Stadtlohner Botschaft.Der in Berlin lebende Multimediakünstler kehrte der westmünsterländischen Kleinstadt Stadtlohn 1992 den Rücken.
Über Informanten und Besuche zu den katholischen Feiertagen ist er weiterhin über den Puls Stadtlohns informiert. Als ihn ein alter Bekannter bei einer seiner Heimfahrten im Imbiß stakkatoartig wiederholend mit: „ Berlin,- da biste ja ganz weg vonne Welt“ penetrierte, oder als er unerkannt mithörte, wie ein andere anklagend über ihn wütete: „ der is einfach abgehauen nach Berlin“ hatte er sein neues Thema gefunden.Zu seiner Freude stellte er fest, dass die Besucher Stadtlohns,denen er einmal für ein Wochenende die "Erfahrung Stadtlohn" machen liess, selbst nach vielen Jahren , diese weit zurückliegenden, anscheinend beeindruckenden Tage als unerschöpflichen Gesprächsstoff haben.
Er betreibt zum Europafestival vom 30.05-01.06. die „Stadtlohner Botschaft“in der Berliner Friedrichsstrasse (schräg gegenüber der Nr.1).
Dort wird auch sein Dokumentarfilm „Stadtlohner Botschaft,-der Zukunft zugewandt“ uraufgeführt. In Gesprächen und spontanen Treffen gibt er Einblick in den Stadtlohner Kosmos, der Außenstehenden, die nicht die Sprache „der Lohnskes“sprechen, verschlossen bliebe. Sensibel ist er den Dingen auf der Spur, die aus der Zeit fallen, anrühren, inspirieren und erheitern. Der Alltag als Wegbereiter für Geschichten, die in ihrer Authentizität, so noch nie in einem Dokumentarfilm zu Wort gekommen sind.
Die Räumlichkeiten präsentieren sich in der subjektiven Ästhetik des Künstlers. Die Wände werden bespielt durch Stadtansichten der 70er Jahre, die die Patina des verblichenen adelt.
Mit dem Logo der Stadtlohner Botschaft versehene Tischdecken und Kissen suggerieren „Ankommen und Heimat“ wodurch Stadtlohn als Synonym für „die deutsche Provinz“ verstanden werden will.
Der Diplomatenstatus wird durch Gewinn per Glücksrad ausgegeben, Stadtlohner Exilanten kommen zu Wort und vermitteln ihr in Stadtlohn zementiertes Berlin und Europaverständnis.
„Stadtlohn, ich zieh nach Stadtlohn“ ist eine Zeile der vom Künstler getexteten Ode an seine alte Heimat. Ob sich die Besucher des Europafestivals dieser Hymne anschließen, wird sich zu den Öffnungszeiten der Botschaft von 15 bis 22 Uhr herausfinden lassen.
Dr. Pawel A. Zaster
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