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OSTERMARSCH 2009 in Frankfurt (Oder)
NEUERSCHEINUNG
WAS ICH WILL – Lieder und andere Begegnungen
Fotos: Henry-Martin Klemt
Originalausgabe Mai 2008 – 1. Auflage
Herausgeber, Verlag:
© by Publishers Werbeagentur Medien und Verlag GmbH, Frankfurt (Oder)
ISBN 978-3-9812358-0-7
Softcover
14,90 Euro
„Was ich will“
Es ist kaum zu glauben, aber neben ihrem großen toten Vorzeigepoeten hat die Stadt Frankfurt (Oder) offenbar auch lebendige Dichter. Sie zeigt sie nur nicht so... Bereits im Frühjahr dieses Jahres ist ein Büchlein erschienen, ohne großen Bahnhof und fast unbemerkt, obwohl es gleich in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert ist: Es handelt sich erstens um den ersten Band einer Edition, die „Neue Frankfurter Literatur“ heißt und die damit Hoffnung auf eine Fortsetzung, vielleicht eine Reihe weckt. Herausgeber ist die Publishers Werbeagentur Medien und Verlag GmbH Frankfurt (Oder) mit Sitz in der Ferdinandstraße.
Zweitens ist „Was ich will“ bereits das sechste Buch des mehrfach ausgezeichneten Frankfurter Lyrikers und Journalisten Henry-Martin Klemt.
Drittens geht es nicht nur um „Lieder und andere Begegnungen“, wie der Untertitel verspricht, sondern es sind erneut Schwarzweißfotos und Texte miteinander kombi-niert, wie dies bereits seit dem Bändchen „Wegzeichen“ im Jahr 1990 bei Klemt eine gute Tradition ist. Diese hatte übrigens mit dem Schmuckband „Hautkontakte“, erschienen 2004 im viademica-verlag Berlin, einen besonderen Höhepunkt. Die erotischen Gedichte des Autors gehen mit den Aktfotografien des Frankfurter Fotografen Matthias Kapke eine funkensprühende Verbindung ein und die sorgfältige Gestaltung durch den Verlag, von der Auswahl des Papiers bis zum Layout der Seiten wird diesem Anspruch in zauberhafter Weise gerecht.
Viertens aber, und damit kommen wir zurück zum leider spartanischer ausgestatteten Büchlein „Was ich will“, handelt es sich um, verzeihen sie den Ausdruck, wahre Gedichte: Verdichtetes Denken, veredelte Sprache, Bilder, Gefühle. Klemt bevorzugt die strengen Formen, den Reim, das Lied. Und wie ein versierter Tänzer lebt er die strengen Regeln aus (und überschreitet sie bewußt zuweilen) und beweist damit einmal mehr die Quintessenz aus Goethes grossem Sonett über Natur und Kunst:
„Wer Großes will, muss sich zusammenraffen.
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.“

Das nämlich heißt nicht, dem Geist Fesseln anzulegen. Im Gegenteil. Klemt schreitet Räume aus, überschreitet Grenzen, spiegelt paradox das Erwartete, spielt. In keinem seiner bisherigen Bücher hat er die Möglichkeit des Verlierens und die Endlichkeit des Lebens so intensiv reflektiert, wie in diesem.

„Und dann sagt die Handvoll Sand: Wir sind uns gleich. ...“
(Trauriges Lied, S. 24).

Leben, der kurze Zeitraum zwischen Geburt und Tod, ist Aufgabe, ist Verantwortung, heißt sich und das Eigene behaupten unter den Menschen und in der Welt. Behut-samkeit ist nötig, ja Zärtlichkeit, im Umgang mit den Dingen. Selbst die Erinnerungen tragen, wenn sie nicht beschützt werden, die Stiefelspuren der vermeintlichen Sieger.

