Ernst.Lothar von Knorr profile picture

Ernst.Lothar von Knorr

About Me

ERNST-LOTHAR VON KNORR lived in Germany from 1896 to 1973. He wrote over 100 compositions in his lifetime. In his youth, all signs pointed to a soloist’s career for von Knorr when the 11-year-old violinist was growing up in Bonn and was accepted at the Cologne Conservatory where he studied violin, tone composition and directing. Just two years later his first composition was made public.

Similarly to other masters in the history of music such as Johann Sebastian Bach and Paul Hindemith, Ernst-Lothar von Knorr deserves a double honor, not only in composition but also in musical education. He attained a solid position as a strong and unmistakable personality in both fields. The praise attributed to von Knorr’s compositions, acquired through public resonance of performance statistics, although limited, is similar to other composers of this century. Von Knorr’s music does not belong to the expounded and often over-accentuated modes and fads of musical movements of the twentieth century. His music unfolds more in the characteristic and justifiable niche between atonality and seriality on the one hand, and the retrograde style of late romanticism on the other.

The musicologist, Ludwig Finscher in a speech on the 20th anniversary of the death of Ernst-Lothar von Knorr summarized this niche in the following way: "The composer Ernst-Lothar von Knorr began his career similar to the same-aged Paul Hindemith in the 1920’s, marked by the musical young movement, that is, music of amateur musicians which indluced the re-discovery of folksongs and the pre-tonal polyphony of the fifteenth and sixteenth century, all of which was in extreme contrast to the second Viennese school. This occurred simultaneously with musicologists Albert Schweitzer and Ernst Kurth’s re- discovery of Baroque polyphony, which is especially marked by Bach. Von Knorr and Hindemith were very similar during this time, but differentiated from one another in that Hindemith expressed a carefree and unconcerned style with a touch of provocation and a tremendous surplus of temperament. Von Knorr’s music is restrained and more introverted, similar to the people of those times, but demonstrates a very expressive power. It is no coincidence therefore that von Knorr’s main areas of musical production dealt with chamber music, song and choral compositions. The constructive element of von Knorr’s music is especially recognized in the third string quartette of 1969. In this particularly long traditional form of music, von Knorr convincingly blends into the current musical style and demonstrates through this masterful composition his abilities to balance passion together with depth, counterpoint and tonality which unite in four contrasting sets that result in a complex but directly understandable instrumental cycle”.

Since his death in 1973, his wife Britt-Gun von Knorr has continued to promote his music through the Ernst-Lothar von Knorr Stiftung (Foundation).

AN OVERVIEW OF HIS LIFE

1896 in Eitorf/Sieg geboren, in Bonn aufgewachsen

1902 erster Violinunterricht

1907 Aufnahme in das Kölner Konservatorium (J. Joachim-Stipendium). Lehrer u.a. Carl Körner und Bram Eldering

1912 erste Komposition

1914 Abitur, Konservatoriumsexamen, Militärdienst

1919 Violinlehrer an der Heidelberger Musikakademie, gleichzeitig kompositorische und musikwissenschaftliche Studien

1920 Gründung der Heidelberger Kammerorchester-Vereinigung mit P. Gies

1923 Konzertmeister beim Orchester des Djaghilewballetts in München

1924 Aufbau und Leitung der Volks- und Jugendmusikschule-Süd in Berlin

1937 Staatl. Hochschule für Musik in Berlin (1940 Professur)

1941 stellv. Direktor der Hochschule für Musik in Frankfurt/Main

1944 durch Luftangriff Totalverlust seines bisherigen kompositorischen Schaffens

1945 Aufbau und Leitung des Staatl. Hochschulinstituts für Musikerziehung in Trossingen

1952 Direktor der Akademie für Musik und Theater in Hannover

1961 Großes Bundesverdienstkreuz

1961 Leitung der Hochschule für Musik und Theater in Heidelberg bis 1969

1973 am 30. Oktober in Heidelberg verstorben

KURZBIOGRAPHIE
Weit über 100 Werke zeigen Ernst-Lothar von Knorr als meisterhaften Komponisten der "verlorenen" deutschen Kriegsgeneration, deren Entfaltungskraft an einem sensiblen Punkt ihrer Entwicklung von Krieg und Gewaltherrschaft bedrängt wurde. Dabei deuteten zunächst alle Zeichen auf eine Solistenkarriere, als der erst 11-jährige in Bonn aufgewachsene Geiger ins Kölner Konservatorium aufgenommen und in den Fächern Violine, Tonsatz und Dirigieren ausgebildet wurde, um schon zwei Jahre später mit ersten eigenen Kompositionen an die Öffentlichkeit zu treten. Während die Frühwerke noch überwiegend als Gebrauchsliteratur für eigenes Musizieren dienen, spiegelt sich im späteren Gesamtwerk mit gewichtigen Beiträgen zu fast allen Gattungen ernster Musik, Aufgeschlossenheit gegenüber vielerlei ästhetischen Einflüssen wider, für die von Knorr durch regen Austausch mit internationalen Persönlichkeiten empfänglich war.

Zugleich zeichnen besonders sein Kammermusik-, Lied-, Chor- und Orchesterschaffen Qualitätsmerkmale wie formale Geschlossenheit und Konzentration auf das Wesentliche in bündiger Präzision aus. Die Lieder, vorzugsweise Vertonungen von George, Hölderlin und Morgenstern sowie Eichendorff, Goethe, Hesse, Rilke und Uhland, sind von eher unsentimentaler Natur, hinter deren introvertierter Poesie eine streng logische Rationalität, jedoch voller Noblesse, waltet.

