Ende der 80er beschallen die Ostberliner Fleischmann den Prenzlauer Berg mit tosender Instrumentalmusik, die das Zuhören nicht immer leicht macht und ein wenig an frühe Rollins-Scheiben erinnert. Die Stimmung der Songs liegt zwischen Tod, Schmerz und Provokation. Am liebsten sehen sich Fleischmann als Mutation aus Bartók, Brecht/Weill, Slayer, Prong und Voivod. Mit der selbstproduzierten Single 'Seewolf' und dem Instrumentalalbum "Power Of Limits" überzeugen die Schulfreunde Leeder und Jackschenties sowie Basser Schulz zunächst nur die Kritiker. Auch das zweite Album "Fleischwolf" haut dem Publikum etwas zu harte Musik für harte Zeiten um die Ohren, diesmal allerdings erstmals mit Texten, nachdem Leeder seine gesanglichen Fähigkeiten entdeckt hat. Dennoch klingt der Versuch, die Mauer zwischen U- und E-Musik einzureißen, schwer verdaulich. Erst mit "Treibhaus" wird das Material etwas versöhnlicher und gleichzeitig auch persönlicher. Das Major-Debüt "Hunger" und der Videodreh zu 'Ohne Traurigkeit' mit dem Regisseur der drei "Necromancer"-Filme, Jörg Buttgereit, erschließen Fleischmann schließlich einer breiteren Öffentlichkeit. Ein Journalist beschreibt die Musik der Berliner sehr treffend als "rostigen Nagel in der klaffenden Wunde einer kranken Gesellschaft".
Diskographie:
* Power of Limits (1992)
* Fleischwolf (1993)
* Das Treibhaus (1994)
* Hunger (1996)