Da "Des Teufels Wanderer" zu ca. 90% autobiographisch ist, werdet ihr dort alle schmutzigen Geheimnisse über mich und die Welt die uns umgibt erfahren. Also, KAUFT MEIN BUCH!!!
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AUSZÃœGE AUS DEM ROMAN "DES TEUFELS WANDERER"_____________________________
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„Weißt du noch damals?
Als wir mit Adrian die ganze Nacht im Aladin durchgemacht haben,
nachdem die halbe Disko sich geprügelt hat, weil Adrian eine Frau
angrub, die genau neben ihrem Freund stand, der dann
nach vergeblichen Schlagbemühungen die erste Kelle von Adrian
gekricht hat. Nur wir sind, während Stühle und Leute flogen, ganz cool
am Tresen stehen geblieben und haben unsere Getränke zu uns
genommen. Und danach, ha! Da habt ihr euch erstmal ein paar
belegte Brötchen aus dem Transporter der das Aladin beliefern sollte
geklaut, während ich mir ein Fahrrad gegriffen hab, das Adrian wenig
später auf das erstbeste Straßenschild schmiss, weil er fand, dass es
da oben besser zur Geltung kommt. Ha, und dann seid ihr in die
Bäckerei und habt euch jeder ..ne riesengroße Tüte mit Brötchen
zusammenstellen lassen.“ „Ja stimmt“, sagte Olaf und fuhr fort. „Als
die Bäckersfrauen dann fragten: Und, wer zahlt das alles? hab ich auf
Adrian gezeigt, der auf mich und wir sind rausgerannt.“ „Ja genau“,
erwiderte Toni. „Und die Bäckereifachverkäuferinnen hinterher. Aber
die haben..s irgendwann aufgegeben. Und das, obwohl ihr ganz brav
vor der Bahnschranke stehen geblieben seid. Haben wohl Angst vor
euch gehabt.“ „Vor uns?“, fragte Olaf mit einem Augenaufschlag.
„Quatsch! Du hast das Beste vergessen.“ „Ach ja“, lachte Toni. „Wir
sind dann zu dritt in die nächste Tankstelle rein und haben den Typen
an der Kasse angeschrieen: Hände hoch oder wir schmeißen mit
Brötchen! Ja, und dann flogen die Teile auch schon. Mann war das
lustig . Ich hab dann meinen Hund geholt, weil der dringend raus
musste, und als ich wiederkam, lagst du mit Adrian auf dem
Fahrradweg im Hafendamm. Ihr habt da dicht an dicht gepennt und
euch gar nicht um die Spaziergänger und die Radfahrer gekümmert.“
„Oh Mann. Wir haben schon was erlebt“, sagte Olaf, machte Toni mit
der rolligen Blondine bekannt, die unbeachtet am Tresen stand und
bestellte drei Bier.===========================================Die Tage vergingen wie zähflüssige Lava auf einer Bremsablage.
Einige Tage zuvor saß er mit Adrian in einem Lokal an der Schlachte,
welche Bremens Möchtegern- Promi-Meile war, wo sich fast nur
Zicken mit Achselschweißauffanghandtäschchen und riesigen Designersonnenbrillen
und braungebrannte Sakkoträger mit gegelten
Haaren aufhielten, die das Motto: „Durch Markenkleidung definiere ich
meine Persönlichkeit, und Individualismus ist eine schlimme, ansteckende
Krankheit“ lebten. Olaf und Adrian beobachteten die sich
anschweigenden Pärchen ohne jegliche Synergie und stellten fest,
dass Männer und Frauen einfach nicht zusammenpassen. Daher
beschlossen sie, sich am 6. 6. 2006 gegenseitig das Ja- Wort zu
geben, denn das wäre doch auch für Nicht- Teufelsanbeter das
coolste Datum überhaupt, es sei denn, die ganzen Grufti- Satanisten-
Pärchen würden ihnen durch Terminüberfüllung einen Strich durch die
Rechnung machen. Die Zeremonie müsse dann auf einem Blauwal
stattfinden, der beide über den Ozean reiten solle. Adrian würde
den Wal dann ordentlich fisten, bevor dieser ihn über sein Atemloch
weit aufs Meer schießen würde.
Komischerweise war Olafs Oma von dieser Neuigkeit überhaupt
nicht begeistert, weshalb seine Mutter „Jetzt hör doch endlich mit
diesem Quatsch auf!“, sagte.
Zum Glück hatte Olaf ja genug Freunde, Kumpels und Bekannte,
die besonders an den Wochenenden weiterhin für Abwechslung und
Ablenkung sorgten. So wurde manch eine Nacht durchgemacht, wobei
Adrian besonders gut mitmachte, wenn er nicht wieder irgendwo
einpennte und Olaf wie das eine Mal, nach durchzechter Nacht, vor
dem Extra- Markt warten ließ, obwohl sie doch eigentlich zum Unisee
fahren wollten. Dabei schlief Olaf dann selbst ein und fand sich später,
als der Laden schon zwei Stunden geöffnet hatte, halb sitzend, halb
liegend vor der Eingangstür wieder. Dumm war nur, dass seine Mutter
dort arbeitete und ihn deshalb viele Leute erkannten.