„Vorsichtig müssen wir umgehen
mit unseren Erinnerungen,
sie vor dem schmierigen Glanz
der Ikonen bewahren, fernhalten
vom Pfaffengewäsch, dem ätzenden
Schaum der Erlöser.“
(Erinnerungen, S. 70)

Nein, nichts ist vergeblich, nichts wird vergeben und nichts wird gut in Klemts Liedern. Jedenfalls nichts von allein. Aber Gutes ist, in den Menschen, im Land, in den Dingen. Wenn wir es sehen können. Wenn wir es gut sein lassen. Wenn wir es zärtlich bewahren. Weil:

Es gibt einen lebensbedrohlichen Seelenzustand der epidemisch um sich zu greifen scheint: Gleichgültigkeit. Klemt verabreicht dagegen bisweilen heilsame Backpfeifen.
Maik Altenburg
Henry-Martin Klemt wurde 1960 in Berlin geboren. Er lebt in Frankfurt (Oder), ist bekennender Widder, Lyriker, Liedtexter, Nachdichter, Text-und Bild-Journalist.
Henry-Martin Klemt was born in Berlin in 1960. He lives in Frankfurt on the Oder. He is an Aries by confession, writer, poet, songwriter, adapts verses from foreign poets into his language, produces photo-reportages and works an a journalist.
Nach der Ausbildung zum Facharbeiter für Drucktechnik, Arbeit als Offsetkopierer und Armeezeit erwarb er 1985 den Hochschulabschluss Literatur am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Er war kulturpolitischer Mitarbeiter im VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder), freier Schriftsteller und Feuilletonredakteur einer Tageszeitung. Seit 1994 arbeitet er freiberuflich.
After vocational training in printing and skilled work in offset printing he graduated at the German Institute for Literature - Literaturinstitut „Johannes R. Becher“- (today part of the University ) in Leipzig in 1985. Later on he was an employee of the semi-conductor factory and responsible for social and cultural work there. He has worked as an editor and is an independent writer since 1994.
Zu seinen Lyrik-Veröffentlichungen gehören:
„Poesiealbum 242“ (Verlag Neues Leben, Berlin, 1987),
„Wegzeichen“ (Stadt Frankfurt (Oder),1990),
„Freiheit riecht nach Verbranntem“ (edition rotdorn, Potsdam, 1997),
„Menschenherz“ (Verlag Die Furt, Jacobsdorf, 2002),
„Hautkontakte“ (viademica verlag berlin, Berlin, 2004)
"Was ich will - Lieder und andere Begegnungen" (Publishers Frankfurt/Oder 2008) sowie Publikationen in Anthologien, Print- und Funkmedien.
Henry-Martin Klemt hatte Lesungen in Deutschland, Polen, Österreich, Italien, Russland, Rumänien.
Gedichte wurden ins Polnische, Russische, Rumänische, Italienische, Französische übersetzt.
Klemt arbeitet mit Schauspielern, Kabaretts, Liedermachern und Gruppen. Eine Jahrzehntelange Zusammenarbeit besteht mit der Gruppe "Quijote" (Chemnitz) und dem Liederdichter Frank Viehweg (Berlin).
Mitwirkung an LPs/CDs: „Millionen Emotionen“, 1989, der Rockgruppe „Wahkonda“, Frankfurt (Oder),
„Heimwärts“, 1997, „Nur diese eine Schwalbe“, 2003, und „Fluss unterm Eis“, 2005, der Gruppe Quijote, Chemnitz,
„Liebeslieder nach 12“, 2000, und „Mein Grund“, 2003, "Spurensicherung", 2006, "Fremdes Land", 2009, von Frank Viehweg, Berlin,
