Geschichte einer Kolumne
2001, Juli: Einen Sommerabend lang plaudern Verena Sarah Diehl, Jörg Sundermeier und Leonhard Lorek miteinander im Büro des Verbrecher Verlags, welches ebenfalls das Redaktionsbüro der beam me up ist, über Gott und die Welt und trinken Rotwein vom Super-Spar gegenüber. Das Büro liegt in der Rosenthaler Straße in Berlin Mitte. Zum billigen Wein gibt’s Yoko Ono aus dem Ghetto-Blaster. Der Wein passt nicht zur Musik, aber er wirkt. Der Abend bringt mit sich, dass eine Kompilation mit Coverversionen von Yoko Ono-Stücken entstehen soll, ausschließlich aus Beiträgen von Elektroartisten zusammengestellt, und die beam me up, ein Musikmagazin, soll eine Kolumne bekommen, in der es um Musik im Kontext Essen und Trinken geht. Sinnliches mit Sinnlichem zu übersetzen, ist die Absicht.
2001, August: Werner Labisch, gemeinsam mit Jörg Sundermeier Redakteur der beam me up, stimmt dem Vorhaben, eine Kolumne zu installieren, zu, der in Köln residierende Verlag hat keine Einwände. Leonhard Lorek schreibt die erste TafelMuzak-Kolumne.
2001, September: TafelMuzak Nº 01 erscheint. Tarwater, Rechenzentrum, T.raumschmiere, Norbert Grandl, Kyborg, Antje Greye-Fuchs und Suguru Kusumi sagen zu, sich mit Yoko Ono zu beschäftigen. Nicht remixen sondern covern, ist die Vorgabe.
2002, März: Bis auf T.raumschmiere lieferen alle ihre Arbeiten zum Ono-Sampler ab. Klaus Meack vom Hamburger Musikverlag Freibank stellt den Kontakt zu Yoko Onos Anwalt her. Die Verhandlungen ziehen sich dahin. TafelMuzak Nº 06 erscheint.
2003, Juni: Die Ono-Kompilation wird wegen Verschleppung ad acta gelegt. Leonhard Lorek macht einen zweimonatigen TafelMuzak-Urlaub. Philipp Steglich schreibt TafelMuzak Nº 22.
2003, Juli: Während einer Verbrecherversammlung im Café Burger liest Leonhard Lorek aus dem TafelMuzak und definiert das Format „Kolumne“ als die „hohe Schule der Geschwätzigkeit“. Sarah Diehl schreibt TafelMuzak Nº 23.
2003, August: Der Verbrecher Verlag zieht um, und somit auch die Redaktion der beam me up; von Mitte nach Kreuzberg, aus der Rosenthaler Straße an den Mehringdamm.
2005, Mai: Die 100ste Ausgabe der beam me up erscheint mit TafelMuzak Nº 45.
2006, März: Philipp Steglichs Qualitäten als Koch beeindrucken: Der TafelMuzak bekommt einen zweiten Autor. Im Monatsrhythmus wechseln Lorek und Steglich einander ab.
2006, November: Nach 117 Ausgaben stellt der Kölner G&W-Verlag das Erscheinen der beam me up trotz Erfolges ein. Grund sind interne Überlegungen.
2007, Januar: Der TafelMuzak erscheint auf www.verbrecherei.de; die Website des Verbrecher Verlags ist seither das Zuhause für die Kolumne. Kompiliert, gut gelaunt und frei von den Beschränkungen eines Printmediums gibt’s den TafelMuzak monatlich, weiterhin mit neuer Musik und dem, was so dazugehört.
2008, Januar: Statt eines neuen Albums ist erstmals ein bevorstehendes Konzert Thema für den TafelMuzak. Prompt fällt dieses Konzert aus.
2008, Februar: TafelMuzak quartiert sich bei Myspace ein.
2009, Januar: Mit Evgenij Dvorkin bekommt die Kolumne ihren dritten Autor. TafelMuzak Nº 85 erscheint aus diesem Anlass zweisprachig, denn statt eines neuen Albums sind MySpace-Seiten mit teils unveröffentlichter Musik Thema. Lorek, Steglich und Dvorkin wechseln sich nunmehr bei den Veröffentlichungen ab.
2009, Januay: With Evgenij Dvorkin, the column has gained a third author. On this occasion TafelMuzak Nº 85 is being released in two languages. Instead of a new album, in this issue we deal with MySpace sites with partly unreleased music. From that on, Lorek, Steglich and Dvorkin will alternate in the monthly publications.