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Während des Fußmarsches sah er hunderte von Plakaten an
Wänden, Litfasssäulen und Haltestellenhäuschen, auf denen zu sehen
war, wie leicht man doch den Traumpartner fürs Leben finden konnte.
Internetseiten, die auch für Seitensprünge nützlich waren, Flirthotlines,
Traumpartner TV, seitenlange Kontaktanzeigen in Zeitungen, Singletreffs
hier und Singletreffs da. Sie alle suggerierten den Menschen,
dass die Liebe und traute Zweisamkeit im Leben das Wichtigste und
unverzichtbar wären. Olaf war sich auf einmal im Klaren, dass dieses
Thema von den Menschen absolut überbewertet würde. Es gab
wichtigere Dinge im Leben. Dieser ganze Kram war ihm schon ziemlich
egal, bevor er Lisa kannte. Doch jetzt wollte er von Liebe und Co. gar
nichts mehr wissen, denn er glaubte nicht mehr daran. Lisa hatte
irgendwann einmal gesagt: „Nach einer großen Liebe kommt immer
eine noch größere.“ „Bullshit“, dachte er schon damals. „Die wenigsten
Menschen haben das Glück, die Liebe ihres Lebens zu treffen, so wie
es mir vergönnt war. Doch wenn sie es geschafft haben, müssen sie sie
ganz festhalten, denn es wird das einzige Treffen bleiben. Doch der
Rest der Menschheit heiratet den Erst- oder Zweitbesten und produziert
ein oder zwei oder vielleicht auch drei Kinder. Und warum? Weil sie es
überall eingetrichtert bekommen. Unterschwellig oder direkt. Sex,
Liebe, Partner, Familienglück, Haus mit Garten, Auto mit fünf Türen,
Sieben Tage-Sieben Köpfe, Wetten dass, Partnerversicherungen,
Hund, Katze, Maus...!!“ Olaf hatte es auf seine Art durchschaut, und er
wusste, dass ihn das alles in Zukunft nicht mehr interessieren würde. Er
stellte die Theorie auf, dass Amors Pfeile geschossen wurden, um das
rationale Denken auszuschalten und Misstrauen, Eifersucht und Hass
zu schüren.
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Als sie weg war, fing Olaf richtig an zu weinen. Er wusste gar nicht,
dass er dazu fähig war, aber Lisa hatte ihn verändert. Sie hatten so
viele tolle, gemeinsame Momente, und er merkte, dass ihm das Wort
„Liebe“ zum ersten Mal wirklich etwas bedeutete. Er war zwar schon
mal heftig verliebt, aber als diese Freundin ihm damals seinen Opel
Kadett mit Kuhscheiße einschmierte und sich dabei auf die Motorhaube
schmiss, schickte er sie zum Teufel. Lisa hätte sogar eine
ganze Kuhherde über sein Auto treiben dürfen. Die hätten dann schön
auf den Lack und in die Dachluke scheißen können, und Olaf hätte
Lisa dabei angehimmelt und noch ein paar kotzende Ochsen hinterher
gejagt.
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„Was ist das denn für ein schicker Kettenanhänger? Das ist doch
eine Teufelsfratze oder?, fragte eine gutaussehende Frau Anfang
dreißig. „Ja stimmt“, grinste Olaf und machte mit kleinem Finger und
Zeigefinger das böse Pommesgabelzeichen.
„Die hab ich noch aus
meiner wilden Jugendzeit, wo es galt, möglichst viele Leute zu
schockieren.“ „Ich suche nämlich noch ein Weihnachtsgeschenk für
meine zwölfjährige Tochter. Die steht auf Heavy Metal.“ „Wohl eher
auf diesen New Metal Müll“, winkte Toni ab. „Ich glaube ihr kommt
auch aus der Metalschiene, oder? „Wir doch nicht“, antwortete Toni
betont ironisch und warf der Mutti flirtende Blicke zu. Zumindest
empfand Olaf das so. „Was steht denn da unter geschrieben?
Deicide? Was heißt das denn?“ Da Olaf was verkaufen wollte, mischte
er sich kurz ein: „Das ist Lateinisch, glaube ich und heißt: Tod allem
was heilig ist, oder so.“ Er guckte fragend zu Toni, der sich mit so
etwas auskannte. Doch nicht weil er Satanist war, sondern weil er von
religiösen Anhängern und Fanatikern aller Kategorien und deren
Dummheit beeindruckt war. Er hatte die Bibel, die satanische Bibel
und sogar den Koran gelesen, was Olaf und Adrian, speziell auf den
Koran bezogen, ihm nie so recht glauben wollten. Immerhin hatte er
bei diesem Outing einige Bacardi- Cola intus.„Das müsste eigentlich To kill god and all that is holy heißen oder bedeuten. Aber ob das
stimmt, weiß man nicht.“ Olaf klingte sich wieder ein: „Jetzt fang aber
nicht an, den- ich sag mal ganz allgemein- Heavy Metal mit
Satanismus gleichzusetzen oder zu sagen der Metal hätte diesen
Teufelskram populär gemacht. Dieses Privileg hatten ganz andere
Gestalten. Metal ist oft sozialkritisch und prangert Missstände an.
Und? Is.. doch ein hübsches Geschenk für deine Tochter, oder?“ „Nee
Jungs, lasst mal. Ich glaube, ich ziehe mal weiter.“,,