„Jetzt sind wir hier“, 2003, mit den Frankfurt AllStars, Frankfurt (Oder)
„Drei Liter Landwein“, 2001, und „Bald Anders“, 2004, der Gruppe Drei Liter Landwein, Frankfurt (Oder).
Klemts wichtigste Nachdichtungen sind das „Requiem“ von Anna Achmatowa (Potsdam 1992) und Gedichte von Vadim Sidur (Berlin 1992).
Klemt erhielt unter anderem den Reinhard Weisbach Preis 1982, den Hans Weber Förderpreis 1989, ein Stipendium des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur 1996, den Ehm-Welk-Literaturpreis 1996, einen Preis des 3. „Festivals Internazionale di Poesia 1997” in Genua (Italien) sowie den Mannheimer Heinrich-Vetter-Literaturpreis 2005.
Some of his poetic work:
“Album No. 242” - „Poesiealbum 242“ (Verlag Neues Leben, Berlin, 1987),
”Road Marks” - „Wegzeichen“ (Stadt Frankfurt (Oder),1990),
“Freedom smells like burnt stuff” - „Freiheit riecht nach Verbranntem“ (edition rotdorn, Potsdam, 1997),
”Heart of Man” - „Menschenherz“ (Verlag Die Furt, Jacobsdorf, 2002),
”Skin Contacts” - „Hautkontakte“ (viademica verlag berlin, Berlin, 2004)
"What I wont - Songs and other meetings" (Publishers Frankfurt/Oder 2008)
Other works are published in anthologies or other media, some are even broadcasted.
Henry-Martin Klemt performed in Germany, Poland, Austria, Italy, Russia and Romania
His poems were adapted in Polish, Russian, Romanian, Italian and French and English.
He cooperates with actors, singers, songwriters and art groups.
His collaboration with the group "Quijote" in Chemnitz and the poet and songwriter Frank Viehweg in Berlin has been going on for several decades.
He participated in the creation and production of several LP and CD:
“Millions of Emotions” - „Millionen Emotionen“, 1989, by the rock group „Wahkonda“, Frankfurt (Oder),
“Homecoming“- „Heimwärts“, 1997, „Just this one and only swallow“ - „Nur diese eine Schwalbe“, 2003, „River under Ice“ - „Fluss unterm Eis“, 2005, by the group Quijote, Chemnitz,
“Love songs after 12“ - „Liebeslieder nach 12“, 2000, “My special reason“ - „Mein Grund“, 2003, “Collection of evidence“ - "Spurensicherung", 2006, "Foreign Country" - "Fremdes Land", 2009, by Frank Viehweg, Berlin,
„Now we are here“ - „Jetzt sind wir hier“, 2003, with Frankfurt AllStars, Frankfurt (Oder)
“Three litres of local wine “ - „Drei Liter Landwein“, 2001, and “Very different very soon“ - „Bald Anders“, 2004, of the group Drei Liter Landwein, Frankfurt (Oder).
Klemt’s main adaptation is „Requiem“by Anna Achmatowa (Potsdam 1992) and poems written by Vadim Sidur (Berlin 1992).
Klemt received several prizes for his work e.g.
Reinhard Weisbach Prize 1982,
Hans Weber Foster Prize 1989,
a special grant donated by the Ministry of Science, Research and Culture of the Land Brandenburg 1996,
„Ehm Welk Prize for Literature 1996,
one prize of the third „Festival Internazionale di Poesia 1997” in Genua (Italien)
and the Mannheimer Heinrich-Vetter-Literaturpreis 2005.

