1.) Die Kunst, nicht mehr regiert zu werden.
2.) Fliehen, ja, aber im Fliehen eine Waffe suchen.
3.) An die Welt zu glauben, wie sie ist.
4.) Der Glaube geht dem Wissen voraus.
5.) Schreiben ist Kämpfen, Widerstand leisten, Werden, Kartographieren.
I) KLUB AFFENKRAFT sieht sich als konzeptionelle, holistische Abendgestaltung in (unter anderem) Klubkontexten, um das klassische Spektrum der Musikvermittlung von Produzent und Konsument an derartigen Orten zu durchbrechen und mittels Appellation an die affektiven Kräfte des Publikums selbiges einzubinden und herauszufordern. Er agiert an den Grenzen von Theater, Interventionen im öffentlichen Raum und Klubkultur und zeichnet gleichsam mögliche Fluchtlinien vor.II) AFFKRAFT nennt sich das mit Trash-Dance-Disco-Techno-Allueren kokettierende Musik- und Performance-Projekt des in Wien ansaessigen Klub Affenkraft. Bei ihren dadaistischen Revue-Shows, die niemals die magische 30 Minuten-Grenze ueberschreiten, bedienen sich die als Tiere getarnten Menschen neben der musikalischen Darbietung der Elemente der Projektion, Performance und Publikumsintervention. Musik, Tanz und das gesprochene Wort propagieren die Tierwerdung des Menschen und appellieren an die affektiven Kraefte des Publikums, um selbiges einzubinden und herauszufordern. Stringenz und Klarheit ist nicht immer ersichtlich, denn die Meute bruellt: "Willkommen im ontologischen Raum der animalischen Umwelt: sie ist offen, aber nicht offenbar! Mit der Kraft der Tierhymnen Intensiv- und Unwahrnehmbar-Werden!" Es lebe die koerperlich manifeste Affektwirkung des Augenblicks!..„Vor einigen Monaten habe ich Coco Bongo getroffen. Er hatte den Eindruck, dass ich ihm voraus war, er erwartete etwas von mir, zumindest machte es den Anschein. Weder fühlte ich mich verantwortlich noch schuldig. Ich hatte damals überhaupt keinen Standort, das machte es mir leicht, und ich fand es eher komisch wie elend unsere Situation war. Wir hatten das alles satt. Da lief nichts mehr. Trotzdem waren wir unfähig damit Schluss zu machen. Irgendwie wirkte etwas in uns weiter, das wir auch mit dem Maschinenunbewussten nicht fassen konnten. Es wollte sich schlicht und einfach keine Kopplung dafür finden. So hörten wir immer wieder „Rhythm of the night“ von der elektromaschinellen Tanzmaschine der 1990er, angereichert mit einer Dosis Brasilien und wussten nicht so recht, ob wir kommen oder gehen sollten. Irgendwie langweilten wir uns zu Tode und fühlten uns gleichsam leer. So empfanden wir es schließlich für nötig, das Zeugs, das uns aufhielt, für unser Vorhaben zu beschleunigen und die Tierwerdung anzuwerfen. Natürlich machten wir uns keine Illusionen darüber, waren uns der künstlichen Geschwindigkeit unseres Unterfanges bewusst, aber wann, wenn nicht jetzt starten, schallte es in unseren Köpfen. Und wir schworen uns, nach dieser Abhandlung werden wir überhaupt nicht mehr darüber sprechen. Es sollte alles klar und rein sein. Dennoch arbeitete ich einzig und allein mit diesen Begriffen und das noch schüchtern. Dann erschien es uns wieder merkwürdig, wie hinderlich die Einwände doch waren. Aber niemand sollte darunter leiden, weder sie noch wir. Plötzlich schien uns die Reflexion schlimmer als die Einwände. Der Rückgriff war uns ein Übel. Und dann erwähnte Coco mir gegenüber etwas, was er bereits die AFFENKRAFT nannte.“ (aus dem Buch „Affenhalter, Coco Bongo und Affenfrau im Porcile“)