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50 JAHRE THE LORDS, "DEUTSCHLANDS BEATLEGENDE"! YEAH! Kurz und schmerzlos auf den Punkt gebracht: Adel verpflichtet! Sie, die „Lords“, sind Vollblutmusiker und, wenn man so will, zum Musizieren verdammt. Daran hat sich selbst nach dem überaus tragischen und letztlich auch tödlichen Bühnenunfall von „Lord Ulli“ im Oktober 1999 in Potsdam - inmitten der Tour zum 40jährigen Bestehen der Band - nichts geändert. Seit Anbeginn ihres „dritten Frühlings“ im Jahre 2000 auf ein Quartett geschrumpft, halten Klaus-Peter „Leo“ Lietz (g, voc), Bernd Zamulo (b, voc), Josef „Jupp“ Bauer (g, voc) und "Charly T." (dr), unaufhörlich die musikalische Messlatte hoch und zeigen live on stage auf, wo der Hammer hängt. Bei den ohnehin schon vielzähligen Konzerten der Band, die übrigens Jahr für Jahr stetig zunehmen, bleibt garantiert kein Auge trocken, denn wesentlich rockiger sind sie geworden, die alten Recken. Zu Beginn des Songs „Que sera“ zum Beispiel wird zunächst geschunkelt, Sekunden später allerdings bröckelt der Putz von der Decke. Heftig geht’s zur Sache. Den Fans gefällt’s (wie im Ãœbrigen auch der Band), und wenn es nach ihnen ginge, würden die Shows niemals ein Ende finden. Eine alles andere als verwunderliche Entwicklung, denn hier ist die Rede von einer der äußerst wenigen, wirklichen Institutionen des deutschen Musikbusiness, die mit diesem Jahr bereits ihr 50jähriges Bestehen feiert. Noch einmal: 50 Jahre! Denn man staune: Die Band wurde unter dem Namen „Skiffle Lords“ bereits im Jahre 1959 gegründet. Schon längst könnten sich die Bandmitglieder auf’s Altenteil zurückziehen und daheim das Geld zählen, das sie in all’ den Jahren ihrer Karriere verdienten, aber: Nein! Sie gehen, nicht enden wollend und mit fortdauernder Begeisterung, unter das Volk, um ihren Zuhörern in ihren durchweg energetischen Konzerten die von „Lord Leo“ komponierte und im Jahre 1965 veröffentlichte „Hymne“ der Lords, „Poor Boy“ ebenso zu präsentieren wie „Shakin’ all over“, „Greensleeves“, „And at night“ u.v.m.. Jawoll, 1959. Es begann bereits während der Schulzeit, unter anderem mit einem von „Lord Ulli“ selbst entworfenen und hergestellten Zupfbass (mit nur 1 Saite), einem Waschbrett, einem Banjo, einer Gitarre, einem Kamm, und was man sonst noch so für Instrumente benötigte, um seinerzeit „up to date“ zu sein. Die „Skiffle Lords“ spielten anfangs in Jugendheimen, wobei die „Gage" nahezu ausschließlich 1 Cola betrug, und die kostete seinerzeit nur ein paar Pfennige. Aber es ging – wie beabsichtigt - aufwärts, denn bereits im April 1961 nahmen sie in der Schöneberger Sporthalle an dem Wettbewerb zum „Goldenen Waschbrett“ teil. Das „kassierte“ die Band wie selbstverständlich ein, und fortan musste man sich über weitere Auftritte nicht sorgen. Sogar der damalige Berliner Senat organisierte und finanzierte in der Folgezeit musikalische Wochenenden in Westdeutschland. 1962 hielten der „Twist“ und der „Beat“ Einzug. Die Band erkannte den neuen Trend, griff zu den nunmehr erforderlichen Instrumenten, und benannte sich zu Anbeginn des Jahre 1963 in „The Lords“ um. 1964 dann der„Karriere Kick“ schlechthin. Die United Artists promoteten den Beatles-Film „Yeah yeah yeah“ und schrieben einen Wettbewerb aus, in dem die „Berliner Beatles“ gesucht wurden. Am 21. Juli 1964 wurden die „Lords“ als Sieger gekürt, was wiederum ein bundesweites Finale im Hamburger „Star Club“ nach sich zog. Am 6. September 1964 war es dann so weit. Die „Lords“ gingen auch hier als Sieger hervor, und nach einem sogleich mit der EMI abgeschlossenen Plattenvertrag begann ihre überaus erfolgreiche Profilaufbahn. Es folgten Tourneen mit Tony Sheridan, „Casey Jones & The Governors“, den „Beach Boys“, „The Who“, „The Kinks“, aber auch Auftritte im legendären “Beat Clubâ€, oder in der von Chris Howland moderierten TV Show "Musik aus Studio B", und in weiteren namhaften Fernsehsendungen, sowie unzählige Berichterstattungen in angesagten Jugendzeitschriften, so zum Beispiel in der "Bravo" und im "Musik Express". In Folge eines Verkehrsunfalls im Februar 1965 wurde "Lord Knut" schwer verletzt, weshalb er dauerhaft - bis heute - durch Bernd Zamulo ersetzt wurde. 1966 gastierten die „Lords“ dann als erste westdeutsche Band, für zwei Wochen, in Polen, wo sie vor bis zu 25.000 Zuschauern spielten. Einfach sensationell! Dann, 1971, nach bis dahin 11 Single Platzierungen in den Hitparaden, der gänzlich überraschende Split. Besonders das nicht enden wollende Touring der Band und das dadurch vernachlässigte Privatleben der Musiker forderten ihren Tribut. „Lord Ulli“ gründete vorüber gehend die „New Lords“ und arbeitete zudem als Solist. Aber schon in der Mitte der 70er Jahre verlangten die Fans mehr und mehr nach den Künstlern vergangener Tage, so auch nach den „Lords“, denen angesichts dieses Trends überhaupt nichts anderes übrig blieb, als sich zu reformieren. 1980 erfolgte eine Umbesetzung innerhalb der Band. Rainer „Gandy“ Petry (g, voc) wurde von Josef „Jupp“ Bauer ersetzt, und Peter „Max“ Donath (dr) von Werner Faus, der wiederum 1998 von "Charly T." „beerbt" wurde. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2009. Die Musiker haben trotz ihrer Jahrzehnte langen Präsenz keinen Rost angesetzt, sind vital wie eh und je. Unvorstellbar! Originalton "Leo" Lietz: "Wenn wir so alt sind, dass wir nicht mehr spielen können, fahren wir mit einem Bus durch die Lande, nur um auf Tour zu sein!" Jungs, insoweit von den unzähligen Fans eine ganz große Bitte an Euch: Lasst mal den Bus noch viele viele Jahre in der Garage stehen. Der ist dort bestens aufgehoben. (Hans Zabienski)