Bemerkenswerte Vielfalt geistiger Konzepte zeigt sich in von Knorrs müheloser Wanderschaft zwischen den Welten des historisierenden Kontrapunkts, der musikantischen Spielmusik, den experimentellen Anfängen elektronischer Klangerzeugung und undogmatisch freitonaler, immer eigenständiger Auseinandersetzung mit Zwölftontechniken der 2. Wiener Schule.

Zu den ganz großen Musikern des 20. Jahrhunderts, denen von Knorr begegnete und teilweise sogar freundschaftlich verbunden war, zählen Clifford Curzon, Sergej Diaghilew, Wilhelm Furtwängler, Walter Gieseking, Paul Hindemith, Richard Strauss, Igor Strawinsky und viele weitere.

Mit Hindemith verbindet ihn über die lebenslange Freundschaft hinaus eine hörbare musikalische Wahlverwandtschaft, die ihren Ursprung letztlich in der gemeinsamen Arbeit für die Ideale der Wandervogel- und Singbewegung des Kreises um Fritz Jöde und Fritz Reusch haben dürfte: Laien- und Spielmusiken, bestes - nie sich anbiederndes - Musikantentum in der musikalischen Basisarbeit, welche zu Zeiten der Weimarer Republik unerhörten Auftrieb durch Kestenbergs reformpädagogische Bewegung der Schulmusik gewann. Von Knorrs praktischer Beitrag hierzu bestand in der Gründung, dem Aufbau und der Leitung einer Jugendmusikschule in Berlin-Neukölln zwischen 1924 und 1936.

Die anschließenden Jahre standen im Zeichen von Diktatur und Zweitem Weltkrieg, die von Knorr dank einer der NS-Zensur weitgehend entzogenen Stelle als Musikreferent in der Wehrmacht im ständigen Balanceakt zwischen strikter Parteilosigkeit und Vermeidung totaler Aufführungsverbote einigermaßen unbeschadet überstanden hätte, wäre nicht nach seinem Ruf an die Frankfurter Musikhochschule als deren stellvertretender Leiter der verheerende Luftangriff des 24. März 1944 erfolgt: Bei diesem ging neben zahlreichen öffentlichen Einrichtungen, wie z. B. der Frankfurter Oper, auch die Privatwohnung des Komponisten in Flammen auf, und nahezu alle Manuskripte sowie sämtliche gedruckten früheren Werke wurden vernichtet.

Dass das kompositorische Werk in den Nachkriegsjahren neben administrativer Pionierarbeit beim Hochschulaufbau in Trossingen, Hannover und zuletzt Heidelberg trotzdem bruchlos weitergeführt wurde und sogar Gipfelpunkte, wie z. B. die äußerst differenziert kontrapunktische Diaphonia a due pianoforti erreichte, spiegelt nicht nur den Ernst des berufenen Komponisten wider, sondern weist auch auf eine starke Persönlichkeit hin, deren Tatendrang selbst katastrophale Rückschläge nicht zu bremsen vermochten.

Während die von Clifford Curzon 1930 so glänzend uraufgeführte und von der Presse gefeierte 1. Klaviersonate leider unwiederbringlich verloren scheint, hat sich glücklicherweise die Sigurd M. Rascher gewidmete Altsaxophon-Sonate von 1932 in Abschriften erhalten und zählt heute zu den Standardwerken der klassischen Saxophon-Literatur.

Daneben erfreuen sich vor allem die Nächtliche Suite, die Partita für Violine solo und die Minnelieder für gemischten Chor a capella großer Beliebtheit.

Manche Werke, wie z. B. die 2. Violoncello-Sonate und einzelne Sätze aus der Nächtlichen Suite für Klavier, haben Bearbeitungen für großes Orchester durch international renommierte Ensembles erfahren.

Der Fono Forum-Kritiker Wolf-Eberhard von Lewinski hob anhand einer Einspielung mit Kammermusikwerken von Knorrs dessen "stilistische Aufgeschlossenheit und schließlich eine sehr selbstverständlich wirkende Musikalität" hervor. "Man merkt die Nähe Bartóks, zugleich den musikantischen und nachdenklichen Ausdruck, der von Knorr eigen war."

Abschließend sei Ernst-Lothar von Knorrs Weggefährte und ehemaliger Kollege aus der Frankfurter Musikhochschulzeit, Gerhard Frommel, mit einem Beitrag aus der Festschrift zum 75. Geburtstag des Komponisten 1971 zitiert: "Immer gerinnt die Idee zum kristallisierten musikalischen Gedanken, verdichtet sich der Gehalt zur Form. So bildet jedes einzelne Musikstück Knorrs in Zweck, Begrenzung der Spieltechnik, Sparsamkeit oder Fülle des Satzes, Grad der Differenziertheit der Tonsprache in Anpassung an die angesprochene Hörerschaft eine in sich geschlossene Einheit und Ordnung."

Dr. phil. Peer Findeisen

My Interests

Music:

Member Since: 29/02/2008
Band Website: www.knorr-stiftung.de
Band Members:

Additional information in English can be found in the short video presentation below, recorded by his wife Britt-Gun von Knorr. We hope you enjoy it.

If you want to know more, don't hesitate to send an email. The sheet music is available through various publishers and can be ordered online. Just go to our official website http://www.knorr-stiftung.de and go to the section entitled "Werke und Verleger".

We also hope you will enjoy this piano piece performed by Peer Findeisen.

REMEMBER TO TURN THE SOUND OF THE MYSPACE PLAYER DOWN, BEFORE WATCHING THE VIDEOS


Sounds Like:

Record Label: PSM Records
Type of Label: Major

My Blog

CDs now available on www.cdbaby.com

As part of the effort to make the great music of Ernst-Lothar von Knorr known to a wider audience (and easier to find) two of his CDs are now available from CD Baby with a third CD to follow shor...
Posted by on Tue, 25 Mar 2008 12:24:00 GMT