About Me
Durch das Elternhaus gefördert, begann ich mit klassischem Klavierunterricht, ehe ich mit 13 Jahren die ersten Rock'n'Roll- und Jazzplatten hörte und in der Folge Gitarre lernte. Bald gründete ich mit ein paar Schulfreunden eine Beat-Band, mit der wir erstmalig 1965 im Dortmunder "Record Star Club" auftraten - zunächst als "The Mystics", später als "The Emetics". In den 70-er Jahren kehrte ich dem Beat den Rücken, inspiriert durch die legendären Festivals auf Burg Waldeck im Hunsrück und fing an, neben eigenen Stücken, Lieder von Wader, Mey, Degenhardt, Zupfgeigenhansel u.a. zur Gitarre zu singen. Zunächst solo, später als Duo mit meinem Freund Michael zusammen unter dem Gruppennamen "Michelhannes". Darüber kam ich zur Folk-Musik. Zunächst der Balkan, später der keltische Kulturraum. Durch Frankreich lernte ich Drehleier (Hurdy Gurdy), Dudelsack und diat. Akkordeon spielen, durch Schottland Bodhran und Tin-Wistle. Ich trat von 1980 bis 1987 mit der Gruppe "Leierkasten" (Folk-Musik aus versch. europ. Ländern) auf und war 1987 Mitbegründer der Gruppe "La Chanterelle" (Tanzmusik aus Frankreich), mit der ich bis 1998 spielte. Danach wechselte ich zu "Celtic Connection" (Musik aus Schottland und Irland) und gründete 2006 zusätzlich mit Freunden zusammen die Gruppe "Balkan Blues". 2008 haben wir mit den gleichen Musikern und einem neuen Sänger "Picco Bello", unsere 3. Band, gegründet, mit Swing, Blues, Oldies, Country, Folk etc. im Programm. Daneben natürlich regelmäßig Sessions mit versch. anderen Musikern in und um Bochum.
Promoted by my parental home, I started with piano lessons, before I listened to the first Rock'n'Roll- and Jazzrecords and subsequently learned to play the guitar. Soon after that, I founded a Beatband with some friends from school and we stood on stage for the first time in 1965 at the Dortmund based "Record Star Club" - first as "The Mystics", later as "The Emetics". In the 70's, I turned my head from playing Beat, inspired by the legendary festivals on Burg Waldeck, located in the Hunsrück/Germany and started singing and guitar-playing as a songwriter, with both, own material and songs of Wader, Degenhardt, Mey, Zupfgeigenhansel and others. First alone, later in a Duo with my friend Michael as “Michelhannesâ€. Doing this I generally explored folk-music. First, the music of the Balkan countries, later music of Celtic Origin. Visiting France, I learned to play the hurdy-gurdy, the bagpipes and the diatonic accordion, in Scotland the bodhran and the tin-whistle. In 1980 I was co-founder of the band “Leierkasten†(european folk-music), with which I played until 1987. In the same year I was co-founder of “La Chanterelle†(french dance-music) and I played with this group up to 1998. Then I entered “Celtic Connection†(scottish and irish folk). In 2006 I also was co-founder of “Balkan Blues". 2008 the same musicians and a new vocalist founded "Picco Bello", our third Band, playing Swing, Blues, Oldies, Country, Folk etc. Besides some sessions with different musicians in and around the Bochum area.
Trutz Blanke Hans - Detlef von Liliencron (1844-1909)
Heute bin ich über Rungholt gefahren,
die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Noch schlagen die Wellen da wild und empört
wie damals, als sie die Marschen zerstört.
Die Maschine des Dampfers schütterte, stöhnte,
aus den Wassern rief es unheimlich und höhnte:
Trutz, Blanke Hans!
Von der Nordsee, der Mordsee, vom Festland geschieden,
liegen die friesischen Inseln im Frieden,
und Zeugen weltenvernichtender Wut,
taucht Hallig auf Hallig aus fliehender Flut.
Die Möwe zankt schon auf wachsenden Watten,
der Seehund sonnt sich auf sandigen Platten.
Trutz, Blanke Hans!
Mitten im Ozean schläft bis zur Stunde
ein Ungeheuer, tief auf dem Grunde.
Sein Haupt ruht dicht vor Englands Strand,
die Schwanzflosse spielt bei Brasiliens Sand.
Es zieht, sechs Stunden, den Atem nach innen
und treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen.
Trutz, Blanke Hans!
Doch einmal in jedem Jahrhundert entlassen
die Kiemen gewaltige Wassermassen.
Dann holt das Untier tiefer Atem ein
und peitscht die Wellen und schläft wieder ein.
Viel tausend Menschen im Nordland ertrinken,
viel reiche Länder und Städte versinken.
Trutz, Blanke Hans!
Rungholt ist reich und wird immer reicher,
kein Korn mehr faßt selbst der größeste Speicher.
Wie zur Blütezeit im alten Rom
staut hier alltäglich der Menschenstrom.
Die Sänften tragen Syrer und Mohren,
mit Goldblech und Flitter in Nasen und Ohren.
Trutz, Blanke Hans!
Auf allen Märkten, auf allen Gassen
lärmende Leute, betrunkene Massen.
Sie ziehn am Abend hinaus auf den Deich:
"Wir trutzen dir, Blanker Hans, Nordseeteich !"
Und wie sie drohend die Fäuste ballen,
zieht leis aus dem Schlamm der Krake die Krallen.
Trutz, Blanke Hans!
Die Wasser ebben, die Vögel ruhen,
der liebe Gott geht auf leisesten Schuhen,
der Mond zieht am Himmel gelassen die Bahn,
belächelt den protzigen Rungholter Wahn.
Von Brasilien glänzt bis zu Norwegs Riffen
das Meer wie schlafender Stahl, der geschliffen.
Trutz, Blanke Hans!
Und überall Friede, im Meer, in den Landen.
Plötzlich, wie Ruf eines Raubtiers in Banden:
das Scheusal wälzte sich, atmete tief
und schloß die Augen wieder und schlief.
Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen
kommen wie rasende Rosse geflogen.
Trutz, Blanke Hans!
Ein einziger Schrei, die Stadt ist versunken,
und Hunderttausende sind ertrunken.
Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch,
schwamm andern Tags der stumme Fisch.
Heut bin ich über Rungholt gefahren,
die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Trutz, Blanke Hans!