USEDOM


wenn der tank leer ist
fülle ich ihn
mit salzigem wasser
damit ich wieder
tränen hab

eine zigarre lang
sind all meine wege
am meer eine hand
voller muscheln und steine
wiegt meine liebe

(wenn ich alt bin werd ich
den windflüchtern gleichen und
meine spur der winterfährte
nachtsüchtiger vögel
über dem haff)

Henry-Martin Klemt
2001

USEDOM


when my tank is empty
I refill
salty water
to have my source
of tears again

all my tracks
take the length of a cigar
on the shore one hand
full of mussels and stones -
this is all my loves weighs

when I will be old
alike the wind bent trees
my trail will equal
the patterns of birds
searching the night
around the Haff

Henry-Martin Klemt
2001
Thank you very much, Baba, for translate

My Interests

I'd like to meet:



die welt

die frauen

mich

Engel



Mir kann nichts geschehen,
außer vielleicht: Ich gerate
unter ein Auto, einen Krieg,
an das Gift einer
zu großen Liebe.

Schlimmstenfalls
schmiert mein Schutzengel ab
vor Schreck, weil jeden
Tag eine schwarze
Feder uns wächst.

Dann zieh ich ihn aus
dem Schlick und
wir brüten uns noch
was Sterbliches, bevor wir
weiter fliegen.

Henry-Martin Klemt

Angel



Nothing can happen to me
besides some mangling
by car crash or war
or poison of love
much too strong

Worst case:
my guardian angel
slide-slips by scare
because of black feathers
growing each day

But than I will pull
him out if silt
and we will breed
some mortal thing
before flying on.

Henry-Martin Klemt
Thank you very much, Baba, for translate

Zeit
ist unser größter Reichtum, aber sie ist bemessen. Einander nahe sein bedeutet immer auch: Einander verlieren können. Das Leben als behutsamer Tanz auf Messers Schneide. Mit jedem zerstörten Lebewesen geht eine ganze Welt unter. Es bleibt eine Wunde. Und doch gehört das Vergehen zur Existenz. Der Abgrund muß nicht konstruiert werden, er ist All-gegenwärtig. Aus diesem Wissen erwächst die Feierlichkeit des Augenblicks. Poetische Zwiesprache mit Natur und Geschichte, dem fremden Leben und dem eigenen. Suche nach Heimat. Wurzeln bilden und sich verzweigen im Hier und Jetzt. Nicht nur da sein. Hier sein. Jetzt sein. Und immer wieder Bestandsaufnahme: Verblichene Utopien und trotziges Beharren: Ich bin. Keine Gewißheiten mehr als diese: Die Nachtigall singt, weil sie muß...

Maik Altenburg

Time
Is our greatest part of wealth, but it is limited. To be close together means to be ready for departure, too. Life is the cautious dance on the edge of the knife. A whole world is on the wane in every destructed creature. Wounds remain open. All the same, fade and death belong to life and existence. No needs to construct something like the abyss – it already is part of space. Solemnity arises out of this knowledge. Poetic dialog between nature and history, between our own life and the life of the others. Search for homeland. Mould roots and spread them in the here and in the now. Not just be there. Be here. Be now, in this very moment. And don’t forget to take your inventory every now and then. Fading utopian dreams and defiant insistence: I am. Nothing you know better for sure than this: The nightingale sings because she has to.. .

Maik Altenburg

My Blog

Für Eva

Schön ist das Leben. Wie eine Platane, die immer Igelfrüchte für mich tragen wird, so wie in Evas Gedicht. Und die mir das Leben selbst geworden ist, wie es stückweis seine Haut abwirft, um nie ganz n...
Posted by on Sat, 28 Mar 2009 10:02:00 GMT

apfeltraum

ein freund schreibt: er war einer meiner helden. ein anderer verriet mir einst seinen größten wunsch: ein einziges mal so gitarre zu spielen wie er. das eine wie das andere hätten viele sagen können u...
Posted by on Tue, 28 Oct 2008 07:29:00 GMT

Rezension "was ich will" im Neuen Deutschland

  Traum von mehr?   Henry-Martin Klemt: »Was ich will«   Von Klaus-Dieter Schönewerk   Verse sind wie Zunftgesellen auf der Walz, summen eine Melodie und schlagen mit dem Wa...
Posted by on Thu, 16 Oct 2008 01:39:00 GMT

Jahrgang 1960

HENRY-MARTIN KLEMT & FRANK VIEHWEGJAHRGANG 1960 - ZWEI DICHTER IM KONZERTEin bißchen traurig und auch ein bißchen froh ...Wir haben für unseren Abend bewußt einen Termin zwischen den Feiertagen g...
Posted by on Wed, 08 Oct 2008 09:12:00 GMT

Vera Lied 1

Vera Lied 1  .. Dort, wo ich mit Mama geträumt habe: Du kommst zur Welt, da waren die Straßen kaputt und die Felder bestellt. An Brot wird..s nicht fehlen, an Freundlichkeit, Wärme und Licht....
Posted by on Wed, 08 Oct 2008 09:00:00 GMT