toby m
Konstantin Wecker hat einmal gesagt: "Ich will nicht glücklich werden, sondern leben". Toby M sagt es genauso. Natürlich auch, weil Wecker einer seiner größten Einflüsse ist. Vor allem aber, weil Toby M versucht das Leben so zu nehmen, wie es ist. Und zwar in all seinen Facetten. Und da gehört eben alles dazu: Himmelhoch schweben, verliebt sein, sein Glück gar nicht fassen können. Aber auch im Halbdunkel der Melancholie, voller Sehnsucht sein, ein paar Tränen verdrücken.
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Vielleicht wird Glück nämlich überschätzt, glaubt Toby M. "Wer sagt denn überhaupt, dass man immer glücklich sein muss? Und was ist überhaupt Glück? Nicht, dass ich nicht auch gerne glücklich bin – doch die Gesellschaft diktiert einem das ständige Streben nach Glück förmlich. Und dabei vergisst man dann oft, zu leben, sich auf das Leben einzulassen."
Wahre Worte von einem, der das Glück genauso wie das Leid kennt. Toby M hat viel gesehen in seinen 34 Lebensjahren. Als Jugendlicher war er Springreiter ("einmal sogar Weltcupsieger im Studentenreiten"), dann verletzte sich sein Pferd. Toby M sattelte nicht um, sondern ab – und wurde Amateurboxer, im Halbschwergewicht. Ende der 90er stieg sein erster Kampf: "Der Trainer sagte, ich sollte von der ersten Sekunde an attackieren. Das tat ich. Die Strategie war gut, dennoch ging ich in der ersten Runde k.o.".
Heute kämpft Toby M nur mehr sporadisch, gibt den Sparringpartner für Freunde. Im Ring hat er viel gelernt: Sich angreifen zu trauen, aber auch die Deckung halten können. Schnell zu sein und stark, aber nie zu vergessen, dass man verwundbar ist. Aber vor allem: Wieder aufzustehen, wenn man am Boden liegt.
Nun ist sein Ring der Gerichtssaal. Toby M, Anwalt, steht auf der Visitenkarte. Sein Schwerpunkt: Vertragsrecht, aber eigentlich auch alles andere. Nur eines macht er nicht: "Scheidungen. An meinem ersten Tag in der Kanzlei habe ich gesagt, ich mache alles, außer Scheidungen". Zu stark ist dafür Tobys romantische Ader, zu sehr glaubt er an so etwas wie die wahre Liebe. Er ist eben, wie einmal ein Journalist geschrieben hat, der "Advokat der Herzen".
Dann letztlich dreht sich doch alles um sie, die Liebe. Und um die Sehnsucht nach ihr: "Ohne Sehnsucht gäbe es keine Literatur, kein Theater, keine Musik – gar keine Kunst", sagt er, der mit 18 Jahren begonnen hat, Songs zu schreiben. Grund war eine Frau und sein Onkel, der ihm die ersten Akkorde beibrachte. Da war sie endlich, die Möglichkeit, es den großen Vorbildern wie Elvis, Leonhard Cohen, Simon & Garfunkel, Don McLean oder Konstantin Wecker gleich zu tun. Nach wie vor schreibt Toby seine Songs ganz allein, daheim im Stillen. Hin und wieder legt er auch die Gitarre weg und setzt sich ans Klavier. Und dann kommt die Band ins Spiel, die ihn mittlerweile seit Jahren begleitet. Gemeinsam mit dem Huber-von-Goisern-Produzenten Wolfgang Spannberger wird arrangiert und gespielt. Aus dieser Partnerschaft sind bisher zwei Alben entstanden, früher noch unter dem Namen The Big Blue, jetzt einfach nur mehr als Toby M. Das ist nur würdig und Recht, schließlich geben diese Lieder einen tiefen Blick in seine Seele frei. Auf Toby, den Romantiker und großen Charismatiker, Toby, den unverbesserlichen Menschenfreund, der ein riesiges Herz hat. Bisweilen haben die Dialektreime durchaus Tagebucheffekt. Doch das ist schon gut so: "Es geht um große Emotionen", sagt Toby M.
Eigentlich aber dreht sich alles wieder um die Liebe und die Sehnsucht. Wie so oft, wie eigentlich immer.