NUMINOS

ist Produzent, Musiker, DJ und Autor. Musikalisch vielseitig, offen und experimentierfreudig hat er im Laufe der Jahre eine technisch makellose und strukturell einmalige Musik entwickelt, deren Stilkonstanten weitgehend im elektronischen Klangraum liegen. Insbesondere die Technik des Dub bildet in seinen Produktionen einen grundsätzlichen Rahmen, innerhalb dessen er die unterschiedlichsten Klangquellen zu komplex arrangierten Tracks vereint. Bereits Anfang der 90er Jahre war er der erste Musiker aus dem Kölner Elektro/House und Hip Hop Umfeld, der seine Sounds als Kompositionen stilistisch weiter fasste als damals üblich, indem er elektronische House/Ambientsounds und Rockgitarren miteinander verwob, oder, während eines achtstündigen Live-Sets, eine live-gespielte Trompete, Akkuschrauber und Klänge aus Mikrofonen, die er als ‚Open-Mics' im Publikum kursieren ließ, mit Hip-Hop Beats mischte. Vor diesem Hintergrund konstruiert er eine musikalische Architektur, die elegant, aber nie exaltiert, zugänglich aber nicht profan ist. Dabei bezieht er Position, wirkt gelegentlich verspielt und detailverliebt, erreicht damit aber eine funktionierende künstlerische und musikalische Konzeption für die Gegenwart, die sich thematisch und stilistisch von den bestehenden Avantgarde oder Retro-Konzepten eindeutig abhebt und individuell positioniert. NUMINOS ist ein Soundästhet. Dichte Beats, geheimnissvolle Flächen und filigrane Sequenzen charakterisieren seine Musik. Sie werden einzeln und anschließend im Zusammenspiel zur Perfektion gebracht und erzeugen markante Klangepisoden. Er schafft es, starke und intensive Melodien mit schleppenden Hip-Hop Loops und donnernden R'n'B Drums zu vereinen. Mit diesem Ansatz führt NUMINOS eine Soundästhetisierung fort, wie sie bereits durch Phil Spector, John Hold, oder Tim Simenon begonnen wurde. Beim genauen Hinhören wird das suchende musikalische Subjekt deutlich, welches sich der epochalen Aufgabe gewidmet hat, das Prozesshafte gegenüber einer Status-Quo Bestimmung vorzuziehen. Indem er mit dem Mischpult als Instrument intuitiv endlose Feedback-Delays durch den Raum kriechen lässt, massive Hallwände vor den Zuhörern aufbaut und die Equalizer zu subsonischen Bässen und strahlenden Höhen verbiegt, schafft er eine Live-Atmosphäre, die die Grenzen zwischen Programm und Improvisation neu definiert. Dafür braucht er nicht unbedingt eine Bühne. Er zelebriert seine Live-Sets gerne mal mitten im Publikum oder via Internet viele hundert Kilometer vom Veranstaltungsort entfernt - und diese Performances liegen in einem zeitlichen Rahmen von einer halben bis zu zehn Stunden.