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Lieselotte Pulver wurde am 11. Oktober 1929 in Bern geboren.
Sie besuchte die Handelsschule, nach deren Abschluss sie sich der Schauspielerei zuwandte. Schnell erhielt Pulver erste tragende Rollen am Theater. 1949 feierte sie neben Simone Signoret, Cornel Wilde und Heinrich Gretler in "Swiss Tour" ihr Filmdebüt.
Im Jahr 1954 vollzog die Schauspielerin mit der Schweizer Produktion "Uli, der Knecht" ihren Durchbruch. Nach diesem Erfolg folgte 1955 der Fortsetzungsfilm "Uli, der Pächter". Im gleichen Jahr spielte sie in "Ich denke oft an Piroschka", womit sie auch in Deutschland populär wurde. Dieser Film entstand unter der Regie von Kurt Hoffmann.
Ab 1957 führte Hoffmann auch die Regie in Pulvers Trilogie der so genannten Spessart-Filme: Dazu gehörten "Das Wirtshaus im Spessart" (1957), für das sie als beste Darstellerin das Filmband in Silber erhielt, "Das Spukschloss im Spessart" (1960) und "Herrliche Zeiten im Spessart" (1967).
Im Jahr 1957 wirkte Pulver in "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" an der Seite von Horst Buchholz an ihrer ersten Thomas-Mann- Romanverfilmung mit. 1959 stand sie für die Verfilmung des Mann-Romans "Die Buddenbrooks" neben Nadja Tiller vor der Kamera. Ein erster Höhepunkt in Pulvers Karriere markierte 1960 der Film "Das Glas Wasser" von Helmut Käutner, in dem sie an der Seite von Gustav Gründgens spielte.
Pulver avancierte nun neben Maria Schell zu einer der beliebtesten Darstellerinnen des deutschen Nachkriegsfilms. 1960 präsentierte sie an der Seite von Curd Jürgens in "Gustav Adolfs Page" eine ihrer Glanzrollen.
Im Jahr 1961 spielte Pulver in dem berühmten Hollywoodfilm "Eins, zwei, drei!" von Billy Wilder. Im selben Jahr heiratete sie den Schauspieler Helmut Schmid. Außerdem stand sie auch für "Der junge General" und "Lafayette" vor der Kamera.
Große Publikumssympathien bescherte Pulver auch ihre Zusammenarbeit mit dem deutschen Filmstar Heinz Rühmann, an dessen Seite sie etwa 1965 in den humorvollen Filmen "Dr. med. Hiob Prätorius" und "Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...?" zu sehen war.
Auch in internationalen Produktionen war die Schauspielerin in erfolgreichen Rollen in Filmen und auf der Theaterbühne zu sehen. Der Durchbruch in Amerika blieb ihr jedoch versagt. Das Angebot, neben Charlton Heston in "El Cid" die Hauptrolle zu spielen, konnte sie nicht wahrnehmen. Die Rolle wurde erfolgreich mit Sophia Loren besetzt.
In den 1970er Jahren war Pulver in Filmen wie "Monika und die Sechzehnjährigen" und "Ich glaube, mir brennt der Hut" zu sehen. Auch spielte sie in Serien wie "Hoopers letzte Jagd" oder "Der Alte: Ein Koffer". Zu einer ihrer populärsten Arbeiten dieser Jahre wurde jedoch die Moderation der Kindersendung "Sesamstrasse".
Das Familienleben der Schauspielerin wurde indes von tragischen Ereignissen überschattet: 1989 nahm sich ihre Tochter das Leben und 1992 verstarb nach 31 Ehejahren ihr Mann.
Im Jahr 1995 übernahm Pulver wieder eine Filmrolle in "Alles gelogen". Im selben Jahr präsentierte sie in der Hera-Lind-Romanverfilmung "Das Superweib" an der Seite von Veronica Ferres und Heiner Lauterbach ihre letzte große Darstellung.
Im Jahr 1998 veröffentlichte Pulver unter dem Titel "Bleib doch noch ein bisschen" ihre Memoiren. 2001 folgte die Fortsetzung ihrer Autobiografie unter dem Titel "... wenn man trotzdem lacht. Tagebuch meines Lebens".
Lieselotte Pulver ist fünffache Bambi-Preisträgerin. Bei der Verleihung der "Goldenen Kamera" 2007 wurde sie für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

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