rollo

------------------------------------------------------------ ----------------------------------------------------------Ei n Zeichen Vielleicht ein Zeichen, aber es sollte nicht zu übersehen sein. Wie ein Windhauch, der vorüberzieht und man die Luft schmeckt. Ein weites Feld, über den die Gedanken getragen werden. Hinweg, hoch in der Luft streifen sie über die Häuser zu dir. Ein Herz, gebrochen wie meins, als sterbe man mit jedem Atemzug. Das Morgenlicht nicht mehr sehen wollen, sich am Boden liegend wiederfindend. Schaue in meine Richtung und mögen es tausende von Kilometern sein, ein Herz wird den Weg immer finden. Soll die Liebe das Licht in der Dunkelheit des Jetzt sein und die Masken sollen fallen. Auf dass die Finsternis sich in helles Sonnenlicht wandeln mag. So soll es wieder blau am Himmel werden und die Sonne am Horizont flimmern. Tief versunken im tiefen, grünen Gras werden wir uns küssen und nichts als weisse Wolken, die eilig vom Wind am Himmelszelt angetrieben werden, sind unsere Zeugen. In deine Augen, die so klar sind wie ein Bergsee, werde ich versinken und mit Wonne ertrinken. Kein Auftauchen, sondern ich öffne den Mund, damit möglichst viel von dir in meine Lunge fliessen kann. In deinen Venen werde ich das Blut sein. Werde immer bei dir sein und falls du eine Träne vergiesst, werde ich dein Blut kochen lassen, auf dass du alle Sorgen vergisst. Oder doch nur ein Narr, der sich verzweifelt die Kappe aufsetzt und um sein Leben Grimassen und Fratzen schneidet. Das wahre Ich oder Wir ist tief begraben unter dem Schutt des Lebens, oder? Gedanken und Fragen, die so klar sind wie ein Nachthimmel, an den nur die satten, gelben Sterne leuchten. So voller Sehnsucht, dass ich das Schiff besteigen möchte, die Segel setzen und ihnen zureisen möchte. Auf der Suche nach der Antwort, auf der Suche nach einem Zeichen, auf der Suche nach dir......Ein paar Tage waren ins Land gezogen und ich wohnte immer noch in unserer oder sagen wir besser Stellas Wohnung. Ellen hatte sich seit dem letzten Telefonat auch nicht mehr gemeldet. Verkrochen unter Papier auf dass ich hastig und kopflos Worte und Gedanken schrieb, vertrieb ich mir die Zeit. Zwischen Stella und mir herrschte ein eigenartiger Mix aus Frieden und Resignation. Wir wechselten kaum ein Wort miteinander, gingen uns aus dem Weg. Ob sie sich noch mit ihrem Liebhaber traf, wusste ich nicht., hatte sie aber auch nicht darauf angesprochen, warum auch. Miteinander schlafen war sowieso nicht mehr drin. Mir war nach sexuellem Schmerz der Sorte, viel Leder, rasierten Muschis und feiner Gewalt, wie Nadelstiche und Kerzenwachs. Sollte wahrscheinlich mein leeres Gefühl ausfüllen, würde man vermutlich analysieren. Ein Bekannter von mir verlor seine 1. Ehefrau an einen Psychologen, bei der sich die Gute in Therapie befand. Der heilige Berufsethos des Arztes hatte der Typ einfach weggeblasen und sich sein Opfer gepackt. Sie ließ es sich gefallen und von da an war die Therapie auf physische Ebene erweitert, mit dem Erfolg, dass die Frau ihren Mann verließ. Die Pointe war, dass der Psychologe sie bodenlos ausnutzte, als Lustobjekt, Köchin und sonst was, um sie zum guten Schluss zu schlagen, mit den Händen ins Gesicht, alles wie von selber. Versteht sich, im Weinrausch. Ist die menschliche Seele wirklich ergründbar oder einfach so simpel, dass wir da mehr vermuten, als da wirklich ist.? Es machen wie die Popstars, das Auto voller Drogen, wie flüssiges Extasy-Packen, im Kofferraum Pornos und Gummimasken und dann zu einer Hardcore-Party, auf der die Lust regiert, sofern man vorher am Steuer seines Autos nicht einschläft. Aber weder Popstars noch eine verrückte Party standen an. Außerdem hoffte ich, durch Enthaltsamkeit, Schweigen und Beten wieder Frieden in meine Beziehung zu bringen. Ich bereute meine Taten und mein Mund war verschlossen. Fast wie damals, als ich zum ersten Mal die Beichte in einer Kirche ablegte. Gezwängt in ein muffiges Behältnis aus Holz, erzählt man seinem Gegenüber die Sünden. „Ich habe gelogen, gestohlen, Unrecht getan“. Freilich, die schlimmen Sachen ließ man weg, aber was für Sünden hätten auch schon Kinder in diesem Alter vorbringen sollen. Komischerweise fühlte ich mich nach der ersten Beichte befreit. Gerne hätte ich dieses Gefühl jetzt wieder, nichts tat sich, Friedhofsruhe. Der Winter umhüllte das Leben mit seinem kalten Mantel. Wie mag es nur den armen Menschen am Nordpol ergehen, wo es ewig Winter ist. Vermutlich versinkt man in Traumzustände und halluziniert, das Weiß und die brennende Kälte in den Gesichtern tun ihr Übriges. Was sind Träume, die uns verführen wollen, wer sendet sie uns, aus welchem Winkel unseres Ichs kommen sie? Das fallende Laub der Bäume machte mich melancholisch, der ewige Schnee wäre mein Todesurteil gewesen, aber ich bin ja auch ein Eskimo! Das hier war mein Nordpol, der Punkt an meinem Leben, an dem alles gefroren war. Am Abend lud mich Stella zum Essen ein, thailändisch, sehr teuer. Ich hatte nicht viel für Restaurant-Essen übrig, essen konnte ich auch zu Hause, aber kochen war eh nicht mein Fall, sie wollte zahlen, also gingen wir. Es roch vorzüglich nach Gewürzen und frischem Reis. Ich bestellte Wasser, kein Bier oder Wein, tatsächlich Wasser. Mein Haar war zurück gegelt, so dass ich wie ein zweitklassiger Gigolo aussah. Sie hatte eine Bluse an, die weit geöffnet war. Ansatzweise war der volle Busen sichtbar, wie zwei reife Früchte sprangen sie in mein Auge. Du trinkst Wasser? Süffisantes Lachen ihrerseits quittierte meinerseits mit einem müden Grinsen. Ließ nicht gerade viel Harmonie für den Abend erwarten. Du, sie trank noch einen kräftigen Schluck aus der kunstvoll bemalten Teetasse. Ich habe jemand Anderen kennen gelernt.