterclub" benannt. Häufig findet man in den Tagebüchern der "Lotterboys" und der "Lottermädchen" den Satz: "Nachmittags habe ich gelottert". Ihr Ideal ist das Lotterleben. In einem Tagebuch hieß es "So lotterten wir beim lässigen Bar-Swing bis in den frühen Morgen hinein" ... "